Satire und Toleranz

  • Was Satire darf beantworten die Franzosen derzeit selber:


    http://www.heise.de/tp/artikel/43/43943/1.html
    (Sorry wegen der miesen Formatierung, aber bin grad mit dem Tablet unterwegs und damit ist die Ausarbeitung eines Posts schon ein wenig anstrengend ^^)


    Jedenfalls scheint es so zu sein, als ob Satire eben doch nicht alles darf. Muslime und andere Religionen zu beleidigen ist in Ordnung. Charlie Hebdo zu beleidigen offenbar nicht. Dafür kommt man in den Knast.


    Da erzählen wir den Moslems wie wichtig Freiheitswerte und Meinungsfreiheit sind, das man sich mit Satire alles erlauben darf, das ein guter Demokrat so etwas aushalten muss, und das man mit Worten statt mit Waffen kämpfen sollte, und dann erweist der französische Staat direkt mal einen Bärendienst und wirft all diese Predigen über einen Haufen. Wenn der Moslem sich also nicht einmal mit Witzen gegen Witze wehren darf, was bleibt ihm dann irgendwann außer Terror?


    Die Heuchelei des Westens wird immer schlimmer.

  • Tex :(


    Jedenfalls scheint es so zu sein, als ob Satire eben doch nicht alles darf. Muslime und andere Religionen zu beleidigen ist in Ordnung. Charlie Hebdo zu beleidigen offenbar nicht. Dafür kommt man in den Knast.

    Nö.
    Charlie Hebdo ist mittlerweile auch nicht mehr toleriert.
    Selbstzensur ist angesagt.
    Vor ein paar Tagen war in der 'Welt' zu lesen:



    Nun zieht man sich im offiziellen Kölner Karneval doch lieber aufs unverbindliche, aber lukrative Trallala zurück.


    Zitat

    „Wir möchten, dass alle Besucher, Bürger und Teilnehmer des Kölner Rosenmontagszuges befreit und ohne Sorgen einen fröhlichen Karneval erleben. Einen Persiflagewagen, der die Freiheit und leichte Art des Karnevals einschränkt, möchten wir nicht“, heißt es in der Mitteilung des Festkomitees am Mittwochabend. "Aus diesem Grund haben wir heute entschieden, den Bau des geplanten Charlie-Hebdo-Wagens zu stoppen und den Wagen nicht im Kölner Rosenmontagszug mitfahren zu lassen." Aus Sorge um die Sicherheit beim Rosenmontagszug hatten sich Staatsschützer der Polizei und Zugleiter Christoph Kuckelkorn bereits zu Gesprächen getroffen.

    (KStA)


  • Zitat von Kuckelkorn,

    Einen Persiflagewagen, der die Freiheit und leichte Art des Karnevals einschränkt, möchten wir nicht“,

    ?? Aus meiner Sicht stand der geplante Persiflagewagen genau dafür ... ??


    Wenn er jetzt zurückgezogen wird, weil andere Karnevallsgruppen nicht hinter ihm laufen möchten, weil potentielle Zuschauer aus Angst per social Netzwerk "absagen" ... dann hat sich die "Stimmung" geändert ...

  • Der Rosenmontagszug wäre allerdings auch ein sehr leichtes Ziel für Anschläge.
    Keiner fällt auf, Kontrollen unmöglich. Die anschließende Panik würde mehr Opfer verursachen als der Anschlag selbst.


    Warum man überhaupt so einen Wagen geplant hat wundert mich.
    Fünf Minuten Nachdenken hätte nicht geschadet.

  • Der Rosenmontagszug wäre allerdings auch ein sehr leichtes Ziel für Anschläge.

    Jo, wie jede Sportveranstaltung, jeder belebte Marktplatz oder Hauptbahnhof.


    Schrecken zu verbreiten gelingt grad wieder sehr gut :thumbdown:


    Die Welt wird mit jedem Tag unsicherer? Besonders in den Köpfen.

  • Die Welt wird mit jedem Tag unsicherer? Besonders in den Köpfen.

    So isset.
    Die 'Welt' hatte ja schon vor Tagen eine ganze Reihe Angst gesteuerter (Re-)Aktionen beschrieben.


    Inzwischen zieht die Kölner Entscheidung als vorkarnevalistischer Büttenbeitrag durch die Medien.

    Zitat


    Rückzieher
    Kölner Karneval stoppt "Charlie Hebdo"-Wagen
    Ein Jeck stopft einem Terroristen einen Buntstift in den Waffenlauf - das Motiv sollte beim Kölner Rosenmontagszug für Meinungsfreiheit werben. Jetzt entschied das Festkomitee: Der Wagen wird nicht gebaut. mehr... [ Forum ]


    Nachtrag
    Etwas Widerborstiges zum Schmunzeln ;)



  • Die Leute wollen halt Karneval feiern und ihre Ruhe haben.

    Da geb ich dir recht: Jeder will in seinem kleinen Familienkreis in Ruhe leben. Das ist oberste Priorität und wahrlich nicht verwerflich ... aber offensichtlich schwer umzusetzen.


    P. S. Im Bahnhof jibbet gar keine "Themen". Da will man nur reisen.

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