Erdogan Proteste


  • Zitat von »agrippinensis«
    Zitat von »Heinz K«
    Wir wollten aufgrund unserer christlichen Tradition (obwohl Europa doch hauptsächlich von Atheisten/Agnostikern heutzutage bevölkert wird?) kein islamisches Land in der EU aufnehmen. Das war einst die Begründung die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei abzulehnen.
    ???
    Hast du für diese Behauptungen Belege?
    Dazu habe ich leider nichts mehr finden können. Das muss irgendwann in den 90ern gewesen sein. Wenn du aber mal nach EU und Christenclub googelst, wirst du viele kritische Meinungen auch von christlichen Europäern dazu lesen können.


    Ich habe das ähnlich gehört in Gesprächen in christlichen Kreisen. Besonders in den freikirchlichen Gemeinden gibt es solche antiislamischen Tendenzen. Da ein "Christ" egal ob evangelisch oder katholisch auf solcher Ebene auch immer an den Teufel glaubt, kursieren dort auch Analogien. Erschreckend aber leider wahr.

  • Besonders in den freikirchlichen Gemeinden gibt es solche antiislamischen Tendenzen. Da ein "Christ" egal ob evangelisch oder katholisch auf solcher Ebene auch immer an den Teufel glaubt, kursieren dort auch Analogien. Erschreckend aber leider wahr.


    Ja, das kenne ich, auch aus eigenen Gesprächen.
    Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Freikirchler bei der Beitrittsverweigerung eine entscheidende Rolle gespielt haben??


    Meine Frage an Heinz zielte noch auf etwas anderes: Er stellt die These/Frage in den Raum, Europa sei heute "hauptsächlich von Atheisten/Agnostikern bevölkert".
    Dafür hätte ich -wenn möglich- gern Belege.


    Dass der Beitritt der Türkei mit dem Religions-Argument verweigert worden ist, habe ich so nicht in Erinnerung.
    Ich weiß aber, dass das Argument, die Türkei würde die Menschenrechte nicht beachten und sei zu wenig demokratisch eine wesentliche Rolle gespielt hat.


    Wenn ihr mehr wisst, legt los, bitte!
    :)

  • Das mit den Menschenrechten stimmt natürlich auch, allerdings hat das für mich nie einen Sinn ergeben, warum man einst sogar Beitrittsverhandlungen ablehnte, statt mit den Türken konkret auszuarbeiten, was wir von ihnen für einen EU-Beitritt verlangen.


    Zu den Konfessionsstatistiken muss ich eingestehen, daß natürlich nur eine Minderheit in Europa als konfessionslos geführt wird. Wieviele Atheisten/Agnostiker es in Europa tatsächlich gibt lässt sich leider nicht genau feststellen. In Deutschland bilden die Konfessionslosen schon die größte konfessionelle Gruppe mit über 1/3 der Gesamtbevölkerung. Allerdings kann man auch bei denen nicht sagen, ob die nicht doch irgendeine Form von christlichen Glauben haben, genauso wie man bei den Konfessionellen nicht davon ausgehen kann, daß sie keine Atheisten/Agnostiker sind. Ich würde mich auch als Atheist bezeichnen, obwohl ich laut Statistik wohl als Katholik aufgeführt bin.
    Fast jeden den ich kenne ist einer Religion zugeschrieben, ohne sie zu praktizieren oder gar an Gott zu glauben.


    Ich denke wenn man wirklich wissen will, wieviele Europäer tatsächlich noch Christen sind, dann sollte man mal zählen, wer alles Sonntags in die Kirche geht :)

  • wer alles Sonntags in die Kirche geht

    Das ist auch kein Maßstab. Heute müsste ich für jeden Kirchgang 40 € (20 Taxi hin und 20 Taxi zurück) zahlen, wenn ... Ich kenne einige, die nur in die Kirche gingen, weil sie da laut singen konnten. Ich bin in die Kirche gegangen, weil meine Mutter es wollte und weil unterm Turm die netten Mädchen standen.

  • Ich denke wenn man wirklich wissen will, wieviele Europäer tatsächlich noch Christen sind, dann sollte man mal zählen, wer alles Sonntags in die Kirche geht


    Auch das wird das Problem nicht lösen. Die Diskussion heißt einen aus meiner Sicht völlig unnötigen Kulturkampf an. Plötzlich entdecken Christen, die nur noch zu Festtagen in der Kirche waren, weil die soziale Norm es verlangt??, ihre religiösen Wurzeln?


    Und Moslems vertiefen sich in den Glauben, weil sie sozial nicht anerkennt werden?


    Es wäre wahrlich besser, das Kind beim Namen zu nennen ... und nicht die Religion vorzuschieben.

  • Der einzige Faktor, warum man HEUTE aktuell immer noch Beitritssverhandlungen redet, ist die Wirtschaft.
    Obwohl auch das absurd ist...
    Wie Merkel immer wieder betont, kann eine lockerere Zollunion mit der EU, somit eine "priviligierte" Partnerschaft völlig ausreichen.


    Es wäre fatal, wenn die Türkei in die EU kommen würde, wenn, ich behaupte mal, über 70% der EU-Bürger, und über 60% der Türken diesen Bündnis nicht zustimmen.


    Die EU ist zwar eine feine Sache, aber nicht in der Form von Heute...
    Die Kluft zwischen den Geberländern und den Nehmerländern ist zu groß...


    Irgendwann werden Bürger der Geberländer nicht mehr damit einverstanden sein, dass die Regierungen immer mehr Gelder in diesen Bündnis reinpumpen, selber aber immer öfter den Cent umdrehen müssen...


    Ein Beispiel :
    Noch vor der Euro-Einführung, also vor 2002, konnten wir in Deutschland lebenden Türken, mit 3000 DM einen Urlaub in der Heimat machen, dass kann man sich heute nicht mehr vorstellen....Wir waren praktisch Könige dort.
    Wenn man bedenkt, dass damals der Mittelstand dort ein Montaseinkommen von ca 450 DM hatte....und wir Deutschländer dann mit 3000 DM auftauchten, war es logisch, dass der Neid der Türen groß war....Jeder wollte hier her....nach Deutschland, bzw. in die EU...


    Heute, nach 11 Jahren Erdogan Regierung und des Wirtschaftsaufschwunges der letzten Jahre, ist diese Kluft nicht mehr so stark zu spüren...
    Heute hat der Mittelstand dort ein Montaseinkommen nicht mehr 450 DM, sondern etwa 1000 Euro....somit fast verfünffacht...


    Und um den selber Urlaub wie damals zu geniessen, müsste man somit 7500€ hinbringen....das können sich die wenigsten erlauben..
    Was passierte somit über die Jahre....
    Es kamen Deutschländer in die Heimat, es sind aber keine Könige mehr....
    Die Kaufkraft die ist rapide gesunken..
    Und folglich beneidet man uns auch weniger...


    Und die Interesse an einer EU, der jetzigen kriselnden, sinkt und sinkt und sinkt...


    Das ist auch gut so, dass ALLE Bürger....die der Türkei und die der EU dagegen sind..
    Irgendwann wird die Politik diese ernst nehmen müssen..


    Es kann nicht sein, in den Augen der EU-Bürger, dass ab ca. 2017, dann das größte Mitgliedsland der EU gerade ein muslimisches wäre...
    Denn lt. Statistik ist die Türkei derzeit eines der wenigen Länder (nahe Europa), die einen Bevökerungswachstum ausweist...
    Heute ca 75 Mio...und jährlich um ca 1,3 Mio. wächst...
    Das Land hat, verglichen mit allen EU-Partnern im Durchschnitt die jüngste Bevökerung und wird somit noch weiter wachsen...
    Der Einfluß würde immens werden..und das geht nicht..


    So wie es heute ist, ist gut...

  • Ich denke wenn man wirklich wissen will, wieviele Europäer tatsächlich noch Christen sind, dann sollte man mal zählen, wer alles Sonntags in die Kirche geht


    Ich denke nicht, dass es einen Christen ausmacht, ob und wie oft er in die Kirche geht.

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