Vorwerfbar ist nur, und da kann sich jeder an die eigene Nase fassen, dass die Fahrzeuge einfach nicht mehr gekauft werden. Und die Gründe, warum die Käufer wegbleiben, sind vielschichtig. Mein erster Neuwagen (1976) war ein Ascona B SR. Meine damalige Frau fuhr, als ich sie kennenlernte, einen dazu passenden Manta B SR. Mein Schwager fuhr einen Senator. Später hatte ich einen Kadett E GT, eine wahre Rakete. Dann kam ich in die Pupertät und fuhr Mercedes.
In den Jahren 2000 bis 2005 hatte ich die verschiedensten neuen Audi und VW-Modelle, 18 an der Zahl. In dieser Zeit setzte ich mich mal in einen Signum und in einen Vectra und wurde in die Steinzeit zurückkatapultiert: Da waren immer noch die altbackenen Instrumente und Beleuchtungen wie in der Zeit, in der ich noch Opel fuhr. Wenn ich in meinen A4 oder A6 stieg, freute ich mich schon darauf, dass es bald dunkel wird, und ich das Beleuchtungsambiente dieser Fahrzeuge geniessen konnte. Ich weiß nicht, ob mich jemand versteht. Es ist einfach schön, in einem Audi bei Dunkelheit das Licht anzuschalten. Tolle Armaturenbeleuchtung, alles außerhalb dezent rot beleuchtet, das ist einfach schön. Und dass man sich in seinem Fahrzeug, für das man immerhin 20.000 Euro oder locker mehr ausgegeben hat, wohlfühlen kann, das hat Opel verschlafen. Ich habe in diesen 5 Jahren knapp 600.000 Euro an Neuwagen umgesetzt (im Endeffekt haben sie mich nichts gekostet, und wer Interesse hat, dem erzähle ich gerne über PN, warum das so war), und es war kein einziger Opel dabei. Und heute, wieder auf dem Boden des normalen Autokäufers, würde ich nie wieder einen Opel als Neuwagen kaufen.
(Z. Zt. habe ich allerdings noch einen 14 Jahre alten Astra Cabrio, aber das ist eine andere Geschichte)
Was will uns diese Werbung sagen? Niemand konnte und kann Opel helfen. Zumindest nicht die Politik, egal welcher Couleur, nur der Kunde konnte und kann dies, aber der ist weggelaufen, weil Opel 20 Jahre verschlafen hat!