Aberglauben glauben

  • 'Zwischen den Jahren'
    ist ein Begriff, der bei mir sofort die strenge Miene meiner Omma ins Gedächtnis ruft, wie sie meine Mutter über zahlreiche, teils nervende Ge- und Verbote, die diese spezielle Zeit des Jahres betrafen aufklärte.
    Davon ist mir leider wenig in Erinnerung geblieben.
    Auf gar keinen Fall Wäsche zu waschen gehörte jedenfalls dazu. Übrigens das Einzige, das meine Mutter widerspruchslos und mit Seufzern der Erleichterung befolgte.


    Warum das Alles verboten war blieb oft unbegründet - es war 'eben so'.
    Aber manchmal gabs spannende Geschichten von nächtlichen Geisterreitern, die sich fürchterlich dafür rächten, wenn sie sich in aufgespannten Wäscheleinen verheddert hatten auf ihrem wilden Ritt.


    gutenberg.spiegel.de


    Leider habe ich diese Geschichten, denen wir Pänz gebannt und mit begeistertem Schaudern gelauscht haben, nicht mehr wirklich 'parat'.
    Was wisst ihr? Könnt ihr davon erzählen?

  • Jaaaa, den Oma-Spruch kenne ich auch.... und muss auch alljährlich dran denken:


    "Nicht zwischen Weihnachten und Neujahr Wäsche waschen.... da kriegen einen die Hexen"


    Eine Bekannte von mir feiert mit einer Gruppe von Menschen die Rauhnächte und kann ganz viel dazu erzählen, weil sie sich schon jahrelang damit beschäftigt hat.
    Dieses Jahr hab ich es nicht geschafft dorthin, aber es muss sehr informativ, ein bißchen mystisch und sehr beeindruckend sein.

  • Tja, der Aberglaube ... für mich fängt der schon mit der Heiligenverehrung an.


    Auch wer nicht an einen Gott glauben kann, hütet sich vor der schwarzen Katze, klopft auf Holz, oder freut sich über den Schornsteinfeger ... ??
    Am meisten verblüfft mich immer wieder die Angst vor der 13. Die Zimmernummer gibt es in keinem Hotel, auch die 13. Etage wird einfach "ausgelassen".


    Spannende Geschichten zum Thema kenne ich nicht. Wenn die "Reiter" früher an Wäscheleinen hängengeblieben sind, müssten sie heute durch Keller oder Trockner reiten ... ?? Da wird es dann richtig eng.

  • WAS willst du?
    Unser wichtigstes, wunderbares, hexisches Freudenfest in den Winter verbannen?
    Sei vorsichtig, dass sich das nicht in unseren Kreisen rumspricht, dann gibt's nämlich


    Hexenschuss
    von dem ich weiß
    dass er dich treffen muss
    ich gebe zu
    das ist nicht gerade fein
    doch Hexen schießen ohne Waffenschein


    Hexhex!:P

  • Ich kenne zwar solche Geschichten nicht, aber ich kann sie durchaus verstehen. Diese Zeit ist die beschissenste im ganzen Jahr. Es ist lange dunkel, es ist die kälteste Zeit im Kalender. Gerade die Zeit zwischen Sylvester und Karneval ist furchtbar. Da passiert nichts. Da ist nichts los. Man kann fast nur zuhause sitzen in widerlicher Heizungsluft und die Zeit totschlagen.


    Wenn man Wäsche trocknen will muss man entweder in der Wohnung tagelang die Fenster öffnen und kostbare Heizenergie verschwenden, oder man hängt die Wäsche draussen auf und setzt sie der Witterung aus.


    Die Geschichten sind also dieselben wie eh und je. Nur weniger metaphysisch :)

  • Wenn man Wäsche trocknen will muss man entweder in der Wohnung tagelang die Fenster öffnen und kostbare Heizenergie verschwenden, oder man hängt die Wäsche draussen auf und setzt sie der Witterung aus.

    Ooch, Heinz. Es geht doch gar nicht um Wäsche!

    Du musst verstehn!
    Aus eins mach Zehn,
    Und Zwei lass gehn,
    Und Drei mach gleich,
    So bist du reich.
    Verlier die Vier!
    Aus Fünf und Sechs,
    So sagt die Hex,
    Mach Sieben und Acht,
    So ist´s vollbracht;
    Und neun ist Eins,

    Und Zehn ist keins,
    Das ist das Hexen-Einmaleins!


    J. W. v. Goethe

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