Antrag abgelehnt : Friseure müssen Schere weiter ruhen lassen
Wann hat sie das letzte Mal vor dem Spiegel gestanden , sich zugelächelt und bestätigend geträllert "Du hast die Haare schön!" ?
Jetzt steht sie da, runzelt die Stirn, zupft hier und bürstet dort, aber irgendwie ist der Kopfschmuck aus der Fasson geraten, die Proportionen stimmen nicht mehr.
In Gazetten ist zu lesen, es sei doch ganz einfach: Pony schneiden, Spitzen auch - gar kein Problem. Sogar für einen Stufenschnitt finden sich Anleitungen -'Tutorials'- in der unendlichen Fülle der 'DIY'-Filmchen allzeit bereiter Selbstdarstellerinnen.
Nur - die hilfreichen Damen haben alle auffallend lange, dichte Mähnen und können mühelos ein paar Zentimeter opfern, falls etwas schief geht.
Ab Schulterlänge -oder gar kürzer- überlegt frau sich das mit dem 'do it' lieber genau.
Aber vielleicht ... wenigstens den Pony ??
Hierfür, so wird sie belehrt , sei mehr vonnöten als ein feinzinkiger Kamm und die sehr scharfe Schere . Oh ja, entscheidendes Utensil sei eine Tütenklemme! (Zu erwerben bei Ikea oder auch im Ein-Euro-Laden.)
Also: Haare waschen, kämmen, Pony abteilen, einklemmen -dabei uuunbedingt die Trockenzugabe bedenken- und jetzt beherzt und mit ruhiger Hand die unten rauslugenden Haare abschneiden.
Nicht parallel zur Klemme, versteht sich, frau will schließlich keinen P*sspottschnitt früherer Generationen. Nein, schön von schrägunten im 45° Winkel. Das sähe anschließend "natürlich" aus. Aha.
Die Haare wollte sie sowieso waschen, Tütenklemmen besitzt sie auch - aber vorher schaut sie doch noch mal sehr genau in ihren Bestand an hübschen Spangen, Tüchern, Stirnbändern, Mützen, Kappen, ...