Erdogan Proteste

  • Nee die kommt wieder zurück als halal-geschlachteter Kebap :)

    Ja, alle Gegner eines EU-Beitritts der Türkei können sich gelassen zurücklehnen.

    Dieser Zug war doch schon längst abgefahren. Die EU wollte als anti-laizistische Organisation den Türkeibeitritt sowieso nicht haben, weil Europa christlich bleiben sollte. Ich behaupte sogar mal, daß die notorischen Gegner des Türkenbeitritts eine Teilschuld an den jetzigen Aufständen haben. Dadurch, daß wir die Türkei sogar für Beitrittsverhandlungen immer abgelehnt haben, haben wir auch unseren Einfluss auf dieses Land verloren. Die Ablehnung, die die Türken von uns spürten, reflektierten sie ebenso auf uns zurück. Das Land wurde autonomer, wählte eine Regierung die sich immer weiter von westlichen Werten entfernte, die versucht sämtliches kemalistisches Erbe zu vernichten. Sie etablierten Wirtschaftsautoritäten, die unabhängig von unseren westlichen Idealen Wachstum und Wohlstand schufen.


    Wir hätten damals die historische Chance ergreifen können und ein muslimisches Land westlicher Prägung in die EU aufnehmen können. Wir hätten damit großen Einfluss auf die islamische Welt haben können und mit der Türkei einen Wohlstand nach unseren Vorstellungen gestalten können. Stattdessen liessen wir uns von religiösen Fanatismus und Fremdenfeindlichkeit leiten und sehen nun was wir davon haben. Was haben die Türkeigegner von einst eigentlich gedacht wie das enden würde?


    Das ist die konservative Seite des Gutmenschentums.

  • Wir hätten damit großen Einfluss auf die islamische Welt haben können und mit der Türkei einen Wohlstand nach unseren Vorstellungen gestalten können.


    Das halte ich für unmöglich.
    Jedenfalls so lange wie der Islam in der heutigen Form praktiziert wird.
    Er steht unserer Denkweise und Werten im Wege.


    Je mehr der Westen versucht Einfluss zu nehmen, desto mehr wächst der Widerstand.
    Kann man weltweit beobachten.
    Lasst die Leute in Ruhe und ihr eigenes Ding machen.


  • Schade, datse der doofen Roth nicht noch eine auf die Ruebe gehaun haben :thumbdown:

    Was wollte die Frau dort? Picknick mit jungen Tuerken machen ? Ist sie "zufaellig" dort hingeraten, also verlaufen ? Wohl kaum. Oder wollte sie nur mal testen, ob Traenengas tatsaechlich Traenen in die Augen treibt ??

    Manche Menschen brauchen den physischen Schmerz, um zu erkennen, dass es sich nicht um einen Traum handelt.

    Wenn der Westerwelle mal richtig die Hucke voll kriegen moechte, muss er nur zu einer Schwulendemo nach Russland fahren. Die "besorgen" es ihm dann so richtig. Wenn ich weiss, dass Pro-schwulen-demos verboten sind, fahre ich nicht noch als Auslaender in dies Land, um zu testen, ob es denn wirklich so ist. Das ist Ignoranz pur.

  • Ich behaupte sogar mal, daß die notorischen Gegner des Türkenbeitritts eine Teilschuld an den jetzigen Aufständen haben. Dadurch, daß wir die Türkei sogar für Beitrittsverhandlungen immer abgelehnt haben, haben wir auch unseren Einfluss auf dieses Land verloren. Die Ablehnung, die die Türken von uns spürten, reflektierten sie ebenso auf uns zurück. Das Land wurde autonomer, wählte eine Regierung die sich immer weiter von westlichen Werten entfernte, die versucht sämtliches kemalistisches Erbe zu vernichten. Sie etablierten Wirtschaftsautoritäten, die unabhängig von unseren westlichen Idealen Wachstum und Wohlstand schufen.

    Damit hast du sicherlich recht. Wenn der Westen nicht will, bleiben nur die arabischen Nachbarn.


    Allerdings leben wir in einer Welt. Das enorme Wirtschaftswachstum, das in der Türkei inzwischen zu moslemisch-kapitalistischen Zügen geführt hat, ist ohne die EU nicht denkbar.


    Die wichtigsten Handelspartner der EU sind die USA, China, Russland und die Schweiz ... aber schon auf Platz sechs folgt die Türkei.


    Handelsbeziehungen sind immer für beide Seiten bedeutsam.

  • Gute Handelsbeziehungen zur Türkei hätten wir auch, wenn die Türkei in der EU wäre. Wahrscheinlich wären sie dann sogar noch besser. Allerdings geht es ja nicht nur um das Ökonomische. Wir wissen nicht wohin ein wirtschaftsautoritärer, muslimischer Staat letztendlich hinsteuern könnte. Das klingt zwar nach einem spannenden Abenteuer für uns, aber das wäre der EU-Beitritt der Türken genau so gewesen, nur eben weitaus kalkulierbarer für uns, weil wir dann tatsächlich direkte Forderungen an die Türkei hätten stellen können.

    Was für einen Einfluß hat denn der Westen bisher versucht zu nehmen? Die bisherige Historie belegt eigentlich, daß unsere Einflußnahme des arabischen Raumes nur aus Gewalt und Unterdrückung bestand. Selbst ein gutes Jahrhundert nach der Kolonialzeit versucht der Westen seine Macht im nahen Osten fast ausschließlich durch Kriege und Marionettenregime zu wahren. Da ist nur logisch, daß sie gegen diese Form der Einflußnahme Widerstand leisten, findest du nicht?


    Wir könnten es doch durchaus mal durch wirtschaftliche, kulturelle und diplomatische Einflußnahme versuchen, den Islam von unseren Werten zu überzeugen. Wenn man nicht gerade eine Kultur komplett vernichtet, ist dies der beste Weg verschiedene Kulturen aneinander anzugleichen. Zumal wir heutzutage über Technologien verfügen, die, im Gegensatz zu früher, diesen Austausch in nie dagewesener Form vereinfachen. Vorher zu behaupten, daß es nichts bringt, wenn man es bislang nicht einmal versucht hat, ist purer Fatalismus.


    Im Falle der Türkei haben wir sogar noch eine Besonderheit zu beachten: Die wollten freiwillig zu uns! Die wollten sich aus freien Stücken ihr muslimisches Land in ein interstaatliches System eingliedern, daß hauptsächlich westliche Werte diktiert. Und wir haben sie abgewiesen!
    Da erzählst du mir jetzt, daß eine Eingliederung unmöglich sei, weil der Islam nicht den Willen dazu hat? In dem Fall ist doch wohl klar bewiesen: Wenn es jemanden am Willen gemangelt, wenn jemand den Beitritt unmöglich gemacht hat, dann waren wir das!

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