• Auf Anraten eines mir nicht näher bekannten Anden-Nutztiers dieser Thread:


    Ihr kennt diesen Ausspruch alle: Das ist doch nicht normal.
    Meine Frage:
    Was ist normal? Normal ist leider das, was eine Masse festlegt. Sie legt die Normen fest, und die Regeln dazu. Wer nicht in dieses Raster passt, ist nicht normal. Oft jedoch erkennt man erst später, dass früher normales später anormal wird. So war es im 3. Reich normal, dem Führer blind zu vertrauen. Heute weiß man, dass die, die dies gemacht haben, nicht normal waren.



  • Normal ist leider das, was eine Masse festlegt


    Wie du schreibst, der Begriff ist selbsterklärend. Bleibt nur die Frage danach, wer sie festlegt diese "Norm". Eine Norm kann eine Mittelung von Eigenschaften sein die in der Bevölkerung im Durchschnitt mehrheitlich vorkommt (z.B. Medizin). Oder eine Norm wird als Standard vorgegeben (DIN), was mich sehr freut, da ich z.B. Geräte grenzüberschreitend nutzen kann.



    Werden Eigenschaften einer Masse gemittelt, erhält man eine Norm, betrachtet man jeden einzelnen gesondert, wird man Abweichungen davon finden. Es ist normal anormal zu sein ;)


    Politisch und sozial (3.Reich) gesehen ist normal, wer sich im Rahmen der Gesetze bewegt, politische Gesetzgebung und gewolltes Verhalten erzieht und wirkt daher "normativ". Ich bestreite aber, dass der Begriff "normal" von der Masse definiert wird, ich halte die Masse für gesteuert.

  • ja, stimmt, ich habe BH Roth empfohlen, sein Thema hier zu veroeffentlichen, weil man in der Wissencommunity leider nicht "normal" diskutieren kann. Mit einigen schon, von anderen wird man sofort mit Faekalwoertern eingedeckt. DAS entspricht auch nicht dem normalen Umgangston. :(
    Ausserdem ist es dort nicht moeglich, mehr als 5 mal zu antworten.

    So, nun zu diesem Begriff "normal". Dat liebe Zicklein Sphinx hat es schon treffend geschildert, und ich kann mich dem nur anschliessen, was sie veroeffentlichte. Genau wie sie bin ich nicht der Ansicht, dass Normalitaet von der Masse definiert und festgelegt wird. Eine kleine Anzahl von Menschen legt die Masse fest ! Bestimmt, was "normal" ist.
    Dass etwas genormt wird, hat den grossen Vorteil, Abweichungen sofort feststellen zu koennen. Ohne Norm waere eine funktionierende Gesellschaft kaum moeglich. d.h. es gaebe Chaos.

    Die Regeln und Normen legt meist die Regierung, der Gesetzgeber, fest, also ein verschwindend geringer Teil der Masse. Wenn wir von Normalitaet bei Menschen und deren Eigenschaften oder Verhalten sprechen, dann aendern sich diese Normen im Laufe der Zeit "enorm". Es ist wie bei der Mode. Was fuer unsere Vorfahren normal war, erscheint uns heute barbarisch (Menschenrechte) oder zwergenhaft, wenn es um den Groessenwuchs der Masse geht. Kannibalen finden es immer noch normal, sich gegenseitig zum Fruehstueck zu servieren.


    Die Moral ist ebenfalls austauschbar. Sie aendert sich wie das Wetter. Wir sind gerade dabei, die Werte eines Menschen zu definieren und festzulegen. Das hat nun Tausende von Jahren gedauert. In meinen Augen ist dat auch nich normal ^^ ?(


    Davon abgesehen: Manchmal sind Abnormalitaeten recht erfrischend. Ein andermal dagegen "nervend" und abschreckend. Je nachdem, wie sie der "normalen" Masse gegenueber auftreten.

  • Eine Norm kann von einer Minderheit erdacht werden, allerdings ist das entscheidende immer, daß sie von einer Mehrheit akzeptiert wird. Deswegen meine ich nicht, daß diese Minderheiten über Normen bestimmen. Ihre Vorschläge können auch jederzeit von der Masse abgelehnt werden.


    Bleiben wir mal in der Weimarer Republik. An ihrem Ende kämpften mehrere Minderheitensysteme um die Mehrheiten in Deutschland. Die Demokraten, die der Republik anhingen. Die Sowjetkommunisten, die Deutschland so rot machen wollten, wie Russland selbst. Und die Nationalsozialisten, die einen antisemitischen, faschistichen Staat wollten. Letztendlich entschied sich die Mehrheit der Deutschen gegen die ersten beiden Normvorschläge und wählten dafür die letzte Norm. Von da an war es normal den Führer zu lieben und Juden zu hassen. Auch Unterwerfung kann eine Normalität sein.

  • Normen -den Menschen betreffend- werden nicht festgelegt. Sie entwickeln sich. Dieser Entwicklungsprozess wird meiner Ansicht nach stark von den äußeren Rahmenbedingungen beeinflusst.


    So entwickelt ein Mitteleuropäer eine ganz andere "Normalität" als ein Zentral-Afrikaner.


    Durch Adaption findet immer wieder ein "Nachjustieren" der Normalität statt. Das was der Hauptstrom macht und denkt ist normal.

  • Tja, der berühmt-berüchtigte Hauptstrom ... oder doch die Schwarmintelligenz?


    Ich vermute, dass es den Hauptstrom gar nicht mehr? gibt, dass er im negativen wie im positiven Sinne nur "beschworen" wird. Wir leben -zum Glück- in einer pluralistischen Gesellschaft ... da gibt es ganz viele Nebenströme.


    Eins scheint mir aber recht klar zu sein: Als soziales Wesen orientiert der Mensch sich immer auch an einer Gruppe. Wer die Normen der Gruppe nicht akzeptiert, läuft Gefahr, zum Außenseiter zu werden ... er kann aber auch neue Impulse setzen. Ob das gelingt, hängt von den konkreten Gruppenstrukturen ab. Und davon, ob der Andersdenkende die Außenseiterrolle bewusst in kauf nimmt ... oder sich als Opfer fühlt.


    Hauptstrom und Schwarm leben beide von der Mehrheitsmeinung. Da geht Quantität vor Qualität.

    P. S. Soziale Normen haben durchaus ihre Berechtigung, sich ihnen fraglos zu unterwerfen ist aus meiner Sicht aber problematisch.

  • Soziale Normen haben durchaus ihre Berechtigung, sich ihnen fraglos zu unterwerfen ist aus meiner Sicht aber problematisch.


    Im Krankenhaus gibt es ganz viele soziale Normen, denen ich mich knurrend unterwerfen muss.



    Um 6 aus dem Bett, wenn es gerade richtig warm ist. Um 17.30 Uhr Abendbrot, 1 Scheibe Brot mit Marmelade.


    Ich freu mich wie jeck.

  • So ein Krankenhaus-aufenthalt ist gar nicht so schlecht, um wieder Zucht und Ordnung zu erfahren. Aus welchem Grund man sich dort aufhaelt, ist ne andere Schiene.

    Vor allem bleiben bestimmte User fuer eine Weile von dir verschont, checky :P :P

    Deshalb habe ich mir schon den nexten Termin notiert, damit die Vorfreude erhalten bleibt :thumbsup: :thumbsup:


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