Gottes Liebe

  • @heinz
    1. weil Menschen sich als schutzlos, klein und ohnmächtig erleben, denn am Ende des Lebens steht immer der Tod, der nur schwer akzeptiert wird.


    So mono... ist die christliche Religion gar nicht. Die meisten Gläubigen glauben auch an das Gegenteil vom "lieben" Gott, den Teufel, der böse ist und sie versucht. Es ist ein duales System, das sich gegenseitig bedingt. Vielleicht hat sich das auch durch herrschende Strukturen entwickelt, bestimmt aber andersherum diese gestützt und ist deswegen erhaltenswert bis heute. Denn wer im Namen des "Guten" schützt, der hat Macht über alle anderen, der bringt die Scharen hinter sich.
    Um deiner Frage nach zu gehen wäre es interessant auch die Rolle des Teufels zu betrachten. Wieso glaubt man er ist böse? Die christliche Religion macht ihn zu einer Schöpfung Gottes und damit beherrschbar. Die alten polytheistischen Religionen kannten Schutzgötter, die gegen Dämonen gekämpft haben. Warum sind das eine Götter, das andere Dämonen gewesen?
    In polytheisteischen Zeiten gab es u.a. Herrschergötter, Könige, die als Gottheiten verehrt wurden. Vielleicht hat sich der Monotheismus daraus entwickelt. Einem göttlichen Herrscher lässt sich nur ein anderer Gott entgegensetzen, einer der noch mächtiger ist als dieser, einer der gleich alle ist und der für alle Menschen gleich zuständig.


    2. Was schreiben die alten Philosophen der Antike zum Thema "Gottheiten"?


    3. Zu diesem schwarz-weiß Prinzip von gut und böse fällt mir das asiatische Ying und Yang ein, das auch zweigeteilt ist, jedoch in weiblich und männliche Kräfte trennt, und beides zu einer unzertrennlichen Einheit zusammenfasst. Dort geht es um den harmonischen Ausgleich der Kräfte, naja, soweit das mein Trivialwissen hergibt.


    Man müsste die Entwicklung des einen Prinzips dem anderen einmal gegenüber stellen. Es gibt bestimmt Leute, die das getan haben. Nur in die Tiefe zu googlen hab ich jetzt keine Geduld, Muse ...

  • Über Religion zu diskutieren, ist so sinnlos wie in den Rhein zu pinkeln.

    Beides kann sehr 'erleichtern'. (Wieso kommt mir die 'Schreibe' nur so vertraut vor....?)


    Zitat

    So mono... ist die christliche Religion gar nicht.

    Schon die mystische Aufteilung in Vater, Sohn, Heiliger Geist lässt eine Aufgabenverteilung (streng, menschelnd, abstrakt) im christlichen 'Himmel' zu. Hinzu kommt das weibliche Element (sanft, duldend) durch die 'Gottesmutter' Maria. Und damit die Möglichkeit einer weiteren Identifikation - oder auch der Zuneigung.
    Schutzaufgaben oder Botengänge übernehmen die Engel.


    Im Alten Testament erscheint Gott ohnehin keineswegs 'lieb', eher ist er 'furchtbar in seinem Zorn' und ein strafender Gott.
    Dann im Neuen Testament der Gottvater
    :
    Eine Menschheit so zu schaffen, dass man sie verdammenswert findet und anschließend die selbst gestalteten Kreationen dafür verantwortlich machen? Allmächtig sein und dennoch den eigenen Sohn qualvoll sterben lassen, um dadurch eine Menschheit zu 'erlösen', die man jederzeit ändern könnte??
    Echt 'lieb'!
    8|
    Warum
    wohl müssen 'Heilige' als Fürsprecher angerufen werden? Ein 'lieber' Gott erfordert keine Umwege. Fürsprecher braucht man dann, wenn man Angst hat.
    'Lieber' Gott? Nicht im Christentum.

    Zitat

    Warum glaubt man, daß Gott einen liebt? Wieso will man nicht an Gott glauben, wenn er einen nicht lieb hat? Wieso glaubt man lieber an gar keinen Gott, statt an einen bösen Gott?

    Sehnsucht nach der 'Liebe Gottes'?
    Dahinter mag einmal die Furcht vor dem -unbegreiflichen- Tod stehen, wie sphinx erläutert.
    Zudem scheint mir der Wunsch nach einer ausgleichenden Gerechtigkeit ein starkes Motiv zu sein.
    Wenn schon das irdische Leben brutal und ungerecht erlebt wird, dann muss doch eine Macht existieren, die den Gepeinigten dafür entschädigt?
    Wenn die eigene Umgebung lieblos und destruktiv handelt, dann erzielt der Gedanke an einen liebenden -aber leider überbeschäftigten- Gott vielleicht Trost. Wenigstens der!
    Zugleich erhält das Jenseits eine erstrebenswerte Position und der unausweichliche Tod erscheint weniger schrecklich, wird zur 'Erlösung' aus dem 'irdischen Jammertal'.
    Das Ziel: Gottnähe als sorgenfreies, unbeschwertes Paradis.


  • Das Urproblem liegt darin, dass der Mensch den Tod nicht begreifen kann und das im wahrsten Sinne des Wortes (mich fasziniert immer wie deutlich Sprache sein kann ;)). Was danach kommt, wenn es denn etwas gibt was danach käme, ist nicht vorstellbar, nicht erfahrbar, genauso wenig wie das "Nichts" vorstellbar ist. Wobei das Nichts vielleicht Alles ist ;)


    Die Geschichte von Isis und Osiris, setzt man Tod mit böse und Liebe/Leben mit gut gleich, wird dieses Gegensatzpaar in diesem Mythos bildlich:

    Zitat

    Der Leichnam des von seinem Rivalen und Bruder Seth zerstückelten Osiris, wird von seiner Schwester und Gattin Isis zusammen gefügt. Der Mythos erzählt, dass sie in lauter Klage die im ganzen Land verstreuten Teile des Osiris’ einsammelt, zusammenfügt und neu belebt, indem sie ihn mit ihren Tränen durchtränkt. In Isis‘ Klage manifestiert sich die Haltung des Kemetismus zum Tod selbst, nämlich als gewaltsamen Eingriff in die Kontinuität des Lebens. Der Tod, ist immer auch ein „Mörder“ manifestiert in Gestalt des Seth, denn er tötet das Leben. Er wird also keineswegs nur hingenommen, sondern man lehnt sich geradezu gegen ihn auf – und zwar Kraft der Liebe. Diese Auflehnung gegen den Tod bei gleichzeitiger völliger Hinwendung zum Tode ist etwas sehr typisches für die kemetische Tradition und bildet erstaunlicherweise eine der wichtigsten Triebfedern, sich dem Leben selbst mit aller Hingabe zuzuwenden. ....

    und da haben wir auch den Bezug zum guten, richtigem Leben und der Belohnung, dem Leben nach dem Tod:

    Zitat

    Liebe das möchte ich nicht unerwähnt lassen - hat hier keineswegs die Qualität eines romantisch verklärten Ideals, etwa wie man es aus den Romanen des 18. Jahrhunderts kennt, sondern ist vielmehr göttliche Lebenskraft schlechthin, die letztlich jedem Menschen und jeder Gottheit innewohnt. Die Allgegenwärtigkeit des Todes wird also nicht negiert, vielmehr wird er – um abermals Jan Assmann zu erwähnen – als „Krankheit“ angesehen, die mittels der Liebe einerseits und mit dem ethisch richtigen Leben im Sinne der Ma’at andererseits geheilt werden kann. Ja mehr noch, beides kann sogar von der Sterblichkeit (=“Todesbefallenheit“) an sich reinwaschen - nichts anderes stellt der detaillierte Ablauf des Totenkultes dar - und schafft als solches auf mythischem bzw. kultischem Wege Werte von ewigem Bestand. .... quelle

    Ja, auch der monotheistische Gottesbegriff hat sich gewandelt, wie grippi schrieb, es gab ihn auch alttestamentarisch in strafender, strenger Version. Genau wie das Vaterbild sich gewandelt hat (aber das ist ein andere ... ;)

  • ja, die Menschen bleiben fuer mich ein Raetsel. Wodurch auch immer sie entstanden sind, es ist das groesste und haesslichste Fehlprodukt der Natur oder des "Schoepfers". Einer musset ja schuld gewesen sein ??


    Ein Menschenfreund bin ich wahrlich nicht ! Ich liebe nur einen winzig kleinen Teil von ihnen. In der Masse mit ihrer teilweisen grossen Dummheit und Bestialitaet sind sie ein Uebel. Tiere und die Natur im Allgemeinen mag ich sehr. Und dass gerade die Menschen Angst vor dem Tod haben und nach einem Halt suchen, in dem sie sich ein Phantasiegebilde schafften, verwundert um so mehr, weil sie es sind, die taeglich ueber Leben und Tod entscheiden. Meist geht es dabei um Schwaechere und teilweise hilflose Geschoepfe.


    Der religioese Glaube ist anerzogen. Nichts, was in den Genen vorprogrammiert ist. d.h. den "Glauben" schulden wir unserem Verstand. Kein Tier auf der Welt kaeme auf die Idee, einen Teppich hervor zu kramen, um es sich dort gemuetlich zu machen und zu beten. :P


    Fuer mich persoenlich gibt es keinen Gott, schon gar nicht einen "liebenden" oder "zuernenden". Das ist purer Hokuspokus. Einen "Schoepfer" dagegen kann ich mir vorstellen. Dieser Typ muss sich aber klammheimlich davon gemacht haben, als er sah, was er angerichtet hatte ?? :thumbdown:


    Allein schon, dass er es zulaesst, dass wir von Leuten wie Spiegel und Berlin belaestigt werden, zeigt, dass er die braven Buerger in diesem Bloegchen nicht besonders lieb hat. ?( :P :thumbdown:

  • @Freak
    Wenn du meinen Thread weiterhin dazu nutzt um über Spiegel und Konsorten abzulästern werde ich dich von hier vertreiben. Auf die Heinz-Art. Du weisst ja was das heisst, du Tratschtante :p


    So mono... ist die christliche Religion gar nicht. Die meisten Gläubigen glauben auch an das Gegenteil vom "lieben" Gott, den Teufel, der böse ist und sie versucht. Es ist ein duales System, das sich gegenseitig bedingt. Vielleicht hat sich das auch durch herrschende Strukturen entwickelt, bestimmt aber andersherum diese gestützt und ist deswegen erhaltenswert bis heute. Denn wer im Namen des "Guten" schützt, der hat Macht über alle anderen, der bringt die Scharen hinter sich.

    Das war früher mal so. Seit der Reformation wird dieser mythologische Dualismus immer mehr aufgeweicht. Die Christenheit zB ist schon lange nicht mehr katholisch. Sie hat sich aufgespalten in viele verschiedene Sekten und Unterarten. Ich spreche da gerne mal von Supermarktreligionen, wo man sich einfach nur die Lieblingszutaten zusammen mischt und an die Metaphysik glaubt, die einem gerade am besten in den Kram passt.


    Aber gerade in der Hinsicht finde ich hat sich eben die Barmherzigkeit Gottes so herauskristallisiert. Der Teufel hingegen gerät immer mehr in Vergessenheit. Der spielt für viele gläubige Christen gar keine Rolle mehr. Die beanspruchen nur noch Gott für sich. Es gibt auch heutzutage viele Menschen, die zwar an einen monotheistischen Gott glauben, aber mit keiner Religion zu tuen haben, sondern eben nur für sich selber den Glauben an Gott praktizieren. Die glauben trotzdem alle daran, daß Gott sie lieb hat.


    Was schreiben die alten Philosophen der Antike zum Thema "Gottheiten"?

    Habe ich letztens noch etwas darüber gelesen. Im Grunde waren sie eher starke Zweifler, aber das war auch zu erwarten. Die haben gerne Witze über ihre Götter gerissen.



    Zu diesem schwarz-weiß Prinzip von gut und böse fällt mir das asiatische Ying und Yang ein, das auch zweigeteilt ist, jedoch in weiblich und männliche Kräfte trennt, und beides zu einer unzertrennlichen Einheit zusammenfasst. Dort geht es um den harmonischen Ausgleich der Kräfte, naja, soweit das mein Trivialwissen hergibt.



    Man müsste die Entwicklung des einen Prinzips dem anderen einmal gegenüber stellen. Es gibt bestimmt Leute, die das getan haben. Nur in die Tiefe zu googlen hab ich jetzt keine Geduld, Muse ...

    Das dualistische Prinzip ist älter als alle uns bekannten Religionen. Darüber kann man sich gerne den Kopf zerbrechen, denn es ist wirklich sehr komplex. Ich finde das gehört aber nicht zu diesem Thema. Das Streben nach Liebe ist eben kein duales Verlangen, weil man will ja nicht gleichzeitig auch gehasst werden ^^


    Schon die mystische Aufteilung in Vater, Sohn, Heiliger Geist lässt eine Aufgabenverteilung (streng, menschelnd, abstrakt) im christlichen 'Himmel' zu. Hinzu kommt das weibliche Element (sanft, duldend) durch die 'Gottesmutter' Maria. Und damit die Möglichkeit einer weiteren Identifikation - oder auch der Zuneigung.
    Schutzaufgaben oder Botengänge übernehmen die Engel.


    Im Alten Testament erscheint Gott ohnehin keineswegs 'lieb', eher ist er 'furchtbar in seinem Zorn' und ein strafender Gott.
    Dann im Neuen Testament der Gottvater:

    Wie oben gesagt das ist für das Thema nicht wirklich relevant. Welcher gläubige Mensch kennt denn diese Geschichten schon? Die meisten, die von Gott geliebt werden wollen, haben doch so gut wie keinen Schimmer von dem was du da erzählt hast :)

    Richtige Antwort, falsche Person :)


    Nichts für ungut, aber deswegen habe ich meine Fragen ja eigentlich an gläubige Menschen gerichtet, weil ich von denen mal hören will, wie sie das betrachten. Ich will auch weitere fragen dazu stellen, zB warum man denn überhaupt Trost und Erlösung bräuchte usw. Ich vermute mal, daß ich da bei dir an der falschen Stelle bin.


    Oder

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