Mir ist - bezogen auf Deutschland seit dem Jahr 2000 - keine zivile Katastrophe bekannt, die schlimmer gewesen wäre, als die der Duisburger Loveparade. Google-Listen zu durchforsten ändert daran nichts.
Die Berichte zur Unglücksursache sprechen weder für "hirnlose" Fans, noch für "alkoholisierte "kriminelle" Gruppen, die Anweisungen ignorierten".
Im Gegenteil erlebten die ankommenden, wie auch die hinausstrebenden Festivalbesucher die offiziellen Anweisungen als z.T. krass widersprüchlich, denn die interne Kommunikation der Ordnungskräfte war unkoordiniert, durch das Versagen der Technik massiv gestört, zeitweilig komplett eingebrochen; niemand hatte einen klaren Überblick über die Lage.
Hierzu sprechen die Dokumentationen in den Beiträgen #1 und #2 eine deutliche Sprache.
Die Feiernden selbst für das tödliche Geschehen verantwortlich zu machen, folgt der Logik des "Victim Blaming" bzw. der "Schuldumkehr" und widerspricht allen bekannten Berichten und Analysen.
Mein Beitrag hingegen soll ein Gedenken sein - an die Duisburger Festivalbesucher und ihre Familien und Freunde. All die Menschen, die zu Opfern wurden. Durch -schon im politischen Vorfeld- beharrliches Ignorieren vorhersehbarer Gefahrenpunkte, und durch gravierende Mängel in Organisation und Durchführung.
(FAZ)