Stadtbummel ...


  • Ich liiiieebe Stadtbummel !
    Gemütlich flanieren, die vielfältigen Schaufensterauslagen, Neuigkeiten, originellen Dekorationen betrachten, sich amüsieren über verrückte Ideen, Schönes bewundern und gelegentlich bedauernd aufseufzen - zu teuer, zu bunt, zu irgendwas ...


    Dann plötzliches Glitzern in den Augen, Begehren pur. DAS ist es. Das MUSS ich HABEN!
    Ich betrete das Geschäft, lasse mir das adrenalinpushende Teil aushändigen, streichele drüber, ab in die Kabine, Anprobe - und der Laden wird zum Paradies ... oder zum Jammertal.


    So oder so, es ist Zeit fürs Café oder Bistro. Ich nehme Platz, müde Füße danken die Pause, frische Snacks und Getränke verwöhnen Geschmacksknospen und Gemüt, meine Beutetüten laden ein zum gelegentlichen Erobererblick lächelnden Triumphs.
    Später zu Hause breite ich die Schätze aus, und beim Ankleiden gönne ich mir eine genießerische Rückschau auf die einkaufsbummelige Zeit.


    ...ääääääääähhh...
    Zurück auf Anfang!


    Ich liebe Stadtbummel?
    Eigentlich schon. Aber in welcher Stadt sind wir denn gerade? Die Fußgängerzonen ... austauschbar. Originelle Dekorationen? Verrückte Ideen? Vielfalt?

    Wo??
    Hier gibt's überreichlich vom Selben. Schuhe - Kleider - Bücher - Musik - Cafés - alles schon gesehen.
    Nicht vor Jahren -in der Mode ist ein déjà vu bekanntlich nichts Ungewöhnliches- sondern gerade eben, eine Straße vorher, manchmal nur ein paar Meter zurück.


    'Filialisten' nennt man sie wohl, diese mittlerweile alle Innenstädte bezwingenden Ketten - man kennt sie, egal ob deutsch, spanisch, schwedisch, niederländisch, irisch. Sie zahlen noch so absurde Standortmieten, werden immer mehr, und was Katalog und Internet noch nicht geschafft haben, erledigen sie:
    Boutiquen und Fachgeschäfte des Einzelhandels wandern -bestenfalls- ab oder müssen schließen.
    Innenstadt-Bummel? Gääähn!


    Glücklicherweise kenne ich in meiner Stadt Veedel, wo man sie noch finden kann, die Verrückten, Vielfältigen, Originellen.


    Und ihr?




  • Verständnis für junge Eltern, die lieber per Katalog und online kaufen, statt sich m'em leicht stinkenden, quengelnden Titi durch die City zu quälen? Klar.
    Aber die online-Kunden sollten bitte auch die miserablen Arbeitsbedingungen der "Servicekräfte" am Telefon oder im Versand bedenken...


    Für den Kauf von simplen T-Shirts o.ä. reicht mir ein Innenstadt-Kaufhaus. Ausgefallene Sachen finde ich in kleinen, individuellen Geschäften im Stadtviertel.
    Bei Büchern halte ich es so, dass ich bei den "Riesen" das Angebot durchstöbere und auswähle. Bestellen und kaufen? Im Buchlädchen um die Ecke.^^



  • Kölner, tststs...
    auf welchem niveaue ihr jammert merkt ihr gar nicht,
    die früher sehr atraktive (im verhältnis zur größe)einkaufsstadt siegburg besteht "gefühlt" nur noch aus billigst-Shops
    und schnellrestaurants.Wo sich früher boutiquen,schuhläden und kleine fachgeschäfte aneinander reihten beherrschen
    heute leerstand und 1-euro-shops das bild.
    sicher, die großen saturn,c+a,kaufhof sind geblieben,...aber die schwächeln auch....


    Am 10.01.2013 19:25, schrieb P.:


    Ca.10 min. nach versand der e-mail bekam ich von saturn einen telefonanruf das ich dat ding am nächsten tag haben könne...
    ...soll hier noch einmal jemand behaupten meine ironie wäre unverständlich...
    ^^

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    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • Stimmt, in den kleinen Städten schrumpfen ehemalige Angebote in den Fußgängerzonen auf große Ketten und 1-Euroläden. Hier in Rhein-Main ist da ein deutlicher Abfall festzustellen entfernt man sich ca. 50 km an den Rand des Speckgürtels dieser Zone. Ich habe das auch in den letzten Jahren mit Bedauern und ein wenig Erschrecken festgestellt, weil die Stadtzentren ein Bild boten, dass man eher aus der ehemaligen DDR gewohnt war. Ich denke da an kleinere Städte Größenordnung, Limburg, Idstein, Bad Schwalbach, Bad Kreuznach, Bingen ... ja auch Wiesbaden, überall das gleiche Bild.


    In der letzten Zeit habe ich aber den Eindruck, dass eine gegenläufige Entwicklung Form annimmt. Die Städteplaner scheinen etwas gemerkt zu haben, oder es geht uns finanziell wirklich etwas besser oder beides. An vielen Ecken entstehen neue kleine Spezialgeschäfte: EdelTanteEmmas, Kaffee, Käse, Wein, Chocolaterien, Seifen, Fairtrade, Fahrradläden, Stoffe, Initiativen die Ware anbieten und Kurse geben, die alte Stadtzentren wieder wohltuend aufwerten und das "Shoppen" und "in die Stadt" gehen wieder lohnenswerter machen. Ich wünsche uns allen genügend Geld um solche Läden am Leben zu erhalten und den Inhabern genug Kunden, auf dass diese Entwicklung zunähme. ;)




  • Zitat

    Kölner, tststs...auf welchem niveaue ihr jammert merkt ihr gar nicht, die früher sehr atraktive (im verhältnis zur größe) einkaufsstadt siegburg besteht "gefühlt" nur noch aus billigst-Shops und schnellrestaurants.
    Wo sich früher boutiquen,schuhläden und kleine fachgeschäfte aneinander reihten beherrschen heute leerstand und 1-euro-shops das bild. sicher, die großen saturn,c+a,kaufhof sind geblieben,...aber die schwächeln auch....


    Ich habe einen Eindruck wiedergegeben, der mich nachdenklich stimmt.


    Nicht nur in deiner Kleinstadt gibt es diese Verdrängung mit Leerständen und in der Folge -als 'Notlösung'- diverse Billigmärkte. Schau dich um - du findest sie allenthalben, auch in der Großstadt. Die 'Kölner Ladenstadt - Opernpassagen' wirst du vielleicht noch als Vorzeigeobjekt kennen, heute sind die Scheiben verklebt, Gastronomie ist vertrieben - totes Gebiet und ein Graus.


    Kürzlich in Stuttgart - die Filialisten bestimmten die Einkaufsmeile (Fußgängerzone) und damit das Innenstadtbild. In den städtischen Vororten sieht's oft nicht besser aus als in deinem Städtchen.

    Die Ladenmieten werden rücksichtslos in die Höhe getrieben, und nur die 'Großen' sind noch in der Lage sie zu bezahlen. Wenn dann wie beschrieben der Internet-Versandhandel hinzukommt, ist oftmals Existenzvernichtung die Folge.
    Klagen auf hohem Niveau? Das sehe ich anders.


    @sphinxie
    Wenn der Trend bei euch in den Innenstädten wirklich zu 'klein undaber fein' zurück geht - jippiiiiiih und JUBEL! In meiner Stadt wandern die unverdrossenen, kreativen Pfiffikusse notgedrungen in abseits gelegene Straßen oder bestimmte Veedel ab weil sie da noch finanziell bestehen können. Dort gibt's -zum Kunden anlocken und weil's so schön ist- Modenschau und Feste.


    DSC_0404xx.jpg
    koeln-kultur-kolumne.de


    :rolleyes:

  • Seit Dezember 2012 wohne ich in Dellbrück/Thielenbruch.


    Die Dellbrücker Hauptstraße ist eine lebendige Einkaufsstraße. Vielfältig und oft sehr speziell. Aber auch hier habe ich in der kurzen Zeit schon den Wandel erfahren.


    Mein Lieblings-ObstundGemüse-Händler hat geschlossen wegen Bodennebel.


    Von drei Blumenläden hat einer aufgegeben.


    Der FernsehRadioElektroFritze ist nicht mehr da.


    ABER: Es hat eine ganz tolle Eisdiele neu aufgemacht. SUPER-Lecker, SUPER-Freundlich.


    Einen "Euro-Laden" haben wir auch. Aber auf etwas gehobenerem Nivea oder so....

  • Solang sich leerstand und da ist oft "gier" im spiel,
    Steuerlich absetzen läst,wird es so auch weiter mit
    den innenstädten bergab gehen :(

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    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • Die Leute waren schon immer geizig. Damit muss die Wirtschaft allgemein rechnen. Man will doch nicht millionenschweren Unternehmern auch noch den eigenen, verdienten Lohn schenken. Das wahre Problem ist doch eher, daß die Arbeitnehmer immer weniger Geld zur Verfügung haben. Die Steigerung der Wirtschaftsleistung landet exklusiv auf den Konten der Reichen und die konsumieren nicht unbedingt mehr.

  • Man sollte sich mal die Frage stellen, ob die Umstrukturierung und das hierdurch hervor gerufene Fehlen von Fachgeschäften auch daran liegt, dass Kunden von außerhalb der Städte nicht mehr nach Köln in dem Maße wie früher kommen, da man zunehmend Probleme hat mit dem Auto in die Stadt zu kommen. Hinzu kommt, dass der ÖPNV zu teuer ist. Fahrt mal von Jünkerath mit einer 4-köpfigen Familie nach Köln zum Einkauf! Es kommt hinzu, dass das Internet auch in ländlichen Gegenden zunehmend genutzt wird. Die Autogegener veröden die Innenstädte und verhindern damit gleichtzeitig Steuereinnahmen. Man sägt am Ast, auf dem man sitzt. Den Wahlwerbespruch "Wir können Köln" mit dem Zusatz " ergänze ich mit "noch tiefer in die Pleite reiten"! Wobei, geht das überhaupt noch? Noch tiefer in die Pleite? Ich habe den Eindruck, wäre der RP keine Grüne, Köln wäre längst in der Haushaltssicherung! Immer weniger Autos verursachen durch Geschwindigkeitsreduzierung und Stau immer mehr Umweltbelastung in Form von Abgasen und Lärm (Motoren laufen in einer höheren Drehzahl bei Tempo 30 gegenüber Tempo 50 oder 70).
    Die Grünen (inklusive deren Appendix SPD) und Umweltschutz schließen sich gegenseitig aus!

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