Blöde "Mutterfrage"

  • ... hast du genug gegessen, biste warm genug angezogen??


    Diese Fragen haben mich immer genervt und absolut gar nichts bewirkt! Da bin ich blöderweise bewusst ohne Unterhemd -darum ging es damals noch :-)- oder ohne Jacke und Mütze los ...


    Heute häng ich trotzdem in der blöden Mutterrolle fest und kann mir allenfalls die sinnfreien Mutterkommentare bewusst verkneifen.


    Die Zeiten ändern sich ... und alles bleibt gleich.

  • Die Spielregeln sind verdammt einfach, aber deshalb auch gut??


    Warum tut man als Mutter das, was einem an der eigenen Mutter ständig gestört hat, hää?? Das ist doch bekloppt. Bei mir sind es "nur" die überflüssigen Ratschläge. Ich trage bis heute freiwillig weder ein Unterhemd, noch Socken oder eine Mütze. Da kann sie modisch grad noch so angesagt sein. Was will ich meinen Kindern denn da weismachen?


    Transgeneratives Verhalten ist ein interessantes Thema.

  • habe nicht behauptet, dass sie "gut" waren. Es waren die Spielregeln meiner Eltern !!!


    Sie kannten nur Zucht, Ordnung und Gehorsam. Wenn man eine schnippische Antwort gab, bekam man eins aufs Fresschen.

    O-ton meiner Stiefmutter, nachdem sie mir mit der Faust ins Gesicht schlug: " Hier haste was fuer dein ungewaschenes Maul ".

    Ja , die Zeiten waren hart und nicht ungefaehrlich. Trotz alledem bin ich nicht das geworden, was man so in den Gerichtssälen staendig hoert, in denen der Verteidiger eines Gewaltverbrechers auf Freispruch plaediert, weil der Bub doch so eine schlechte Kindheit hatte.

    Demnach muesste ich ein Serienkiller und Amoklaeufer sein, bei dem, was mir alles in meiner Kindheit angetan wurde.

    Ein "fenómeno", dass ich es nicht geworden bin :thumbup:

  • Transgeneratives Verhalten ist ein interessantes Thema.

    Defintiv. Ich frage mich gerade ob das Müttern mehr auffällt als Vätern. Wahrscheinlich nicht, nur sind in Westdeutschland in unserer Generation immer noch mehr Frauen mit der Erziehung des Nachwuchses beschäftigt gewesen als Männer. Vlt. daher der Eindruck.
    Bei mir waren es das "barfuß laufen", das sich nicht dreckig machen und die Mithilfe im Haushalt, wegen derer ich das ganze Kinderleben lang gerügt, Gott sei dank ganz selten bis gar nicht geschlagen wurde. Man beschließt dann es selbst mit den eigenen Kindern soooo niemals zu handhaben und ertappt sich als Elternteil dabei, wie einem spontan der eingübte "o"-ton des eigenen Elternhauses erzieherisch aus dem Munde fließt. Spätestens dann schwant einem, dass das wahrscheinlich schon die eigenen Großeltern in ähnlicher Weise gehandhabt haben und dass man so abgeschwächt, nur am Ende einer langen Traditionskette der eigenen Herkunftsfamilien steht. Einmal erkannt lässt sich daran arbeiten. Interessant und aktuell bleibt es immer, ich bin jetzt schon gespannt auf die Rolle als Großmutter, die dann wieder Neuland sein wird.



    Zitat

    Was will ich meinen Kindern denn da weismachen?

    Weismachen? den Kindern? oder sich selbst? Was ist Sorge? Wenn ich den Satz "Komm gut an und bitte fahr nicht so schnell" mit auf den Weg gebe, weiß ich dass er überflüssig und eines der letzten Relikte dieser typischen Mutternervnichtsätze ist, ich ersetze ihn meistens durch die Bemerkung: du weißt, was Mütter jetzt sagen ;). Erstens tun die Youngsters sowieso wie und was sie wollen, so wie wir es auch getan haben und zweitens kann einem auch ein Ziegel auf den Kopf fallen, das Leben ist wenn's eng wird auch für junge Leute tödlich. Nein ich denke es ist die eigene Angst vor dem was man aushalten müsste, würde dem eigenen Kind, egal wie alt, wirklich etwas passieren.


    Beobachte ich die ältere Generation, die lange nicht mehr am Arbeitsleben teilnimmt, stelle ich fest, dass deren Alltag oft aus Ritualen besteht, je fortgeschrittner das Alter, desto deutlicher. Riten und Rollenvorgaben festigen, vielleicht sind wir bei aller Intelligenz, mehr davon abhängig und weit weniger selbstbestimmt als wir wahrhaben wollen.

  • habe nicht behauptet, dass sie "gut" waren. Es waren die Spielregeln meiner Eltern !!!


    Sie kannten nur Zucht, Ordnung und Gehorsam. Wenn man eine schnippische Antwort gab, bekam man eins aufs Fresschen.
    O-ton meiner Stiefmutter, nachdem sie mir mit der Faust ins Gesicht schlug: " Hier haste was fuer dein ungewaschenes Maul ".
    Ja , die Zeiten waren hart und nicht ungefaehrlich. Trotz alledem bin ich nicht das geworden, was man so in den Gerichtssälen staendig hoert, in denen der Verteidiger eines Gewaltverbrechers auf Freispruch plaediert, weil der Bub doch so eine schlechte Kindheit hatte.
    Demnach muesste ich ein Serienkiller und Amoklaeufer sein, bei dem, was mir alles in meiner Kindheit angetan wurde.
    Ein "fenómeno", dass ich es nicht geworden bin :thumbup:

    Das erklärt alles! Jetzt weiß die Welt warum Lama so ist wie es ist!


    Kuddel Schnööf

  • Zitat

    Muttersprüche haben mehr Bedeutung, als die Mutter jemals bedenken kann. Gerade von der Mutter löst man sich nur schwer. Und das gilt auch dann, wenn die Mutter bewusst auf Wurzeln und Flügel gesetzt hat ... die Wurzeln schlagen immer wieder durch ...

    Unterschätzt mir die Großmütter nicht!
    Sie sind es letztlich, die unseren Müttern die Maßbänder und Richtschnüre verpassten, die diese dann an uns weitergegeben haben. Eric Berne, Psychiater und Begründer der Transaktionsanalyse misst ihnen z.T. größere Bedeutung zu als den Müttern.


    'Pass auf dich auf!'
    wie oft ist mir dieser Spruch schon entfleucht - sicher überflüssig.
    Aber beim 'richtigen' Hören eben doch eine kleine Liebeserklärung. :love:



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