Summertime Blues

  • Diese Nacht ist es wieder so weit: Man klaut uns eine Stunde. Man stellt auf Sommerzeit um.


    Und wie jedes Jahr, wird die Maßnahme heiß diskutiert. Von der Argumentation her hat mich dieser Beitrag sehr angesprochen.


    Dort wird ausführlich beschrieben, welche Probleme unser Körper mit der Umstellung hat. Die Gegner der Sommerzeit schlagen aber auch vor, die Sommerzeit einfach ganzjährig einzuführen, um zwölf Monate von dem Mehr an Licht zu profitieren.


    Ist die Sommerzeit in der jetzigen Form noch sinnvoll?


    [video]

    [/video]

  • Ich bin für die Sommerzeit, von mir aus auch ganzjährig.
    Ich persönlich merke da keine Symptome.


    Was den Einklang mit der Sonne betrifft, so haben Schichtarbeiter und Menschen die sehr früh anfangen zu arbeiten ganz andere Belastungen.


    Ich finde, durch den längeren Tag haben Leute noch was von ihrer Freizeit wenn sie Feierabend haben.


    Ich glaube in Russland hat man das mal gemacht mit der ganzjährigen Dommerzeit. Ist aber wieder abgeschafft worden.

  • Zitat

    Herausgefunden wurde unter anderem, daß sich die innere Uhr mit Hilfe des Tageslichts an den 24-Stunden-Rhythmus der Umwelt anpaßt und dieses so genannte Entrainment außerordentlich exakt läuft. Besonders wichtig ist dabei die Dämmerung, also der Wechsel von Tag und Nacht. Unser Schlafverhalten paßt sich sogar dem zeitlichen Fortgang der Dämmerung von Osten nach Westen innerhalb einer Zeitzone an. „Die innere Uhr paßt sich auch genau an die saisonalen Veränderungen der Morgendämmerung an“, berichtet Roenneberg. „Im Winter ist sie auf spät, im Sommer auf früh gestellt. Diese minutiöse Anpassung wird jedoch durch die Zeitumstellung empfindlich gestört.“ Ferner gilt es zu bedenken: „Ganz generell darf man auch kleine Veränderungen in einem biologischen System nicht unterschätzen. Sie scheinen aus menschlicher Sicht trivial und haben dennoch – in größerem Zusammenhang gesehen – dramatische Auswirkungen.“


    heißt es in dem verlinkten Beitrag.


    Kann mir Jemand erklären, wieso es für den menschlichen Organismus, der doch "außerordentlich exakt" und "mithife des Tageslichts" einen Schlaf- Wachrythmus entwickelt, schädlich sein soll, diesem Wechsel von Helligkeit und Dunkelheit auch per Uhrzeit zu folgen?
    Im Frühling/Sommer ist es früher hell, Folge - > früher raus.
    Im Herbst/Winter wird es später hell, Folge -> später raus.
    Dem folgen bäuerliche Kulturen seit jeher.


    Zitat

    Statistiken aus anderen medizinischen Quellen belegen, daß durch die Zeitumstellung zwischen 8 1/2 und 12 Prozent mehr Menschen einen Arzt aufsuchen, wobei die Anpassung an die Sommerzeit besonders schwierig ist. Die Einnahme von Schlafmitteln und Antidepressiva steigt in dieser Zeit deutlich an. Aufgrund von chronischer Müdigkeit steigt in den Wochen nach der Zeitumstellung die Unfallhäufigkeit im Straßenverkehr, am Arbeitsplatz sowie im privaten Bereich. Eine schwedische Studie sowie Krankenhausdaten der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) belegen den Zusammenhang zwischen der Umstellung von der Normalzeit auf die Sommerzeit und einem 25% erhöhten Herzinfarkt-Risiko.


    Die Sommerzeitverordnung bringt ausschließlich negative Folgen mit sich.


    Ganz zaghaft meldet sich in meinem Hinterstübchen der fiese Gedanke, ob die beobachteten Probleme nicht vielleicht, wie so oft, Glaubenssache sind.
    Wenn nur genug Leute behaupten, mit der Zeitumstellung Probleme zu haben, dann MUSS doch etwas dran sein?

    Die 'self fulfilling prophecy' ist ein wirkmächtiges Phänomen.
    Zum Thema 'Biorhythmus':
    Es ist seit langem bekannt, dass Kinder und Jugendliche Schwierigkeiten mit dem frühen Beginn ihres Arbeitstages haben und mehrheitlich erst gegen ca. 10.00 Uhr 'wach' und aufnahmebereit werden.
    Rücksichtnahme auf diese biologische Gegebenheit unserer Kids, beispielsweise
    durch späteren Schul-/Kitabeginn? Null.
    Gerade im Winter können Eltern/Erzieher/Lehrer und andere Betroffene Klagelieder mit unendlich vielen Strophen zum Thema Dunkelheit und Wecken, bzw. Anforderungen stellen, singen.
    Konsequenzen? Keine.

    Maßgeblich bei allen Entscheidungen zur Zeitfestlegung waren pragmatische Wirtschaftsgesichtspunkte. Ob nun beim ollen Kaiser Wilhelm, dem Herrn mit dem Schnäuzer oder beim Europaparlament.
    Wenn allerdings -ebenfalls seit Jahren- zu lesen ist, dass die erhoffte EnergieEinsparung ausbleibt -der sommerliche Gewinn wird nämlich aufgehoben durch mehr Stromverbrauch für abendliche Freizeitaktivitäten und in der Übergangszeit wird länger geheizt- da fragt man sich wirklich, was der alljährlich begrummelte, doppelte Aufwand eigentlich soll. ?( :thumbdown:


  • Nachtrag


    Zitat


    Ein Zettel und seine Geschichte
    Frau Stahn verweigert sich der Sommerzeit

    Immer dieses Vor, Zurück, früher dunkel, später dunkel, länger schlafen, kürzer schlafen. Die Berliner Zoohändlerin Renate Stahn, 66, macht das nicht mehr mit und verkündete via Zettelaushang: "Ich boykottiere die Zeitumstellung." Seitdem wird sie gefeiert. Von Frauke Lüpke-Narberhaus
    mehr...


    Habt ihr die Kommentare gelesen? Lohnt sich! ^^

  • um zwölf Monate von dem Mehr an Licht zu profitieren.

    Hää??


    Die Sonne kümmert sich nicht um unsere Uhrumstellung, die eine Mogelpackung ist.


    In den gemäßigten Breiten herrscht ein Jahreszeitenklima, die mögliche Sonnenscheindauer schwankt. Dadurch sind die "Tage" im Winter kürzer und im Sommer länger ... ganz ohne Umstellung eines Chronometers.


    Wenn wir im Winter nicht im Dunkeln zur Arbeit gehen wollen, sollten die Arbeitszeiten flexibel werden ...
    und ich hab noch niemanden getroffen, der in der Woche jeden Abend grillt, weil die Sonne grad noch scheint ... ???


    Immer Sommerzeit passt zu Biathtlon mit künstlichem Schnee in Düsseldorf, Spaßbad mit Tropenklima unter künstlichen Palmen u. v.a. ... künstliche Welten.



    Natur ist nicht genug? :thumbdown:

  • Kann mich nur grippis "Hinterstuebchen" und Tex´ Einwand der Schichtarbeiter anschliessen.

    eine Stunde Zeitunterschied auf SIEBEN !! Monate verteilt, soll die Anpassung "empfindlich" stoeren ?? Dann muessen alle Schichtarbeiter und internationalen Turniertennisspieler Helden und Supermaenner/frauen sein ??

    die Schichtarbeiter hat Tex schon angesprochen.


    komme ich zu den Tennisspielern, die heute die Australien Open bevoelkern, das Finale austragen und bereits einen Tag spaeter in den USA oder in China das nexte Turnier spielen. Sie alle bringen trotz der "furchtbar" gestoerten Anpasung Hoechstleistungen.

    Frage mich, welche "Koryphäen" solche "Erkenntnisse" verbreiten ?

    In den 80ern bin ich fast woechentlich in die USA geflogen. Ungefaehr 18 mal. Ihr glaubt gar nicht, wie schnell der Koerper sich umstellen kann. Man muss nur dann ins Bett gehen, wenn es der gleichen Uhrzeit entspricht wie im Heimatland. d.h. geht man zuause meist um 22 Uhr ins Bett, sollte man das dann auch im Ankunftsland tun. Waere es nicht so, wuerden die Tennisspieler auf dem Platz einschlafen, weil es in ihrem Heimatland gerade Nacht ist :P

  • und ich hab noch niemanden getroffen, der in der Woche jeden Abend grillt, weil die Sonne grad noch scheint ... ???

    Jeden Abend wohl nicht. Aber am Wochenende.


    Immer Sommerzeit passt zu Biathtlon mit künstlichem Schnee in Düsseldorf, Spaßbad mit Tropenklima unter künstlichen Palmen u. v.a. ... künstliche Welten.

    Nun mal langsam. Es geht lediglich um e i n e Stunde länger Licht.


    Natur ist nicht genug? :thumbdown:

    Doch. Aber natürlich beleuchtete Natur.

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.