Flug 4U-9525 meldet sich nicht

  • Es ist bekannt, dass deutsche Medien besonders perfide und sardistisch mit Unschuldigen umgehen.

    Ein "nationales" Problem sehe ich hier nicht.



    So "besonders" ist Deutschland doch gar nicht, oft einfach auch nur "Mittelmaß".


    Wie Medienvertreter mit Katastrophen umgehen, ist ein grundsätzliches Problem. Im aktuellen Fall reisen Kamerateams und Reporter aus aller Welt an, um möglichst nah vom "Geschehen" berichten zu können.


    Dieser Artikel beleuchtet das Problem der Katastrophenberichterstattung aus der Sicht einer Journalistin.


    P. S. Ich habe mich über einen -aus meiner Sicht völlig fehlgeleiteten- Medienhype mit reichlich Grenzüberschreitung und viel heißer Luft beklagt habe, aber es ging mir nicht um ein generelles Medien- oder PolitikerBashing.





  • Medienschelte und der Ruf nach mehr zurückhaltender Sachlichkeit -siehe auch #18 - sind bei den Medienmachern angekommen, man ist um eine weniger reißerische Wortwahl bemüht und betont -meist im Nebensatz- die Vorläufigkeit der gewonnenen Erkenntnisse.
    Dennoch, es gibt sie nach wie vor, die Grenzüberschreitungen und 'Expertenmeinungen', die weniger von Sachkenntnis als vom Bemühen um Unterhaltungswert geprägt sind. Stets mit der Berufung auf den -angeblichen- Publikumswillen. "Das sind wir unseren LesernHörernZuschauern schuldig!"
    Da bilden die sich seriös gebenden Leitmedien keine Ausnahme. Allen voran die Zeitung mit dem "klugen Kopf", der immer dahinter stecke, die FAZ, wenn sie nach zeilen- und wortreicher Berufung aufs journalistische Ethos abrupt behauptet, den Copiloten mit vollem Namen und Bild zu zeigen sei ihr journalistisches "Recht". 8|
    Aha.



    Nun ist Wolfgang Brosche vom 'European' der Kragen geplatzt, und er geht hart mit der Medienbranche ins Gericht.
    Ein lesenswerter Beitrag.



  • Keine Ahnung warum sich soviele Leute diesen Zirkus bei jeder Katastrophe antuen. Ich habe das einmal gemacht, bei dem Loveparadeunglück in Duisburg, und das hat mir völlig gereicht.


    Zu dem jüngsten Flugzeugabsturz habe ich bislang keinen einzigen Artikel gelesen und keine einzige Sendung geschaut. Jeden Tag 10 Sekunden bei google news die Schlagzeilen überfliegen ist vollkommen ausreichend um informiert zu sein.


    PS: Ein Glück, daß niemand gestorben ist, den ich kannte :)

  • Hat man keine Nachrichten, die unmittelbar mit dem Unglück zu tun haben, werden gleich überhitzte und überhetzte Fragen nach neuen Sicherheitskonzepten gestellt, neuen Techniken, neuer Überwachung. Es entsteht der Eindruck, als fielen täglich Flugzeuge vom Himmel.

    Dass Fliegen noch immer die sicherste Reiseart ist, wird verschwiegen. Täglich sterben auf bundesdeutschen Straßen rund zehn Personen, 100 an Krankenhauskeimen und 5000 Kinder weltweit an Hunger. DAS sind wichtige Nachrichten – jeder einzelne Tote hatte auch ein trauriges Schicksal!

    Die Hysteriemaschine, wie Brosche es nennt, dreht noch mal richtig auf.


    de Maizière denkt laut darüber nach, Ausweiskontrollen bei Flügen innerhalb des Schengenraums einzuführen, damit man sogenannte Schläfer besser erkennt. Im aktuellen Fall hätte das nichts verändert.


    Gleichzeitig stehen weiterhin diejenigen "am Pranger", die sich wegen einer depressiven Phase haben behandeln lassen ... und Arbeitgeber, die sie in Kenntnis der Vorgeschichte einstellen.


    Der Glaube an die Sicherheit einer lückenlosen Überwachung scheint unendlich ... dabei ist man doch nicht mal im Gefängnis ganz sicher.


    Heinz K
    Gerade wenn man ständig wegschaltet, erkennt man den Hype.

  • mich interessiert stets die Ursache eines Ungluecks. Das Drumherumgeschwaetz ist nebensaechlich. In Venezuela liest man jedenfalls nichts mehr davon. Am Anfang uebernehmen sie die Berichte anderer Medien, danach Stille.

    Wir haben auch bedeutend groessere Probleme mit den Chavistas als mit Flugzeugabstuerzen :P

    Zu Brosche:

    Er bringt es aus seiner Sicht auf den Punkt, nicht aus meiner !

    Ich kann ihm nicht zustimmen. Denn: Die Medien schalten und walten nicht im kriminellen Bereich, sondern bedienen die Gier nach Neuigkeiten, die von der "dumpfen" Masse ausgeht. Niemand muss es lesen, keiner muss sich 100mal Fernsehsendungen anschauen, die dieses Thema beruehren. Die Schreiberlinge, die sich mit Woertern aus der "Antike" bedienen, sind geradezu genial. Sie wuerden in meiner Zeitung eine Gehaltserhoehung bekommen :P . Der Job aller berichtenden Medien ist es, die Auflagen mit einem geradezu "willkommenen" gewollten Crash zu steigern. Und sie treffen meist den Nerv der Bevoelkerung.


    Doch, die Medien tun genau das, was gefragt ist !! Da helfen ein paar "elitaere" Kommentare einiger Moralapostel wenig.

    Wuerde es einen kollektiven Protest der Menschen in Deutschland und "Umgebung" geben, haette sich das Thema bald erledigt.

    Ob alles moralisch "astrein" ablaeuft, ist eine andere Frage. Aber auch da sind die Ansichten sehr unterschiedlich, was die Moral angeht.

    Fazit: Gut geschrieben von Brosche, aber komplett ueberfluessig, weil wir seit Jahrzehnten dieses "Problem" haben und es vorlaeufig auch nicht geloest wird ?(

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