Der Fall Tebartz-van Elst

  • Nicht einmal unsere Gesetzgebung ist laizistisch. Unsere Politik ist durchweg lebensbejahend

    Huch, heißt laizistisch lebensverneinend??


    Laizismus kommt für mich im Fall von Limburg deshalb ins Spiel, weil die Gelder, die bis heute vom Staat an die Kirche fließen, ursprünglich die Trennung von Staat und Kirche besiegeln sollten.


    Dass ich einer reichen Kirche ihre Bischöfe bezahle, stört mich. Ich seh den Sinn nicht, egal ob es rein rechtlich so in Ordnung ist. Mich stört auch, dass an staatlichen Schulen Bekenntnisunterricht erteilt wird.


    Natürlich muss man dann des Moslems diesen Unterricht an staatlichen Schulen auch erlauben. Alternativ könnte man den Mut haben, BekenntnisUnterricht ganz weg zu lassen. Warum ist das so schwer?


    Ich sags mal krass: Wenn der "christliche Glaube", der auch ein Glaube an den Menschen ist, ohne staatliche Förderung verschwindet, ist er nichts wert.
    Man könnte durchaus darauf vertrauen, das menschliche Werte sich durchsetzen. Die goldene Regel gilt für alle großen Religionen.


    Alles andere ist für mich Machtgehabe, sprich: Wirtschaftsinteresse.


    Ich häng am Menschen, Ideologien sind nachrangig.

  • Wenn die Kirche unternehmerisch tätig wird muss sie sich auch so verhalten. Die Spielregeln gelten für alle


    Nöö, gerade die die Kirche könnte andere Akzente setzen. Wer sagt denn, dass man immer nur mitmachen muss?? Genau das ist doch das Problem unserer Zeit, oder seh ich das falsch?


    Wer Geld und Macht hat, könnte auch neue Regeln aufstellen, der muss nicht einfach mitmachen :thumbdown:

  • Huch, heißt laizistisch lebensverneinend??

    Nein. Das habe ich doch schon ein dutzend mal erklärt. Warum muss das immer das krasse Gegenteil sein? Ich denke du bist kein Schwarz/Weiss-Denker. Laizismus nimmt zu metaphysischen Fragen überhaupt keine Stellung. Wie das menschliche Leben zu bewerten ist darf jeder für sich selbst entscheiden, in einem pragmatischen, gesetzlichen Rahmen. Wer sterben will, dem sollte auch die Möglichkeit geboten werden und vor allem sollte er auch sterben dürfen. Dieser unsäkularisierte Staat zwingt die Menschen allerdings zum Leben.
    Wer leben will, der soll auch dafür bezahlen. Das auf Kosten der Gesellschaft gehirntote Menschen künstlich am Leben erhalten werden ist auch ein Unding. Wer so etwas für sich will, der soll es selber bezahlen.


    Ich habe eine sehr große und alte Verandtwschaft hier in Köln, mit der ich immer noch regelmäßig zu tuen habe. Was meinst du wie oft die mich vollheulen, daß sie endlich sterben wollen? Ich würde denen gerne helfen, aber dann käm ich ins Gefängnis. Wenn sie es auf eigene Faust versuchen und dabei scheitern, steckt man sie in die Klappsmühle und ballert sie mit Drogen voll (habe ich leider auch schon erlebt).


    In einem säkularisierten Staat sollte jeder Bürger selbst über sein Leben und seinen Tod bestimmen können. Jeder sollte frei entscheiden können, zu jeder Zeit, ob er Lebensbejahung oder Lebensverneinung für sich möchte. Das erlaubt man uns aber nicht.


    Dass ich einer reichen Kirche ihre Bischöfe bezahle, stört mich. Ich seh den Sinn nicht, egal ob es rein rechtlich so in Ordnung ist. Mich stört auch, dass an staatlichen Schulen Bekenntnisunterricht erteilt wird.

    Gut, das ist verhandelbar. Trotzdem verstehe ich nicht, warum man bei diesen Themen so gerne Laizismus fordert, im Falle der Lebensbejahung aber sich immer der christlichen Mehrheitsethick fraglos unterwirft. Wie gesagt, letzteres Thema ist doch viel trivialer. Ich halte jedenfalls den Sterbewunsch einer Tante erstmal für wichtiger als Bischofsgehälter und Bekenntnisunterricht.

  • Ich habe kein Problem damit, dass in Limburg 30-45 Millionen verbraten werden (so genau weiß man das ja noch nicht). Ein Problem habe ich mit diesem unermesslichen Reichtum der Kirche auf der einen Seite, und das Anbetteln der Gemeindemitglieder durch Herumreichen der Kollekte auf der anderen Seite. Ich denke nicht, dass ich noch einmal etwas in den Korb legen kann (und wenn es auch nur der berühmte Hosenknopf ist), ohne dass ich Bilder von Völlerei und Prasserei in Bischofsgewändern vor Augen habe.

  • Nöö, gerade die die Kirche könnte andere Akzente setzen. Wer sagt denn, dass man immer nur mitmachen muss??
    Genau das ist doch das Problem unserer Zeit, oder seh ich das falsch?


    Wer Geld und Macht hat, könnte auch neue Regeln aufstellen, der muss nicht einfach mitmachen :thumbdown:


    Ich denke nicht das sie das Rad neu erfinden müssten, sondern sich einfach nur konsequent
    an ihre gepredigten und als Gebote verbreitete Regeln halten.so z.b
    :)


    Wir leben hier mit Christlich Abendländischen wert.- und Moralvorstellungen und ich empfinde das
    nicht als störend oder verwerflich- wie auch- erziehungssache..
    Aber gerade die Vorbeter dieser Moral müssen über jeden zweifel erhaben sein und sie vorleben
    und dürfen sich nicht dem heuchelnden Zeitgeist unterwerfen.
    Wenn hier argumentiert wird, es sei die persönliche Sache dieses Oberhirten,
    wie er sein Lebensumfeld gestalte, kapituliert und macht Moral zu etwas absurd weltfremden.


    Dann können die Kanonenboote vor Lampedusa die flüchtlingsleutz auch gleich versenken statt halbherzig zu "Retten"...

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    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • Ich gehöre keiner Religionsgemeinschaft an und ich bin Atheistin, respektiere aber, wenn jemand gläubig ist und, egal welcher, einer Religion angehört. Solange er nicht fanatisch ist und entsprechend agiert.
    Aber bitteschön, dann sollen die Gläubigen auch ihre Religionsorganisationen selber finanzieren..


    Mir persönlich ist es egal, ob ein sich Bischof aus Kirchengeldern eine luxuriöse Wohnung bezahlt. Wenn die Kirche Eigentümerin der Gelder ist und der Bischof darüber verfügen kann, kann er sich von mir aus einen goldenen Klodeckel dafür kaufen. Wenn er dabei getrickst hat, dann muß er das mit seinen Vorgesetzten ausmachen.
    Wenn marode Gemeindehäuser im Bistum Limburg geschlossen wurden, weil dafür angeblich kein Geld da ist, dann müssen seine Schäfchen halt überlegen ob sie sich nicht besser woanders engagieren oder verselbstständigen.
    Wenn er eine falsche eidesstattliche Versicherung abgegeben hat, muß er dafür bestraft werden wie jeder andere Bürger auch.
    Was mir an der Sache gefällt ist, dass sie eine Diskussion ausgelöst hat, die schon lange fällig ist.
    Es wurde deutlich, dass wir die im Grundgesetz verankerte Trennung von Kirche und Staat nicht haben.
    Ich wußte auch bis jetzt nicht, dass die Bischöfe von allgemeinen Steuergeldern bezahlt werden und nicht aus Kirchensteuermitteln. Ich fühle mich um meine Steuern betrogen. Sollen doch nur die den Bischof bezahlen, die einen haben wollen.
    Auch dass die Kirchen aus den Erstattungen (beide) für die kirchlichen Einrichtungen wie Krankenhäuser, Alten- und Kinderheime Gewinn schöpfen finde ich einen Skandal. Von wegen Gemeinnützigkeit. Sie erhalten die Erstattungen für den kompletten Personalschlüssel, halten ihn aber nicht ein und bezahlen die Mitarbeiter schlecht. Dann bleibt auch was übrig. Irgendwie riecht das für mich nach Betrug.
    Dass es einen eigenen Kirchentarif zur Entlohnung der Mitarbeiter gibt, incl. Sanktionen bei der kath. Kirche, wenn der Lebenslauf der Mitarbeiter nicht den kath. Dogmen entspricht, find ich, ist ein Skandal.
    Dass zweckgebundene Spendengelder anderweitig verwendet, oder gehortet werden, finde ich, ist ein Skandal
    Das sind nur einige Aspekte.
    In meinen Augen ist die Kirche ein Wirtschaftsunternehmen und ein Machtapparat. Das alles unter dem Deckmäntelchen von Christentum.
    Davon ist sie aber weit entfernt. Das ist es was mich an meisten stört. Diese Heuchelei.

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