Köln - du ming Stadt ...

  • Glücklicherweise gibt es auch erfreuliche Neuigkeiten aus Köln. In Rodenkirchen macht sich die CDU dafür stark, die gefährdete Rodenkirchener Autobahnbrücke nicht(!) abzureißen sondern sie zu einer Art 'Bürgerbrücke' umzugestalten und ihr den Charakter eines Rhein-überspannenden Parks zu geben.


    "Die Autobahn GmbH will die Autobahn A 4 zwischen den Autobahnkreuzen Köln-Süd und Köln-Gremberg von derzeit sechs auf acht Fahrspuren ausbauen – da die Rodenkirchener Brücke dieser Erweiterung statisch nicht standhalten kann, droht ein Abriss des denkmalgeschützten Bauwerks. Die Rodenkirchener CDU will das verhindern und hat deshalb einen alternativen Vorschlag entwickelt"


    Jaaaa, das hat doch Charme - bitte verwirklichen!:-kl


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    Köln: CDU will Rodenkirchener Brücke zur Attraktion umgestalten | Kölner Stadt-Anzeiger

    KStA

  • Meine Schule, die hat fünf Ecken


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    https://www.faz.net/aktuell/fe…rd-in-koeln-17262998.html


    Heute fand ich in der Printausgabe der FAZ einen interessanten und begeisterten Artikel über die "Bildungslandschaft Altstadt Nord" an der Kyotostraße.

    Hier sind architektonisch abwechslungsreich fünf Bildungs- und Jugendeinrichtungen gebaut worden mit der Zielsetzung, offen für die Umgebung zu sein und einen neuen Akzent in der etwas dubiosen Umgebung zu setzen.

    https://gernotschulzarchitektu…landschaft-altstadt-nord/

  • Wow! Keine der mittlerweile üblichen Gebäudewürfel, Marke "praktisch-gut"?! Die Bilder gefallen mir und machen Lust auf eine Besichtigung des neu gestalteten Areals.


    Nicht alle Anwohner sollen erfreut gewesen sein, war zu lesen. Nicht wegen der ungewöhnlich anmutenden Schulbauten die, wenn es nach der Stadt geht, Standard werden sollen für alle zukünftigen Neu- und Erweiterungsbauten an Kölns städtischen Schulen.


    Vielmehr beklagt die Anwohnerschaft die spürbare Verkleinerung des "Klingelpützparks", einer sehr ...öhm... speziellen und beliebten Grünfläche im Veedel, das von Richmodis als "etwas dubiose Umgebung" charakterisiert wurde.^^

    Nun wird der Park -wenigstens teilweise- zum Pausenhof. Luxus pur.


    Die Fachpresse zollt dem Ensemble Lob und bilanzierte:


    "...die 13-jährige Planungsgeschichte hat, entsprechend dem Modellcharakter des Projekts, einen breiten Diskurs angestoßen und dazu beigetragen, neue Standards im Schulbau zu setzen. Eingegangen sind die nicht nur in den „Planungsrahmen für pädagogische Raumkonzepte an Kölner Schulen“, sondern auch in den Referenzrahmen des Landes NRW. Aufbauend auf ihre Erfahrungen, hat die Montag Stiftung Jugendund Gesellschaft umfassende Publikationen veröffentlicht und Architekten zu Schulbauberatern geschult. Der Praxistest, dem die Schüler und ihre Eltern, die Lehrer und Pädagogen hier ausgesetzt werden, wird in den kommenden Jahren messbare und vergleichbare Ergebnisse liefern."
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    https://www.bauwelt.de/rubrike…ernot-schulz-3381845.html

  • Also toll siehts ja aus. Mit der Computergrafik. Man da sind sogar Tauben gerendert!


    Ist der Spaß denn auch finanzierbar? Vor allem hinsichtlich der Instandhaltung?


    Der Artikel dazu ist leider hinter einer Bezahlschranke.

  • Das ist wohl kaum mehr als ein Gedankenspiel der CDU Rodenkirchen. Lemmyi hatte den Plan ja schon als "Irrsinn" bezeichnet, weil die Unterhaltungskosten ins Unendliche steigen könnten - und so wie wir Köln kennen, garantiert auch werden ...;(


    Erinnert ihr euch noch an das neuseeländische Shanty vom 'Wellerman'?

    Gibt es neuerdings als Kölner Kneipenwirt-Song:

  • Vorgestern hatten die Anhänger Königlichen Geblüts -hallo Lemmyi!;)- etwas zu 'begehen' - nämlich den 100sten Todestag der letzten deutschen Kaiserin. Es gab Sondersendungen und gedenkende Artikel zuhauf. Hättet ihr das gedacht? Ich war jedenfalls baff.
    ZDF History, okay, damit war zu rechnen. auch die Berliner Zeitung ist naheliegend, Dom-Radio erst recht. Aber sogar ARTE!

    Was macht diese Auguste Viktoria bloß so interessant, dass man ein derartiges Buhei um sie macht?

    Hier ist die Antwort:


    "30 Jahre war sie deutsche Kaiserin, vor 100 Jahren starb sie im niederländischen Exil: Auguste Viktoria. Öffentlich stand sie im Schatten ihres Gatten Wilhelm II., doch hinter den Kulissen nahm sie zunehmend Einfluss auf seine Entscheidungen, prägte und gestaltete das Kaiserreich - weit mehr als bisher bekannt.

    Dabei sah sie sich leidenschaftlich und zuallererst als Ehefrau und als Mutter. Doch an der Seite des sprunghaften und gelegentlich depressiven Monarchen Wilhelm II. gewann sie an Macht. Sie schirmte ihren Mann ab von liberalen Entwicklungen und verhinderte Reformen hin zu einer parlamentarischen Monarchie. Je mehr dem Kaiser jedoch die Fäden der Herrschaft entglitten, desto mehr kämpfte die erzkonservative, bibeltreue Fürstin aus der Provinz für den Erhalt der in ihren Augen gottgewollten königlichen Herrschaft und des dazugehörigen Gesellschaftsmodells.

    Daneben engagierte sie sich als Landesmutter in besonderem Maße für kirchliche Einrichtungen, karitative Vereine und Institutionen. Sie gründete die Evangelische Frauenhilfe und startete ein gigantisches Kirchenbau-Programm. Allein in den Arbeitervierteln Berlins entstanden 66 neue Kirchen, mit Gemeindehäusern und Kindergärten. "Kirchenjuste" nannte sie deshalb spöttisch der Volksmund."

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  • Als kölsche Tochter des Rheins hab ich's ja nicht so mit der Preußen-Zackigkeit. Auch sonst weckt die stockkonservative, "Kirchenjuste" Kaiserin Auguste Viktoria bei mir wenig Sympathie.


    Ein halbes Jahrhundert zuvor hatte eine gekrönte Dame schon ganz anderes Format bewiesen. Auch sie Deutsche Kaiserin namens Augusta. Und was für eine!^^:thumbup:

    Porträt der Kaiserin Augusta als junges Mädchen

    30. September 1811 - Kaiserin Augusta wird geboren

    "Sie zermürbt alle, die zu ihrem Hofstaat gehören…, redet 14-15 Stunden unausgesetzt laut und lang über aufregende Themen mit Dutzenden verschiedenen Personen und ist niemals allein." So klagt Viktoria über ihre Schwiegermutter. Andere Zeitgenossen äußern sich ähnlich über Augusta, die erste Kaiserin des Deutschen Reichs. Bismarck nennt sie "Nervensäge" und "alte Fregatte". Ihr Mann, später Wilhelm I., tauft sie schon in jungen Ehejahren "Feuerkopf" und atmet auf, wenn Augusta zur Kur in ihr geliebtes Rheinland reist.


    Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach, am 30. September 1811 geboren, ist 17 Jahre alt, als Prinz Wilhelm von Preußen um ihre Hand anhält. Damals in Weimar schwärmt noch der ganze Hof von der Enkelin des Herzogs Carl August. Sogar der große Goethe lobt die wohlerzogene Prinzessin in höchsten Tönen: so liebenswürdig, so originell, welch heller Verstand und reiches Wissen! Aufrichtig in Wilhelm verliebt, nimmt Augusta den Antrag des schmucken Preußen an – obwohl sie weiß, dass sie nur zweite Wahl ist.

    Als Femme d'Esprit unerwünscht

    An Augusta schätzt Wilhelm nur deren "deliziösen Humor", sonst "lässt sie mich kalt". Seine Liebe gehört der schönen polnischen Prinzessin Elisa Radziwill. Weil ihm als möglichem Thronfolger eine Hochzeit mit der nicht standesgemäßen Elisa verboten wird, nimmt er frustriert 1829 Augusta zur Frau. Schon bald muss das Mädchen erkennen, dass sie ihrem Mann die "engelsgleiche" Elisa nicht ersetzen kann. Zudem gerät die geistreiche, liberale Augusta mit ihren pazifistischen Ansichten am königlichen Hof ins Abseits.


    Wilhelm sind politische Diskussionen mit der ihm geistig überlegenen Gattin zuwider. Ihr scharfer Verstand, beschwert er sich, gäben ihr "einen Anstrich von femme d'esprit, der nicht erwünscht für sie ist." Gegen Demütigungen und Gängeleien wappnet sich Augusta mehr und mehr mit einer Maske emotionaler Kälte und aufopfernder Pflichterfüllung. Als Wilhelm sich 1849 bei der Niederschlagung revolutionärer Aufstände in Berlin den Schimpfnamen "Kartätschenprinz" einhandelt, trifft die Verachtung der Untertanen auch die sozial engagierte, aber unnahbar wirkende Augusta.

    Eiserne Disziplin bis zum Tod

    Ihre glücklichsten Jahre erlebt Augusta, als Wilhelm 1850 zum Militärgouverneur des Rheinlands und Westfalens ernannt wird. Sie bezieht das Kurfürstliche Schloss in Koblenz und gestaltet das Hofleben nach ihren liberalen Vorstellungen. Umso härter trifft sie die erzwungene Rückkehr nach Berlin, als der 61-jährige Wilhelm 1858 die Regentschaft für seinen erkrankten Bruder Friedrich Wilhelm IV. übernimmt. 1861 stirbt der kinderlose König und Wilhelm I. besteigt den preußischen Thron. Im Jahr darauf ernennt er Otto von Bismarck zum Ministerpräsidenten. Für Augusta eine Katastrophe, denn die radikale Pazifistin hasst den reaktionären Junker, der sie für ihre Friedensliebe verachtet, zutiefst.


    Nach der Reichsgründung durch Bismarck 1871 steigt Augusta an der Seite Wilhelms widerwillig zur ersten Kaiserin des Deutschen Reichs auf. Von schweren Depressionen gequält, malträtiert sie Familie und Hofstaat mit ihren Launen und politischen Einmischungen. Der Zustand verschlimmert sich noch, als sie 1881 schwer stürzt und fortan an den Rollstuhl gefesselt ist. Doch mit eiserner Disziplin erfüllt die unnahbare Majestät weiter ihre kaiserlichen Pflichten. All ihre Hoffnungen richten sich auf den vergötterten Enkel, der 1888 nach dem Tod ihres Mannes und des Thronfolgers Friedrich III. als Wilhelm II. deutscher Kaiser wird. Wie die "herrlichen Zeiten" aussehen, in die Wilhelm II. sein Volk führen will, muss die friedensliebende Kaiser-Großmutter nicht mehr miterleben. Am 7. Januar 1890 stirbt Augusta in Berlin. "Die hat mir viel Not bereitet, aber sie blieb immer eine vornehme Frau voll Pflichtgefühl. Diese Art stirbt aus", zollt ausgerechnet der Erzfeind Bismarck ihr Respekt.


    wdr.de

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