Ganz NRW in Terrorangst?

  • Die RAF hat uns den Großen Lauschangriff und die Notstandsgesetze beschert.

    Die RAF hat uns manche Veränderung eingebrockt und musste ebenso für etliches herhalten, aber die Notstandsgesetze gehören definitiv nicht dazu, die waren bereits fix und fertig, bevor die RAF gegründet wurde:

    Die Notstandsgesetze
    wurden am 30. Mai 1968, in der Zeit der ersten Großen Koalition, vom Deutschen Bundestag verabschiedet. Dies wurde von massiven Protesten der so genannten außerparlamentarischen Opposition begleitet. Die Notstandsgesetze änderten das Grundgesetz zum 17. Mal und fügten eine Notstandsverfassung[1] ein, welche die Handlungsfähigkeit des Staates in Krisensituationen (Naturkatastrophe, Aufstand, Krieg) sichern soll.


    Die Rote Armee Fraktion (RAF)
    war eine linksextremistische terroristische Vereinigung in der Bundesrepublik Deutschland.
    Sie wurde 1970 von Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Horst Mahler, Ulrike Meinhof und weiteren Personen gegründet.


    Umgekehrt kann man sagen, dass die Ohnmacht der protestierenden Bürger gegen die Notstandsgesetze zur politischen Radikalisierung junger Leute, bzw. ganzer Gesellschaftsgruppen, beigetragen hat.

    >Dennoch breitete sich zunehmend in der Bevölkerung die Sorge aus, die Notstandsgesetze bedeuteten ein neues Ermächtigungsgesetz. Gewerkschaften, FDP, das Kuratorium „Notstand der Demokratie“ und besonders die Deutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre mit SDS und LSD opponierten gegen die auf parlamentarische Weise nicht verhinderbaren Pläne.


    Doch gerade die festgestellte Unruhe in der Jugend, über die am 9. Februar 1968 der Bundestag debattierte, führte auch dazu, dass das Parlament mit großer Mehrheit seine Absicht bekundete, die rechtsstaatliche Ordnung zu schützen und noch vor der Sommerpause die Notstandsverfassung zu verabschieden.
    Mit den Kaufhaus-Brandstiftungen am 2. April 1968 und den teilweise massiven Ausschreitungen nach dem Attentat auf Rudi Dutschke am 11. April 1968 spitzte sich die Situation zu.

    In einem Sternmarsch nach Bonn demonstrierten am 11. Mai 1968 Zehntausende weitgehend friedlich gegen die Notstandsgesetze, die sie als nicht hinnehmbare Eingriffsmöglichkeit der Staatsorgane in die Grundrechte ansahen und von ihnen abgelehnt wurden.


    Am 27. Mai 1968 erklärten die Westmächte, bei einer Verabschiedung der Notstandsgesetze auf ihre Vorbehaltsrechte zu verzichten.
    Bei der Abstimmung im Bundestag am 30. Mai votierten neben den Abgeordneten der FDP, der einzigen Partei, die sich geschlossen gegen die Grundrechtseinschränkungen wandte, auch 53 Abgeordnete der SPD gegen die Gesetze.
    Die Sonderrechte der Westmächte aus dem Deutschlandvertrag endeten allerdings erst 1991 mit dem Zwei-plus-Vier-Vertrag, der wegen der Wiedervereinigung nötig wurde.
    <

    Polizei und Verfassungsschutz wurden trotz nachgewiesener Übergriffe nicht zur Rechenschaft gezogen, auch dies trug zur Radikalisierung bei.


    Am 2. Juni 1967 schoss der damalige Kriminalobermeister Kurras bei einem Polizeieinsatz gegen Demonstranten in West-Berlin den FU-Studenten Benno Ohnesorg mit seiner Dienstwaffe in den Hinterkopf, woran dieser starb.
    In den folgenden Strafprozessen wurde Kurras trotz Widerlegung der von ihm behaupteten Notwehrsituation vom Verdacht der fahrlässigen Tötung freigesprochen; eine vorsätzliche Tötung wurde nicht untersucht.
    Dies und weitere Tatumstände trug zur Radikalisierung der Studentenbewegung in der Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin bei.
    Die später gegründeten Terrorgruppen Bewegung 2. Juni und RAF bezogen sich auf Ohnesorgs Erschießung.

    Quelle aller Zitate: Wikipedia


    Dass "der Staat" mit bemerkenswerter Schnelligkeit und auch Brutalität agierte und die Postulate und Aktionen der RAF nutzte um Gesetzesverschärfungen durchzusetzen, ist belegt.


    Heinrich Böll hat sich -wie viele andere auch- dieses Themas angenommen.
    Sein
    in Köln verfilmter Roman "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" klagt sowohl die staatlichen Maßnahmen, als auch das Vorgehen der Boulevardpresse an.
    Lesens- und sehenswert!


    Sicher lässt sich die damalige Situation nicht auf die heutige übertragen, aber manche Mechanismen greifen ähnlich.
    Man schüre öffentliche Besorgnis und lenke die öffentliche Aufmerksamkeit auf radikale Gruppierungen.... beides probate Mittel.
    Lenkt nicht nur von eigenen Fehlern ab, sondern erhöht ebenso die Bereitschaft der Bevölkerung, Eingriffe in Persönlichkeitsrechte hinzunehmen.


    Beitrag wegen der Zeilensprünge beim Kopieren mehrfach editiert

  • Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als Ulrike Meinhof gern gesehener Gast in Takshows war. So was wie heute die Sarah Wagenknecht.



    Dann hieß es plötzlich Baader-Meinhof-Gruppe. Nach dem Aufschrei "Das ist doch keine Gruppe.", lautete die offizielle Sprachregelung Bande. Und die Inszenierung, wie Baader verhaftet wurde. Eine Heldentat!


    Ich habe damals Leserbriefe geschrieben.


    Und trotz strengster Isolierung konnten die sich zum gemeinschaftlichen Selbstmord verabreden.


    Wegen denen wurde extra eine neue Hochsicherheits-Haftanstalt gebaut.

  • Kommt auf deine Schlussfolgerung an.


    Halte ich es für möglich, dass ein vereitelter Terroranschlag politisch genutzt wird? Ja. So ist Politik nun mal, es geht um Mehrheiten.


    Halte ich es für möglich, dass eine Behörde zu diesem Zweck auf dem Bonner Hbf eine Bombe hinterlegt? Nein. Jedenfalls hier in Deutschland.


    Angesichts der Pannen von fast allen Behörden bei den NSU Ermittlungen, bezweifle ich sogar, dass das überhaupt eine Behörde bewerkstelligen kann ohne sich versehentlich das eigene Büro zu sprengen.

  • ein vereitelter Terroranschlag


    Vereitelt?? Nix da, die Terroristen waren offensichtlich wieder mal zu blöd. Genau das macht mich stutzig.

    Die Pannen bei den NSU-Ermittlungen sind nicht so dumm, wenn man durch V-Männer selbst verwickelt ist.


    Und jetzt kommt, was zu erwarten war:


    Nach dem gescheiterten Bombenanschlag am Bonner Hauptbahnhof ist eine Debatte über mehr Videoüberwachung in Deutschland entbrannt. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) und andere Unionspolitiker sind dafür, SPD, Grüne und FDP dagegen.


    Mit einer besseren Technik ließen sich "Gewalttäter abschrecken und geplante Anschläge aufklären", sagte Friedrich dem "Spiegel". Er verlangte, "die erforderliche Modernisierung der Videotechnik schnell voranzutreiben". Sein niedersächsischer Kollege Uwe Schünemann (CDU) sieht das ähnlich. "Auf Bahnhöfen ist dies flächendeckend erforderlich", sagte er der "Welt am Sonntag". Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) nannte die Videoüberwachung im "Tagesspiegel" (Montag) ein wichtiges Instrument für die Aufklärung von Straftaten


    Quelle


    Ich bezweifle, dass man Terrroristen abschrecken kann. Mörder lassen sich auch durch die Todesstrafe nicht abschrecken, sonst gäbe es in Ländern mit Todesstrafe längst keine Mörder mehr.


    Man kann eventuell verunsicherte Bürger beruhigen, mehr nicht. "Hauptsache, es wird etwas getan" ... bleibt im Klartext aber Aktionismus.


    Liest man genau, wissen das die Politiker auch. Die flächendeckende Überwachung wird ja ausdrücklich als Mittel zur Aufklärung gefordert.


    Für erfolgreiche Polizeiarbeit werden alle unbescholtenen Bürger gleich mitüberwacht? Da wird es mir gruselig ;(

  • 99 Cent kostet ein Cutter Messer mit dem man, Entschlossenheit vorausgesetzt,
    Passanten oder Banken berauben,ja sogar Flugzeuge entführen kann.
    10 € für ein Blutbad, 50 € ein Massaker - alles schon da gewesen.
    Terror lässt sich nicht verhindern,außer keinen vermeidlichen Grund dafür zu liefern.


    So verhindert Überwachung auch gar nix, klärt bestenfalls auf wer und wann,
    damit der dann vielleicht gestellte Täter nach dem warum gefragt werden kann,
    wenn er das den nicht ohnehin kundgetan hat bzw. tun wollte.


    Es wird bereits so viel überwacht im öffentlichem Raum als auch im privatem
    das ich glaube das die Vernetzung lediglich verbessert werden müsste um
    Aufklärung schneller erfolgreich zu machen.
    Kleine Gauner und schläger bubis schreckt das mit Sicherheit bisschen ab,
    entschlossene zielorientierte Terroristen wohl kaum....


    Mich persönlich stört überwachung im öffentlichem Raum nicht wenn sie
    bestimmungsgemäß verwendet wird.
    [ironie][/ironie]
    Bekomme ich jedoch irgendwann einmal Werbepost von einem Autoverkäufer der
    über seinen abonnierten Verkehrskammerakanal gesehen hat das meine Karre schrottisch ist,
    oder unverlangt Post von Spirituosenhändlern oder Entziehungskliniken,
    Läden für übergrößen
    oder Frisörtermine zugesandt, mit dem verweis auf diver. Kameras,
    kauf ich mir ein cutter Messer und cutter kabel....erstmal. ;)

    .
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    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • Für erfolgreiche Polizeiarbeit werden alle unbescholtenen Bürger gleich mitüberwacht? Da wird es mir gruselig


    [ironie]Dann halte dich aus den Haltestellen der KVB fern[/ironie]


    Als sich vor Jahren Übergriffe in U-Bahn-Haltestellen häuften, geriet die KVB ins Kreuzfeuer, weil die Kameras der KVB zwar Bilder lieferten, diese aber nicht aufgezeichnet wurden. Fenske kam in arge Erklärungsnot. Er verteidigte sich mit dem Argument der unklaren Rechtslage.


    Flugs konterten die Befürworter der Überwachung mit konkreten Beispielen, wo diese Überwachung schon eingesetzt wird.


    Da zu diesem Zeitpunkt die Kölner U-Bahn sowieso gerade komplett digitalisiert wurde (Neue Digital-Stellwerke, Umstellung von Kupferkabel auf Lichtwellenleiter) hat man die Überwachungstechnik in einem Rutsch mit modernisiert. Heute werden alle Bilder der unzähligen Bahnsteigkameras innerhalb der U-Bahn (im Straßenraum noch rechtlich bedenklich) auf Festplatten aufgezeichnet. Wenn du am Neumarkt auf deine Bahn wartest und dir in der Nase popelst, sind die "Beweisfotos" für 24 (?) Stunden abrufbar. Danach werden die Daten automatisch mit neuen Bildern überschrieben.

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