Angst vor den Genen?

  • Angelina Jolie hat sich zwei gesunde Brüste amputieren lassen, weil ihre Mutter früh an Brustkrebs gestorben ist.


    Ärzte bescheinigen ihr, dass sie möglicherweise richtig gehandelt hat. Wissen wird man es nie.


    Wenn Jolie mit dieser Entscheidung zufrieden ist, was ich ihr wünsche, soll es so sein.


    Ganz ketzerisch fällt mir trotzdem noch ein: Hoffentlich ist es zuletzt nicht doch der Blinddarm ... oder ein Autounfall ...


    Heißt konkret: Ist das ein Vorbild zur Nachahmung ... ??

  • Nicht zu verstehen. Hollywood-Wahnsinn.

    Durchaus nicht, Tex.
    Jolie hat nachgewiesenermaßen ein mutiertes BRCA-Gen und ihre Mutter ist früh an Brustkrebs gestorben, d.h. ihr Erkrankungsrisiko lag laut Pressemitteilungen vor der OP bei über 80% und konnte durch die OP auf unter 10% gesenkt werden.


    Auch hier in Deutschland werden Jahr für Jahr dergleichen Operationen durchgeführt, wenn die Brüste noch gesund sind, also echte Chancen bestehen, den Krebs zu vermeiden und nicht später, wenn nur noch der Kampf gegen die bereits ausgebrochene Krankheit bleibt.
    Als weitere Erwägung für die OP gilt, dass die Frauen bereits Kinder haben.
    Beides ist bei Jolie der Fall.


    Dass sie ihre private Entscheidung öffentlich gemacht hat, passt zu ihrer oft gezeigten gesellschaftspolitischen Einstellung.
    Informationen über die Möglichkeit der Amputation als Prophylaxe zu geben
    und den Betroffenen Mut zu machen, dass (sicher auch dank eines guten Brustaufbaus) die 'Weiblichkeit' nicht verloren gehe, halte ich für richtig.
    Die Entscheidung obliegt ohnehin jeder einzelnen, betroffenen Frau.
    Durch Jolies Schritt ist das Thema Brustkrebs jedenfalls wieder in den öffentlichen Fokus gerückt.


    Siehe auch den Artikel zum Thema


    Genetisches Brustkrebsrisiko: Wann eine vorbeugende Amputation sinnvoll ist
    bei SPON --> hier 8)

  • Erst einmal muss jeder selbst wissen, was er mit seinem Koerper anstellt. Da koennen Aussenstehende nur staunen oder gar nicht mitreden.

    Aber grundsaetzlich halte ich diese Massnahme fuer..........hm. wie soll ich sagen? Fuer wenig nachahmenswert. Alles kann, nix muss.

    Wenn es danach ginge, an was meine Familie, also auch meine Vorfahren, gestorben sind, haette ich mich schon mit 10 Jahren aushoehlen lassen muessen, damit ich nicht irgendwann mal an den Krebsleiden meiner Ahnen zugrunde gehe. Escape hat es schon richtig angedeutet. Was ist, wenn sie an einer anderen tueckischen Krankheit stirbt, und zwar lange bevor es ueberhaupt zu einer Erkrankung der Tittchen kommt, oder gar querschnittsgelaehmt ab dem Hals im Rollstuhl zeitlebens sitzen muss ? Da hat sie geradezu noch "Glueck", wenn sie schliesslich an Brustkrebs eingeht ? Wenn sie naemlich nicht gelaehmt Jahrzehnte im Stuehlchen sitzen und sterben moechte, wird es schwierig, denn so schnell findet sie keinen, der Sterbehilfe leistet, um dann ins Gefaengnis zu wandern.


    Beim Krebs ist es relativ leicht, abzusehen, wann Feierabend mit lustig ist.

    Meine Omma starb an Speiseroehrenkrebs. Damals wurde angenommen, dass die zweite Generation auch daran sterben koennte. Sollte ich mir vorsichtshalber diesen Schluckmuskelschlauch entfernen lassen, damit ich nicht eines Tages daran erkranke ?? Haette dann allerdings das Verhungern in Kauf nehmen muessen. ;)

    Die Tatsache, dass ich an Prostatakrebs erkranken koennte, weil es ja vielen Maennern so geht, reicht mir nicht, um mich staendig untersuchen zu lassen.

    Diese sog. Vorbeugeuntersuchungen sind zum einen fuer manche Menschen recht "beruhigend" und "sinnvoll", besonders aber fuer die Aerzteschaft, die damit eine hervorragende Einnahmequelle "am Sprudeln hat".

    Tja, schade um die schoenen Titten von der Angelina, die ich mal in einem Film bewundern konnte :( :( Weg sindse. heul. :thumbdown:




    Fuer mich klingt alles nach einem Propaganda-gag. Dass sie diese Operation schon vor Monaten hat machen lassen, wusste niemand. Alles gut geheim gehalten. Und nun auf einmal kommt ihr in den Sinn, dass sie den Frauen in der Welt helfen will, eine Entscheidung zu treffen ?


  • hier lese ich gerade einen Kommentar bei Spon, der auch von mir haette sein koennen.




    1. Schnipp, Schnapp... schneiden wir nutzlose Körperteile ab!
    Growling Mad Scientist gestern, 13:14 Uhr


    [Zitat von sysopanzeigen...]Vorbeugend darf man sich also Körperteile abschneiden lassen, damit das spätere Leiden nicht so groß wird. Warum darf Mann/Frau dies nicht auch so bei der Sterbebeihilfe so machen... vorsorglich Herz, Hirn oder Lunge amputieren, damit die Leiden später nicht so groß werden. Wo ist der Unterschied, wenn der Arzt sagt, Ich kann nichts dagegen tun, dass sie mit evtl. mit 70% an Krebs erkranken werden. Die Brüste dürfen abgeschnitten, werden damit das Leben selbst heilig bleibt. Aber bei gelähmten und schwer kranken Menschen, muss das Leiden auf JEDEN Fall verlängert werden, selbst wenn 100% fest steht, dass es für diesen Menschen keine Chance gibt. Ja selbst wenn der Mensch selbst nicht mehr leben will. Igitt, ist dieses Thema bigott!


    Dem kann ich nur zustimmen. Was ist, wenn dat Angelnia an Nierenkrebs erkrankt? oder an einem Hirntumor? Sollte sie nicht auch diese Dinger "vorsorglich" entfernen lassen ?? Ich vermute mal, datse gesehen hat, wie ihre Moepse immer mehr der Graviation folgten und sich deshalb entschloss, da sie nun schon dat Gen in sich traegt, die Innereien ihrer Brueste entfernen zu lassen, um sie mit Silicon aufzupaeppeln ?? Und sieht, wenn es gut gemacht wurde, recht "jugendlich" knackig aus. Ist ja in Hollywood nicht so teuer.Nur 30.000 $. :thumbdown: In Venezuela 800 !! :thumbsup:

  • Ich kann die Entscheidung dieser Frau nachvollziehen.


    Ende der 1960er-Jahre erkrankte meine Mutter an Brustkrebs. Man entschied sich für die beidseitige Amputation. Die Brustkrebsbehandlung steckte damals noch in den Kinderschuhen. Es wurde sehr "großflächig" operiert. Auch die Achselhöhlen wurden großzügig "ausgeräumt".


    Bei der folgenden Bestrahlungstherapie mit Kobalt stellte sich meiner Mutter oft die Frage, ob der Nutzen die gravierenden Nebenwirkungen rechtfertigt.


    Aus der Frauengruppe, mit der sie in den Folgejahren drei mal nach Sonthofen zur Kur fuhr, ist sie die einzige Überlebende. Die Angst, die nächste zu sein, war ihr ständiger Begleiter.


    Hätte sie vorher die Wahl gehabt, gesunde Brüste entfernen zu lassen, oder diese jahrelange Tortour durchzumachen, wäre die Entscheidung wahrscheinlich eindeutig gewesen.


    Von daher kann ich Frau Jolie verstehen. Wenn sie durch die OP ihr Risiko von über 80% auf unter 10% drücken kann, war es eine gut überlegte, richtige Entscheidung.

  • Die Lebensgestaltung, gesund oder ungesund, soll viel entscheidender sein, als die Erbmasse. Ungesunde Lebensgestaltung wird oft übernommen. Sehen wir uns den Hungerhaken Jolie an (so was würd ich nicht vögeln wollen), sieht man einen Körper der Opfer von Raubbau wurde. Jetzt noch dieser perverse Höhepunkt. Vielleicht kann sie keinen Brustkrebs mehr kriegen. Dafür jede Menge anderen Krebs, wegen Raubbau und Silikoneinlagen. Supi!

  • Jolie hat nachgewiesenermaßen ein mutiertes BRCA-Gen und ihre Mutter ist früh an Brustkrebs gestorben, d.h. ihr Erkrankungsrisiko lag laut Pressemitteilungen vor der OP bei über 80% und konnte durch die OP auf unter 10% gesenkt werden.

    Ist klar. Ich finde es trotzdem seltsam.



    Die Entscheidung obliegt ohnehin jeder einzelnen, betroffenen Frau.

    Natürlich. Aber wir dürfen doch trotzdem darüber diskutieren.

  • @ compi:


    nachvollziehen koennte ich es eventuell, wenn ich vor gleicher Situation stuende. Aber das ist auch noch nicht sicher, denn wenn ich mich von der Angst leiten liesse, was mir alles passieren kann, weil es meine Mitmenschen vor mir erlebt haben, waere mein Leben schon zu Ende, bevor es richtig angefangen hat.

    Warum fahren wir noch Auto, wo doch oft so schreckliche Unfaelle passieren ? Warum gehen wir in die Stadt, in der wir brutal ueberfallen und Krankenhaus reif gepruegelt werden koennen ? Ok. das hat wenig mit Genen zu tun, aber die Moeglichkeit, in irgendeiner Situation zu sterben, ist 1000 mal groesser, als durch das Gen der Mutter, das nicht einmal gesichert bei der Tochter zum "Tragen" kommen muss, dahin gerafft zu werden.


    Ich habe viele Kommentare dazu gelesen und stelle fest, dass kaum jemand die Massnahme erklaeren und nachvollziehen kann. Dass Menschen Angst vor dem Tod haben, verstehe ich auch nicht. Vor einem langen Leiden dagegen schon.
    Von daher waere es doch konsequent, sich wenige Jahre nach der Geburt von der Bruecke zu stuerzen, damit einem eventuelle Torturen erspart bleiben ??

    Ich habe vor etwas ganz anderem "Angst". Naemlich davor, dass ich eines Tages hilflos am Tropf in einer Intensivstation liege und nicht mehr entscheiden darf oder kann, ob ich sterben oder leben will. Es ist fuer mich geradezu unertraeglich, dass Andere veranlassen koennen, was ich zu machen habe. Speziell in diesem besonderen Fall.

    @ neue Antwort:
    ja, ungesunde Lebensweise wird oft kopiert. Aber das liegt immer an einem selbst, nicht am "Vorbild", ob wir uns dieser Lebensgestaltung anschliessen wollen.

    Haette ich meinen Vater als Vorbild genommen, muesste ich leidenschaftlicher Alkoholiker, Raucher, Fresser und Antisportler sein.
    Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich habe meinen Vater als abschreckendes Beispiel gesehen und mir gesagt: Sowat willste spaeter mal nicht werden !! Da war ich 10 Jahre alt.



    Wuensche allen gute Gene und ein feines Leben. :P :thumbsup:

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