Versuch eines Offenen Briefes

  • Zitat von »agrippinensis«


    >Hier geht es um zielgerichtete Meinungsbildung einer doch angeblich "freien" Presse, zumal das ja offenbar Billigung von "ganz oben" erfährt. Ist das nicht um Einiges mehr "Skandal" als z. B. das Abschreiben eines zu Guttenberg?<

    Sorry, aber hier wurde -wieder einmal!- falsch zitiert.
    Das mir zugeschriebene Zitat stammt von "alt-aber-bezahlt".


    Bitte, zitiert entweder das Original, oder macht es als Zitat im Zitat kenntlich!
    Denn spätestens der Nächste, der zitiert, wird nicht mehr sehen können, wer was geschrieben hat und damit werden einem plötzlich Worte in den Mund gelegt, die man nie geäußert hatte.... :thumbdown: .


  • Um die Schuld der Mütter und Väter nicht zu vergessen, muss man sich nicht selbst schuldig fühlen ... man muss darauf achten, nicht dieselben Fehler zu machen.


    Man kann sich nicht schuldig fühlen, für etwas das man nicht getan hat. Ich würde das als Schämen bezeichnen. Nicht dieselben Fehler zu machen, wird aus diesem Gefühl zu einer Verpflichtung, die aber den nächsten Generationen immer schwerer zu vermitteln ist, da der Abstand zu Personen und Geschehen wächst. Um nicht in dieselben Fehler zu Verfallen, galt es Denkmuster aufzubrechen, Werte zu hinterfragen. Das war ein Anliegen derer die als erste Generationen diesen Krieg nur aus der Geschichte kennen. Nein, Kinder, die man in diesen Krieg schickte, konnten am wenigsten dafür. Aber, und darauf kommt es mir an, was haben sie als Erwachsene für Lehren daraus gezogen? In welcher (Geistes)Haltung haben sie weiter gelebt und Kinder erzogen? Üb immer Treu und Redlichkeit lernten wir noch, und fügten selbst hinten an: Egal wohin das führt? Für mich, die das Thema zwischendrin auch gerne als erledigt abtut, ist es doch immer wieder spannend zu erkennen, wie es uns von hinten wieder einholt und Generation für Generation prägt (jede davon auf ihre Weise).


    Bleibt heute die Frage: ab wann führt das "NichtdenselbenFehlermachen" zu einer Angststarre und Tabus, die gesellschaftlich genauso schädlich sind, da Handeln immer auch Fehler machen impliziert? Manchmal denke ich wir befinden uns in solch einer Phase der Angststarre, Angst vor Überfremdung, Angst vor materiellen Verlusten, Angst vor Arbeitslosigkeit, Angst vor Zukunft, Angst vor Krankheiten, Angst vorm Sterben und diese Ängste machen uns abhängig, unflexibel und kleinmütig.

  • Jopp. Aktuell wohl die beiden Lieblingsängste der Deutschen: Islamisierung und nordkoreanische Atombomben. Dabei sollten wir doch aus beidem schon unsere Erfahrungen gezogen haben. Die Angst vor dem Islam und speziell den Türken wirkt genauso undifferenziert wie einst der Judenhass. Ein Szenario wie in Korea haben wir selber jahrzehntelang erlebt, wo wir fast immer unmittelbar vor einem Atomkrieg standen. Das alles scheinen viele wieder vergessen zu haben.

    Trotzdem bestimmen natürlich auch die Umstände das Verhalten. Wer Kriegssituationen nicht erlebt hat, sollte da in der Beurteilung vorsichtig sein. Ich würde Kaufmann gerne fragen, ob er sicher ist, dass er auf der Seite des Widerstandes gestanden hätte.

    Wer könnte sowas denn schon zweifelsfrei von sich behaupten? Dennoch muss man, sofern man eine Wiederholung jener Ereignisse verhindern will, die Umstände benennen, die dazu führten. Das funktioniert am besten mit Kritik und Ermahnungen, auch an denjenigen, die bewusst vielleicht gar keine Schuld traf. Nur weil es aber unseren Vorfahren nicht bewusst war, was sie dort taten, heisst das noch lange nicht, daß wir es uns nicht ins Bewusstsein rufen können. Denn genau dazu sind Menschen doch eigentlich fähig und nur durch diesen Lernprozess das eigene Unbewusste auszuloten, lässt sich so etwas überhaupt verhindern. Wir sollen ja nicht auf die Gräber unserer Großväter pissen, aber trotzdem können wir ihr Versagen erkennen, beschreiben und versuchen es besser zu machen. Das nennt sich Weiterentwicklung :)

  • Diejenigen die Angst vor dem Islam haben hassen die Moslems auch schon recht ordentlich. Und der Hass wächst kontinuierlich weiter. Es sind vielleicht unterschiedliche Ursachen, führen aber zum selben Resultat. Dabei haben wir uns doch nach dem Krieg alle geschworen: "Nie wieder!" :D

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