kleine Liste des Versagens

  • Oder ich gründe eine eigene Partei? Das mag vielleicht einfach sein, aber man muss dazu ein gewisses Talent haben. Ich gründe ja auch kein Restaurant, wenn oder weil es mir nebenan nicht schmeckt. Dann gehe ich eben in ein anderes. Das gibt es in der Politik leider nicht. Da schmeckt alles gleich.

    Den Vergleich hast du nicht wirklich zu Ende gedacht. Wenn es dir in einem Restaurant nicht schmeckt, musst du weder ein eigenes gründen noch in ein anderes gehen. Du kannst auch einfach nach Hause gehen und selbst kochen. Aber daran hast du genauso wenig gedacht wie daran selber politisch aktiv zu werden. Etwas selber aus eigenem Willen heraus zu machen scheint tatsächlich nicht dein Ding zu sein :)


    Ich habe schon einen Grund dafür genannt, dass das Volk unschuldig an der Ausgabenorgie ist. Das Volk verlangt diese Exzesse nicht, die Normalbürger verhalten sich vernünftig. Damit meine ich nicht die Klientel, die die Abschaffung der Industriegesellschaft bei vollem Lohnausgleich fordert, aber die ist m.E. unterrepräsentativ.

    Und was ist mit denen, die für mehr Schulgeld demonstrieren oder gegen die Abschaffung von Studiengebühren? Die Renter, denen die Rente nicht erhöht wurde? Was ist mit den ganzen Bürgen, die sich über Mängel beschweren, die die Schlaglöcher in ihren Straßen repariert haben wollen, für die eine aufwendige Infrastruktur gewartet werden muss? Wenn der gestresste Autofahrer abends auf dem Heimweg im Stau steht schimpft er Gift und Galle auf die Politik. Wenn die Politik für viele Millionen ihm eine weitere Spur für seine Autobahn baut beschwert er sich hinterher über die Geldverschwendung. Menschen, die so eine ignorant-bigotte Einstellung haben kann man nie etwas recht machen. Was soll am Normalbürger denn überhaupt vernünftig sein? Weil er so denkt wie du und jeder sich selber natürlich als vernünftig bezeichnet?


    Das ist ein Superbeispiel an vorsätzlicher Ignoranz. Es gibt noch Leute, die auf dem Stimmzettel Parteien ankreuzen. Geben die damit den Parteien das Recht, Geld zu verschleudern?

    Wenn die Parteien es vorher schon getan haben und man sie trotzdem wiederwählt, dann heisst das doch wohl, daß das Volk mit der Geldverschwendung einverstanden war und will das dieselben Leute in der nächsten Legislaturperiode weiterhin wie gehabt Geld verschleudern. Warum sollte man denn eine Regierung auch wiederwählen, außer wenn man mit ihrer Politik einverstanden ist? Ansonsten würde man diese Regierung doch abwählen. Außer natürlich das Volk ist noch dümmer als ich es selbst bislang vermutet habe.

    Bedenklich ist doch, dass inzwischen die Nichtwähler die größte Fraktion stellen, aber juckt das die großen Parteien? Nein, solange die Prozente stimmen. Das ist für mich der eigentliche Skandal.

    Warum sollte das die Parteien jucken? Das ist doch garnicht Aufgabe einer Partei in einer Demokratie. Die Systeme, wo Parteien für hohe Wahlbeteiligung sorgen, sind Diktaturen. In der DDR hat sich die SED gerne mit ihrer 100%-Wahlbeteiligung gebrüstet. Da wird die gesamte Politik von einer Herrscherkaste bestimmt. In einer Demokratie sollte diese Macht allerdings vom Volke ausgehen. Wir leben hier in einem freiheitlichen Land, in einer echten Republik. Wir haben die Freiheit selber eine Partei zu gründen und uns selbst in die Politik einzumischen. Wenn wir diese Freiheit nicht nutzen wollen ist das unsere ganz eigene Sache. Wenn das Volk sich nicht einmischen, sondern lieber von Parteien vertreten oder gar diktiert werden will, dann soll es das von mir aus. Aber es soll wenigstens auch dazu stehen und nicht für das eigene Versagen wütend auf seine gewählten Vertreter werden.

  • Du kannst auch einfach nach Hause gehen und selbst kochen.

    Und das nennst du dann im übetragenen Sinn Politik? Wenn ich im abstrakten Sinn das politische Angebot der Parteien mit dem gastronomischen Angebot von Restaurants vergleiche, hat sich wohl derjenige nichts gedacht, der empfiehlt, zu Hause zu kochen. Da kann man analog zu Hause Politk machen. Das war leider etwas dürftig.

    Was ist mit den ganzen Bürgen, die sich über Mängel beschweren, die die Schlaglöcher in ihren Straßen repariert haben wollen, für die eine aufwendige Infrastruktur gewartet werden muss?

    Was ist mit den Autofahrern, die dem Staat jährlich 51 Mrd einbringen, dieser aber nur 17 Mrd für die Instandhaltiung der Infrastruktur ausgibt? Und diesen Leuten dann sagt, wenn ihr Straßen wollt, müsst ihr aber dafür zahlen? Und eine Maut einführen will, die wie die LKW-Maut im allgemeinen Haushalt verschwindet? Dann heisst es wieder zahlen, aber sich bitte ja nicht beschweren. Da zieht man den Leuten gehörig das Fell über die Ohren, und diese Undankbaren müssen immer meckern. Wirklich unmöglich!


    Die Studiengebühr war als Beitrag für die Aufstockung der Mittel der Hochschulen gedacht, um das Angebot zu erweitern. In der Praxis sehen es die Länder als bequeme Möglichkeit, die Finanzierung der Hochschulen zu reduzieren. Bildung ist unser Rohstoff, den fördert man und belegt ihn nicht mit Strafzöllen. Polemik ist ja ganz nett, aber sie sollte sich nicht zu weit von der Realität entfernen, sonst wirkt sie lächerlich.

    In einer Demokratie sollte diese Macht allerdings vom Volke ausgehen. Wir leben hier in einem freiheitlichen Land, in einer echten Republik. Wir haben die Freiheit selber eine Partei zu gründen und uns selbst in die Politik einzumischen.

    Es kann gut sein, dass du uns hier verarschen willst, aber da es draußen im Lande Leute gibt, die wirklich so argumentieren, kann einem schon eine Gänsehaut kommen. Das Stimmvieh wird zur Urne geführt, gibt seine Stimme ab und hat fortan keine mehr. Das nennt man repräsentative Demokratie.

  • Und das nennst du dann im übetragenen Sinn Politik? Wenn ich im abstrakten Sinn das politische Angebot der Parteien mit dem gastronomischen Angebot von Restaurants vergleiche, hat sich wohl derjenige nichts gedacht, der empfiehlt, zu Hause zu kochen. Da kann man analog zu Hause Politk machen. Das war leider etwas dürftig.

    Wir leben im Internetzeitalter. Es ist heutzutage sehr wohl möglich von zuhause aus Politik zu machen. In meiner Partei wird das jeden Tag so gehandhabt. Wir probieren sogar Modelle aus, wie so etwas auch auf Länder- und Bundesebene funktionieren kann. In Friesland wird ein ähnliches System für mehr Bürgerbeteiligung in der Kommunalpolitik bereits eingesetzt. Darüber habe ich vor ein paar Wochen noch hier gebloggt. Du solltest mal ein wenig mit der Zeit gehen.


    Was ist mit den Autofahrern, die dem Staat jährlich 51 Mrd einbringen, dieser aber nur 17 Mrd für die Instandhaltiung der Infrastruktur ausgibt? Und diesen Leuten dann sagt, wenn ihr Straßen wollt, müsst ihr aber dafür zahlen? Und eine Maut einführen will, die wie die LKW-Maut im allgemeinen Haushalt verschwindet? Dann heisst es wieder zahlen, aber sich bitte ja nicht beschweren. Da zieht man den Leuten gehörig das Fell über die Ohren, und diese Undankbaren müssen immer meckern. Wirklich unmöglich!

    Wer sich in diesem Land heutzutage noch den Luxus eines Autos gönnt, von dem kann man auch erwarten, daß er dementsprechend viel für das Allgemeinwohl hergibt. Zumal Autofahrer mit ihrer Platzverschwendung, Umweltverschmutzung und ihrem Gefahrenpotential schon genug Belastung für Nicht-Autofahrer sind.
    In der Instandhaltung sind auch nicht die Unkosten für Neubauten mit verrechnet. Um unsere Rheinbrücken für den LKW-Verkehr in Stand zu halten hat es ja anscheinend auch nicht gereicht. Schlaglöcher sind hier nicht gestopft, Straßensanierungsarbeiten geraten ins Stocken und werden um Monate nach hinten verschoben.


    Das alles lenkt aber vom eigentlichen Thema ab. Es ging mir nur darum weitere Beispiele zu zeigen, daß die Bürger grundsätzlich nur für ihren eigenen Geldbeutel und Wohlstand demonstrieren, aber niemals für Einsparungen.


    Die Studiengebühr war als Beitrag für die Aufstockung der Mittel der Hochschulen gedacht, um das Angebot zu erweitern. In der Praxis sehen es die Länder als bequeme Möglichkeit, die Finanzierung der Hochschulen zu reduzieren. Bildung ist unser Rohstoff, den fördert man und belegt ihn nicht mit Strafzöllen. Polemik ist ja ganz nett, aber sie sollte sich nicht zu weit von der Realität entfernen, sonst wirkt sie lächerlich.

    Auch damit lenkst du nur vom eigentlichen Thema ab. Ich bin auch kein Freund von Studiengebühren und finde das ein Studium für untere Einkommensschichten kostenlos sein sollte. Das ändert aber nichts an dem von mir wiederholten Sachverhalt. Die Tatsache, daß Bürger nur für mehr Geld, aber nie für weniger Geld demonstrieren ignorierst du anscheinend sehr gerne.


    Es kann gut sein, dass du uns hier verarschen willst, aber da es draußen im Lande Leute gibt, die wirklich so argumentieren, kann einem schon eine Gänsehaut kommen. Das Stimmvieh wird zur Urne geführt, gibt seine Stimme ab und hat fortan keine mehr. Das nennt man repräsentative Demokratie.

    Warum beleidigst ausgerechnet du diese Leute als Stimmvieh? Von dir kann man nämlich den Eindruck gewinnen das du mit der repräsentativen Demokratie recht einverstanden bist. Du beschwerst dich zwar über die Umstände, aber anscheinend sind sie dir trotzdem die Mühe nicht wert etwas aktiv an ihnen zu verändern. Worte sind schnell daher gelabert und vor allem können sie gelogen sein. Deine Untätigkeit hingegen beweist mir das die jetzige Politik für dich immer noch erträglich genug ist um nicht mehr zu wagen als mal hin und wieder das Maul aufzureissen.

  • Wer sich in diesem Land heutzutage noch den Luxus eines Autos gönnt, von dem kann man auch erwarten, daß er dementsprechend viel für das Allgemeinwohl hergibt. Zumal Autofahrer mit ihrer Platzverschwendung, Umweltverschmutzung und ihrem Gefahrenpotential schon genug Belastung für Nicht-Autofahrer sind.


    Das mag für Großstädte noch halbwegs zutreffen.
    Im Rest des Landes kommst du ohne Fahrzeug nicht zur Arbeit.


    Davon ab, macht die Fahrzeugproduktion einen erheblichen Teil unserer Wirtschaftsleistung aus.


  • Worte sind schnell daher gelabert und vor allem können sie gelogen sein.

    Genau da liegt auch das Problem einer offenen "Internet-Demokratie". Ich seh noch nicht, dass alles besser wird, wenn politische Entscheidungen von denjenigen getragen werden, die grad emotional einen Shitstorm bedienen.


    Aus meiner Sicht fehlen im Internet die sachlichen Diskussionen, die durchaus möglich und absolut sinnvoll wären. Ein neues Medium verändert aber den Menschen nicht.


    Vieles, was heute im www stattfindet ist Stammtisch. Auf die Sorgen des Stammtischs zu hören ist sicher richtig ... zukunftsweisende Lösungen entstehen aber aus meiner Sicht am Stammtisch eher nicht. Da haut man seinen Frust und die Vorurteile raus ... und geht anschließend erleichtert ins Bett, weil man Dampf ablassen konnte.

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