Was ist los in Lamaland?

  • Mindreak wird ein Liedchen davon singen können, Bargeld ist Mangelware im gebeutelten Venezuela. :(
    Genaueres berichtet amerika21.


    24.08.2017
    Venezuela: Bargeld knapp, Kommunisten fordern Kontrolle der Banken

    Von Vilma Guzmán
    amerika21

    Die neuen Geldscheine in Venezuela
    Quelle: VTV

    Caracas. Die Kommunistische Partei Venezuelas (PCV) hat von der verfassunggebenden Versammlung und der Regierung von Präsident Nicolás Maduro "entschiedene Maßnahmen" gegen die staatlichen und privaten Banken gefordert, um den akuten Mangel an Bargeld zu beheben. Es gebe eine faktische Beschränkung des Bargeldumlaufs.


    "Die Staats- und Privatbanken stellen den Zugang der Bevölkerung zu Bargeld nicht mehr sicher", so Pedro Eusse, Mitglied des Politbüros und Gewerkschafter. Die Menschen seien gezwungen, sich Geld "bei parallelen und illegalen Strukturen" zu beschaffen, wo zudem zwischen zehn und 35 Prozent Gebühren verlangt werden.


    Verantwortlich für die Lage seien die Banken, die zuständige Kontrollbehörde Sudeban (Superintendencia de las Instituciones del Sector Bancario de Venezuela) sowie "das gesamte Banken- und Finanzsystem, einschließlich der Zentralbank". Die PCV werde deshalb der verfassunggebenden Versammlung den Vorschlag einer "revolutionären Nationalisierung der Banken" unterbreiten, sagte Eusse bei einer Pressekonferenz am Montag. Alle Bank- und Finanzdienstleistungen müssten nicht nur verstaatlicht, sondern "unter Volks- und Arbeiterkontrolle" gestellt werden.


    Laut Medienberichten haben die Banken in Venezuela mit der Begründung, es seien nicht genügend neue Geldscheine vorhanden, Obergrenzen festgelegt: je nach Institut können maximal zwischen 10.000 und 20.000 Bolívares (Bs.) täglich abgehoben werden. Bei der hohen Inflation im Land reicht dies jedoch kaum für den Einkauf von Lebensmitteln aus. So kostete im Juli ein Kilo importierter Reis 17.000 Bs., 500 Gramm Margarine 5.000 Bs.


    Die Sudeban hatte am Donnerstag die Banken aufgefordert, die Geldmenge für elektronische Überweisungen und die Ausgabe an Bankschaltern und Automaten zu erhöhen. Behördenchef Antonio Morales kündigte zudem an, verstärkt gegen die illegalen "Parallelbanken" und den Schwarzmarkthandel mit Geld vorzugehen. Wer darin involviert ist, dazu machte er keine Angaben. Morales wies darauf hin, dass ein Grund für den Mangel an großen Geldscheinen der Schmuggel nach Kolumbien sei. Rund 30 Prozent der von der Zentralbank (BCV) ausgegebenen Scheine seien in die Grenzregion gegangen.


    Die Behörde hatte zudem die Auszahlung von Bargeld gegen Kreditkarten und Schecks in dafür autorisierten Geschäften verboten. Die Maßnahme sei zu begrüßen, aber nicht ausreichend, kritisierte KP-Funktionär Eusse. Die Behörde müsse auch Sanktionen gegen diejenigen Banken verhängen, die den Zugang zu Bargeld einschränken und zudem ihre Kontrollaufgabe tatsächlich wahrnehmen.


    Seit Dezember 2016 hatte die Zentralbank neue Geldscheine mit einem Wert von 500, 1.000, 2.000, 5.000, 10.000 und 20.000 Bolívares in Umlauf gebracht. Die Herausgabe von Banknoten mit einem höheren Nennwert war auch eine Reaktion auf die starke Inflation. Bei der Einführung gab es jedoch erhebliche Verzögerungen und Chaos. Bis heute sind auf legalem Weg nicht genügend neue Geldscheine zu bekommen, aber offenbar hat sich ein Schwarzmarkt entwickelt, auf dem sie erhältlich sind und gegen Gebühr werden dort auch kleine gegen große Banknoten eingetauscht.


    contrapunto
    avn
    elnacional

  • Wer weiß, vielleicht reist demnächst unser Ex-Kanzler zum Lama nach Vene? 8o




    Mehr zum Thema

  • Auweia, von wegen Rosneft-Schröder in Vene mit Maduro.
    Statt dessen
    gab's Merkel-Freundliches in Berlin für Vertreter des venezolanischen MUD.

    In Richtung anderer Wackeldemokratien ist man deutlich zurückhaltender, so unverhohlen mit der Opposition zu liebäugeln.


    Mal abwarten, wer davon profitiert. Die Telefonleitungen nach und von Europa jedenfalls nicht. :(


  • Um ehrlich zu sein, die Venezolaner befinden sich in einer der schwierigsten Situationen seit Jahrzehnten. Die Kriminalitaet bei uns wird von der Regierung geradezu gefoerdert. Recht und Gerechtigkeit gibt es seit 18 Jahren nicht mehr. Bisher hat sich die Opposition mit illegalen Putschversuchen hervor getan. Im Dez. 2015 bekam sie die meisten Stimmen fuer´s Parlament. Das erste Mal seit 16 Jahren.

    Nun kann man nicht alle ueber einen Kamm scheren, wenn es um die Beurteilung der Opposition geht. Sie ist eine Anhaeufung von fast 20 verschiedenen Parteien. Das allein kann schon fuer eine eventuelle Regierungsbildung nicht gut gehen. Da muss wieder nach allen Regeln der Kunst bestochen werden, damit sich so etwas aehnliches wie eine Regierung heraus kristallisieren kann.
    Viel leichter dagegen hat es die Regierung. Da ziehen alle an einem Strang.

    Und wenn ich mir diesen "tsche" Guevara von der Opposition anschaue, dann fuehle ich mich in meiner Einschaetzung bestaetigt. Er ist der "Rechte" der Opposition, der mit gewaltaetigen, von ihm bezahlten, Verbrechern zusammenarbeitet.


    Nicht die Polizei griff zuerst die Demonstranten an, sondern diese "gekauften" Banditen waren es, die Vandalismus und Terrorismus zelebrierten.
    Das Ziel der Opposition war es, mit solchen Falschmeldungen Aufsehen in der Welt zu erzeugen.
    Das hat sie geschafft. Egal welches Lager, es wird gelogen und betrogen, dass man schon nicht mehr weiss, ob morgen ueberhaupt noch Wetter stattfindet.
    Und nun folgt auch noch von Madame Merkel der Gedanke einer Sanktion.
    tja, wenn, dann muesste sie die Regierung so hart treffen, dass sie wirklich schnell zum Dialog bereit ist. Meist sind es nur Lippenbekenntnisse.
    Im Augenblick leistet sich Maduro einen "Sozialismus", den er gar nicht wirklich bezahlen kann. d.h. er verschuldet sich immer staerker, um so zu tun, dass der Staat sich um die Menschen kuemmert.
    Geschenke an arm und reich zu verteilen, ist so irrsinnig, dass man ihm das Jaeckchen unverzueglich ueberstreifen sollte.
    Die Venezolaner aber erfreut diese "Grosszuegkeit" natuerlich. Denn: die Lebensmittel, die wir tatsaechlich zweimal im Monat zum symbolischen Preis geschenkt bekommen, werden gern entgegen genommen und anschliessend auf der Strasse zum 200 fachen Preis verkauft.
    Herrlich. Werde ein neues Geschaeft aufmachen, um partizipieren zu koennen, vom venezolanischen "socialismo".
    Benzin kostet 0,01 Eurocent an der Tankstelle. Weil aber nicht stets Benzin vorhanden ist, hat sich ein gutes Geschaeft entwickelt.
    Die Fahrzeugbesitzer tanken ihre Karre voll und zapfen das Benzin zu hause aus dem Tank und fuellen damit Plastikkanister. Dann verkaufen sie das Benzin zum 50 fachen Preis von ihrem Haus aus.


    dieser Sozialismus bietet so viele neue Geschaeftsideen, dass man sich wuenscht, er moege noch lange "anhalten" :thumbsup: :P

  • Ich hätte da noch eine Geschäftsidee, aber ob sie funktioniert, hängt vom ...öhm... 'Niedlichkeitsfaktor des Objekts' ab ... ;)^^



    Mit Kaninchen gegen die Unterernährung in Venezuela
    Angesichts der katastrophalen Versorgungslage hat die Regierung von Präsident Maduro ein neues Programm entwickelt, um den Proteinkonsum der Bevölkerung zu erhöhen. Sie hat aber nicht mit der Reaktion der Venezolaner gerechnet.
    Werner J. Marti 16.9.2017, 05:30 Uhr

    Die Kaninchen – hier eine Aufnahme aus einer Wohnung in Caracas – sollen den Proteinmangel in Venezuela beheben helfen. (Bild: Marco Bello / Reuters)


    Not macht erfinderisch, auch in Venezuela. Jahrelange Misswirtschaft im Land mit den grössten bekannten Erdölreserven hat dazu geführt, dass die Zahl unterernährter Kinder auf einem Rekordniveau angelangt ist und dass die Bevölkerung bis weit in die Mittelklasse hinein unter Mangel an Nahrungsmitteln leidet. Besonders schwer erhältlich sind Proteine, die in einer gesunden Ernährung nicht fehlen sollten.


    Lieblingstier statt Fleischlieferant
    Dies hat kürzlich auch Präsident Nicolás Maduro erkannt und gleichzeitig in der städtischen Landwirtschaft ein ungenutztes Potenzial entdeckt. Er will die sprichwörtliche Vermehrungsfreude der Kaninchen ausnützen und in Zukunft alle Stadtbewohner zu potenziellen Fleischproduzenten machen. In einem Pilotprojekt liess er an fünfzehn Orten junge Kaninchen an die Bevölkerung verteilen.
    Doch als der zuständige Minister die Ergebnisse von Maduros «Plan Kaninchen» überprüfen wollte, erlebte er eine Überraschung. Die Kaninchen wurden an den meisten Orten nicht für den Kochtopf gemästet, sondern als Haustiere verhätschelt, mit Mäschchen versehen und von den Kindern gar ins Bett genommen. Schleunigst ordnete er deshalb dieser Tage eine «Umerziehungskampagne» an, um den Venezolanern beizubringen, dass Kaninchen angesichts des «Wirtschaftskrieges» nicht als kuschlige Haustiere zu betrachten sind, sondern als zweieinhalb Kilo Fleisch.

    Zerstörung der Viehzucht

    In Präsident Maduros Rhetorik ist die katastrophale Versorgungslage nämlich eine Folge des Krieges, den «imperialistische Kräfte» (sprich: die Amerikaner und deren «Lakaien» in der einheimischen Bourgeoisie) angeblich gegen das Karibikland führen. Wir erinnern uns allerdings an einen ganz anderen Grund für die Fleischknappheit. Bei einer Reise in die Viehzuchtgebiete im Südwesten Venezuelas vor sieben Jahren waren die Klagen der Farmer über die Landwirtschaftspolitik des damaligen Präsidenten Hugo Chávez unüberhörbar. Damals wurden aus ideologischen Gründen Millionen von Hektaren Agrarland enteignet, von dem anschliessend grosse Teile kaum mehr produktiv genutzt wurden.
    Zahlreiche professionell gezüchtete Viehherden wurden abgeschlachtet oder mit Allerweltskühen vermischt, mit anderen Worten: das Resultat jahrzehntelanger fachmännischer Viehzucht zerstört. Venezuelas Fleischknappheit ist also durchaus hausgemacht.
    (NZZ)

  • ja, Maduro ist immer wieder fuer ein neues Scherzlein gut. Es ist ja nicht er, der all die Witze produziert. Nicolas hat ne Menge Clowns in seiner Riege, denen immer wieder tolle Ideen kommen, wenn sie nicht mehr wissen, wie sie ihre verkorkste Politik, angefangen mit Chavez, revidieren koennen. Nicht ganz unrecht haben sie allerdings mit dem "oekonomischen Krieg". Das hielt ich stets fuer eine Ausrede. Daraufhin machte ich mich bei Oppositionellen und Chavistas schlau.
    Also von Hungersnot habe ich hier bisher noch nichts entdecken koennen. Sicherlich sind jene in den Ar... gekniffen, die noch nie wohlhabend waren. Durch die hohe Inflationsrate leiden sie noch mehr.
    In Grenznaehe zu Kolumbien aber blueht ein fantastisches Geschaeft. Es werden vom Staat verbilligte und auch normale Lebensmittel nach Kolumbien sehr gewinnbringend verkauft. Und diese Gueter kommen dann wieder teuer ins Land zurueck. Die Folge: Die Kosten fuer die Herstellung von Lebensmittel steigen und mit ihnen die Lebensmittelpreise bei uns ebenfalls. Es ist alles so verrueckt, dass man meinen koennte, es ist eine erfundene Story, um ein Buch zu schreiben oder einen Film zu drehen.
    Lebensmittelgeschaefte, meist von Oppositionellen gefuehrt, verlangen seit kurzem sogar 10 % mehr, wenn man mit Bankkarte bezahlt. Das machen die meisten hier, weil es kaum noch Bargeld gibt. Jedenfalls nicht ausreichend.
    Wer Bares braucht muss mittlerweile bis zu 30 % drauf zahlen fuer diesen Service. Selbst Banken verlangen bis zu 20 %, wenn man mehr als 30.000 bolivares haben will. Das ist umgerechnet ein Euro zu Schwarzmarktpreisen. Soll heissen: Es gibt einen Euro pro Tag zum unbeherrschten Verprassen :P
    Stellt euch einfach vor, so waere es in Deutschland. Wie lange wuerde die Regierung wohl noch im Amt taetig sein ??

  • deine uebersichtlichen Kommentare finde ich sehr Kraft sparend, Koefferchen :thumbsup:


    Was du an anderer Stelle liest, entspricht oft nicht den "wahren" Verhaeltnissen und Tatsachen. Da wird herzerfrischend uebertrieben, gelogen oder vieles verheimlicht.
    Tarnen, taeuschen und verpissen sind hier Trumpf.

    Fuer mich faszinierend sind die neuen Moeglichkeiten, um recht beeindruchend Geld verdienen zu koennen. Die Not der Armen wird aba sowat von "sozial" ausgenutzt. Da wird einem schnell klar, was die Venezolaner wirklich von sozialer Gemeinschaft halten. Der Egoismus blueht so
    richtig auf.

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