Nichts als die Wahrheit!?

  • Wiederkehrende ^^ Themen und Diskussionen, Zorn und persönliche Bekenntnisse, aufmerksame Beobachter, vergnügliche Lehrstunden und schöne Parabeln ...

    Was ist also Wahrheit?
    Ein bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Anthropomorphismen, kurz eine Summe von menschlichen Relationen, die, poetisch und rhetorisch gesteigert, übertragen, geschmückt wurden, und die nach langem Gebrauche einem Volke fest, canonisch und verbindlich dünken:
    die Wahrheiten sind Illusionen, von denen man vergessen hat, dass sie welche sind, Metaphern, die abgenutzt und sinnlich kraftlos geworden sind, Münzen, die ihr Bild verloren haben und nun als Metall, nicht mehr als Münzen in Betracht kommen.


    Friedrich Nietzsche

  • sphinx:
    gutes ding, BEWEIST das ohne wahrheit nix geht,lügen unwissende betrügt.
    Was hätte der könig wohl für ein vieh konstruiert wenn die weisen ihn,- auch nur zum teil belogen hätten ?
    Was für eine welt konstruiert ein belogener ?


    agrippi: Nietzsche ..irre geworden ? :D

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    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • gutes ding, BEWEIST das ohne wahrheit nix geht,lügen unwissende betrügt.
    Was hätte der könig wohl für ein vieh konstruiert wenn die weisen ihn,- auch nur zum teil belogen hätten ?
    Was für eine welt konstruiert ein belogener

    "Lügen" unterstellt bösartige Absicht. Dass die Blindheit der Weisen gleichzusetzen ist mit "Unwissenheit" ist banal, aber hier so gewollt. Für mich liegt der Schwachpunkt in dieser Parabel in der Figur des Königs. Es bedarf eines Sehenden um die Ungereimtheiten und den Streit der Blinden zu einem Bild zusammenzufügen und aufzulösen. Gäbe es ihn nicht, wer weiß ob die Blinden sich nicht wegen Besserwisserei und im Glauben im Besitz der Wahrheit zu sein gegenseitig an die Gurgel gingen. Die Tragik dabei wäre, dass jeder von ihnen im Einzelnen betrachtet Recht hätte was seine Wahrnehmung von Wahrheit angeht.


    Vlt. ist die einzig gültige Wahrheit die, dass es ihrer viele gibt. Die Macht zu besitzen eine davon zur Ultima Ratio zu erheben ergibt sich aus Eigeninteressen. Wer den Kuchen nicht teilen will, wird immer einen dafür Grund finden und handelt am Ende im Sinne derer, die ihn essen wollen.

    Ich stelle nochmal den Link von escape hier ein: ist wirklich interessant zu lesen!, danke, erst jetzt begriffen ;):


    Die Wahrheit ist eine böse Menschenfalle

  • Für mich liegt der Schwachpunkt in dieser Parabel in der Figur des Königs. Es bedarf eines Sehenden um die Ungereimtheiten und den Streit der Blinden zu einem Bild zusammenzufügen und aufzulösen.


    Es bedarf nur eines Menschen, der in der Lage ist, die ihm zur Verfügung gestellten Informationsbröckchen zu einem logischen Gesamtbild zusammen zu setzen. Dafür muss dieser Mensch nicht zwingend sehend sein. Er muss möglichst frei von Vorurteilen sein. Thats all. Solltest du diese Eigenschaft mit "sehend" umschrieben haben, sind wir einer Meinung.


  • Soweit sind wir uns in der theorie einig...

    ..die ihm zur Verfügung gestellten Informationsbröckchen zu einem logischen Gesamtbild zusammen zu setzen.
    ..Dafür muss dieser Mensch nicht zwingend sehend sein. Er muss möglichst frei von Vorurteilen sein.

    Genau das ist aber leider der punkt,die persönliche " Vorurteilsfreie" sicht auf die welt.
    Es ist unmöglich aus der informationsflut die objektiven fackten aus zufiltern,
    selbst der unintressierteste "nachrichtennebenbeihörer" wird vom meinungswust erschlagen.
    Deshalb....

    .. die alltäglichen lügen an die großen,die kleinen, die verdrehten puzzelstücke die untergeschoben werden
    um andere lügen glaubhafter zu machen. Die manipulativ ungeheuerlichen, die indirekten und vor allem die rhetorisch
    versteckten "kleinigkeiten".

    Sich gegen diese art von vernebelung zu wehren (keine ahnung wie...) würde der WAHRHEITSFINDUNG aller helfen. ;)

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    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • Eine 'objektive' Wahrheit, die es nur zu entdecken gelte? Dass die wohl kaum zu finden ist, haben alle bisherigen Postings unterstrichen.


    Nur ein Mensch, der aus 'objektiven Fakten' ein 'logisches' Gesamtbild zusammenfügen kann? Woher nimmt er die Maßstäbe für 'objektiv' und 'Logik'?
    Das erforderte einen unbeeinflussten Menschen, der notwendigerweise unbehelligt von kultürlichen Einflüssen, Erziehung, Sehgewohnheiten, Ethik etc. etc. , quasi als 'Mogli' oder 'Kaspar Hauser' an die Aufgabe des objektiv Wahrhaftigen geht. Ein interessantes Denkkonstrukt. ;)



    "Es ist das Los der Menschen, dass die Wahrheit keiner hat.
    Sie haben sie alle, aber verteilt."


    Johann Heinrich Pestalozzi

  • ...schöner immer aktueller beitrag.
    Lob und anerkennung an alle teilnehmer...
    Mal so:
    Ein Türke, ein Deutscher, eine Nonne und eine hübsche,tief dekolltierte Blondine
    sitze gemeinsam in einem zugabteil als der Zug durch einen Tunnel fährt.
    Als es dunkel wird hört man ein lautes : Klatsch !!
    Als der Zug den Tunnel wieder verläst reibt der Türke sich, die nun rote wange...

    Was denkt ihr, war wohl passiert...???
    Der Türke denkt: Verdamt ! Der scheis deutsche hat die blondine
    begrabscht und sie dachte ich wär´s gewesen und mir eine geknallt
    ...
    Die Blondine denkt : Wollte der türke mir wohl an die wäsche und hat die nonne erwischt, Tja...
    Die Nonne denkt : Hat sie wohl der Mann an der übschen frau vergehen wollen, recht so.
    Der Deutsche denkt : Geil !! Im nächsten Tunnel knall ich dem doofen Türsteher noch eine.


    wen interresiert die wahrheit schon...

  • Ein Türke, ein Deutscher, eine Nonne und eine hübsche,tief dekolltierte Blondine ...

    Wie gut, dass dieser Uraltwitz, der seit gefühlt 1000 Jahren in verschiedenen 'Besetzungen' kursiert, so ganz frei von Klischees ist. :D



    Der Tempel der tausend Spiegel
    Es gab in Indien den Tempel der tausend Spiegel. Er lag hoch oben auf einem Berg und sein Anblick war gewaltig. Eines Tages kam ein Hund und erklomm den Berg. Er stieg die Stufen des Tempels hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel.


    Als er in den Saal der tausend Spiegel kam, sah er tausend Hunde. Er bekam Angst, sträubte das Nackenfell, klemmte den Schwanz zwischen die Beine, knurrte furchtbar und fletschte die Zähne. Und tausend Hunde sträubten das Nackenfell, klemmten die Schwänze zwischen die Beine, knurrten furchtbar und fletschten die Zähne.
    Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel und glaubte von nun an, dass die ganze Welt aus knurrenden, gefährlichen und bedrohlichen Hunden bestehe.


    Einige Zeit später kam ein anderer Hund, der den Berg erklomm. Auch er stieg die Stufen hinauf und betrat den Tempel der tausend Spiegel. Als er in den Saal mit den tausend Spiegeln kam, sah auch er tausend andere Hunde. Er aber freute sich. Er wedelte mit dem Schwanz, sprang fröhlich hin und her und forderte die Hunde zum Spielen auf.
    Dieser Hund verließ den Tempel mit der Überzeugung, dass die ganze Welt aus netten, freundlichen Hunden bestehe, die ihm wohl gesinnt sind.


    von hier

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