Politikverdrossenheit

  • Wollen diese Wutbürger tatsächlich kein Mitspracherecht? Sind sie letztendlich zu faul um sich um solche Belange auch mal selber zu kümmern? Solche Einstellungen haben doch nichts demokratisches an sich. Stattdessen lebt man also lieber damit, daß es nicht nach den eigenen Vorstellungen läuft. Hauptsache man kann hin und wieder wütend werden. Ist es das worum es diesen Menschen geht? Ich meine jeder der halbwegs bei Verstand ist wird doch begreifen, daß auf diese Art sich überhaupt nichts ändert. Die ganze Diskussion war somit völlig umsonst.

    Ja, der "Wutbürger" -für mich ist schon der Begriff schrecklich- möchte nichts verändern. Vor allem möchte er nicht "Weltbürger" sein. Der Wutbürger ist ein Angstbürger, besorgt um sein Haus, seine Familie, sein eigenes Weltbild, dem Staat und der Zukunft, allem Neuen und Fremden steht er kritisch-ablehnend gegenüber ... häufig ein betuchter Graukopf, den die nackte Wut dazu bringt, zu geifern und zu hassen.*


    Wichtiger als die Wutbürger sind gerade in schwierigen Zeiten diejenigen, die über den eigenen Tellerrand hinausblicken, Gelassenheit bewahren und nach zukunftsfähigen neuen Lösungen suchen. Angst ist immer ein ganz schlechter Ratgeber.


    * Siehe auch hier

  • Obwohl die Piraten kein wirkliches Parteiprogramm hatten (meine persönliche Meinung) druckte ich mir vor Monaten eine Beitrittserklärung aus. Ich wollte sie auch ausfüllen und absenden. Dann kamen Renovierung und Umzug. Die Sache schlief ein...


    Reinhard du bei den Piraten? Hatten wir nicht zuvor am Neumarkt (Pausenraum) darüber Diskutiertdass diese Partei nur eine Modeerscheinung ist? Oder sollte ich dich mit einem anderen Kollegen verwechseln? Auf jeden Fall hatten die Piratenbei bei der letzten Wahl meine Stimme bekommen, das war aber nur reine Politikverdrossenheit!

  • @
    Wahrung des sozialen und materiellen Besitzstandes ...
    Das "mehr" davon, bzw. die aussicht darauf ist Triebfeder beim all-4-jährigen kreuzchenmachen.
    Niemanden interresiert das "große ganze", weil keiner sich was darunter vorstellen mag.
    Mag nicht, etwa weil der Intellekt fehlt, sondern die Aussichtslosigkeit auf Einigkeit glasklar
    "demokratisch" zementiert ist.
    Schlagtot: "es gibt nichts besseres als demokratie".....
    dusselige affenartige..alles mitbestimmen, mitreden, mitentscheiden und
    dabei noch unterscheiden von allen anderen...
    booooaaaa, ich muss hier wech..scotty: Beamen !!!

    .
    .
    .

    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • Ich wünschte ich könnte verstehen, was du da von dir gegeben hast, immewigger ^^

    Du hast mich mit deinem Beitrag aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Ich werde mir die Sache erneut durch den Kopf gehen lassen. Da ich für mich Prioritäten setzen muss, steht die Fertigstellung meiner neuen Wohnung allerdings ganz oben auf der Liste. Erinnere mich im Januar noch mal an die Piraten.


    Es herrscht zwar die Meinung vor, dass diese Partei aus unterschiedlichen Gründen nicht wählbar sei; das aber sagte man auch einmal von den Grünen.

    Wie ich oben ja schon sagte: Man muss diese Partei nicht wählen, wenn einem deren Programm nicht passt. Mir geht es nur darum, daß man versucht sich selbst viel aktiver in die Politik einzumischen, jetzt da wir endlich bessere technologische Möglichkeiten haben. Vielleicht braucht man die Piraten auch garnicht in irgendwelchen Parlamenten zur Zeit. Den Umbruch den die Piraten beschwören sollte ja eigentlich auch überhaupt nicht von irgendeiner Partei ausgehen, sondern eben vom Volk.

    Na, da kannst du nur hoffen, dass dir der Weihnachtsmann entweder ein iPhone oder ein iPad unter den Baum legt, denn ohne diese Hilfsmittel kannst du nichts werden bei den Piraten.

    Er will doch nicht in die Partei eintreten um dort irgendwas zu werden, um dort Karriere zu machen. Das wäre doch genau die Art von Politik, die ich abschaffen will :)

  • Den Umbruch den die Piraten beschwören sollte ja eigentlich auch überhaupt nicht von irgendeiner Partei ausgehen, sondern eben vom Volk

    Ja, genau an der Stelle komm ich immer wieder ins Grübeln. Wer vom Volk redet, meint seltsamerweise fast immer die anderen. Das Volk scheint für viele eine undefinierbare, dumme Masse zu sein, mit der man selbst nichts zu tun hat


    Für mich ist das ein sehr seltsames Demokrativerständnis. Wer ist denn das Volk, wenn nicht wir?


  • Ich glaube die meisten haben vom Volk eine ähnliche Vorstellung wie Ludwig XIV, nach dem Motto ich bin das Volk/der Staat. Auf pi-news hatte ich vor ein paar Wochen einen lustigen Beitrag über eine von der Partei "Die Freiheit" organsierten Demonstration gegen eine in München geplante Großmoschee gelesen. Die SPD-Regierung in jener Stadt plant eine Moschee zu bauen und das geht einigen Islamkritikern so ziemlich auf den Zeiger. Deswegen gab es eine Demo mit umgerechnet 20 Aktivisten. Übrigens gab es auch eine Gegendemo für den Moscheebau zur selben Zeit mit ca. 1000 Teilnehmern. Die 20 Aktivisten der "Freiheit"-Partei sammelten auch einige hundert Unterschriften. Diese Mengenverhältnisse hatten dem Artikelschreiber gereicht behaupten zu können, daß die Münchner Kommunalregierung gegen das eigene Volk und seine demokratischen Mehrheiten regieren würde. Also demnach seien 20 "Freiheit"-Aktivisten und ein paar hundert Unterschriften "mehrheitlicher" als 1000 Gegendemonstranten und eine mit Mehrheitsanteilen von hundertausenden Wahlberechtigen demokratisch bestimmte Münchner Kommunalregierung. Man selbst ist eben das Volk und wenn die Mehrheit eine andere Meinung hat sind das halt Faschisten :)


    Ich will damit nicht sagen, daß diese Haltung jetzt nur bei diesen besonderen Konservativen gegeben ist. Das Beispiel ist für mich nur sinnbildlich. Ich habe eher den Eindruck, daß die meisten in diesem Land so ticken. Ein anderes Beispiel was mir gerade einfällt wären da die Stuttgart 21 Demonstranten. Die konnten auch nicht akzeptieren, daß ein Referendum gegen sie entschieden hat. Die haben gegen einen der demokratischsten Beschlüsse in der Geschichte der Bundesrepublik angekämpft. Ich wette aber für Faschisten halten sie sich trotzdem nicht ^^

  • Das ist ja immer das Problem: Ich habe Recht, weil ich der Gute bin und für die gerechte Sache bin. Was scheren einen da demokratisch zustande gekommene Entscheidungen? Das war doch von den Medien und der Industrie gesteuert. Und das sind ja die Bösen. Also hat der Wutbürger nun seine Legitimation um sich lauthals zu empören. Wenn das noch nicht reicht, werden noch irgendwo seltene Käfer gefunden.


  • Der eigentliche Fakt ist... Revolutionen sind immer nur für die Revolutionäre....


    In den 80er Jahren bin ich auf die Straße gegangen, gegen Pershings, für Gleichberechtigung und gegen Atomkraftwerke.


    Wenn ich mir, nur so zum Beispiel die 15 - 18 jährigen Mädels anhöre...


    "Warum soll ich ne Ausbildung machen, ich heirate doch eh." (O-Ton S-Bahn-Gespräch)


    Für meinen Jahrgang hab ich vielleicht was erreicht, aber jeder Jahrgang ist für sich selbst verantwortlich, auch wenn ich es teilweise zum Speien finde. :cursing:


    LG
    Data Dragon

  • Also hat der Wutbürger nun seine Legitimation um sich lauthals zu empören. Wenn das noch nicht reicht, werden noch irgendwo seltene Käfer gefunden.

    Käfer, Eulen und Fledermäuse haben sicher auch ihre Daseinsberechtigung. Es hilft aber wohl kaum "die Welt" zu retten, wenn der Mensch dabei "untergeht". OK, Heinz sieht das anders.


    Das bekannte Problem zwischen Ökonomie und Ökologie. Darüber muss durchaus immer wieder diskutiert werden. Ideologische Entscheidungen gehen da an der Wirklichkeit vorbei.

  • Im Vordergrund stehen für mich weniger die Entscheidungen als der Wissensaustausch. Ich habe kein Problem damit, daß es Menschen gibt, die die Erde zugunsten ihres Wohlstandes vernichten wollen, das sie die Zukunft ihrer Nachkommen wegen ihrer persönlichen Gier zerstören. Nur sollen diese Menschen es auch zugeben, es ihren Nachkommen ins Gesicht sagen. So können wir nämlich überhaupt erst ehrliche Entscheidungen treffen. Nur so hätten die Nachkommen überhaupt eine Chance sich ihre Zukunft zu sichern. Momentan sieht es aber für mich so aus: Die wohlhabenden Demographie-Renter bestimmen über das Schicksal der Welt und Lügen jeden darüber an. Hauptsache ihnen geht es gut. Wenn es aber fair und gerecht zugehen sollte so muss jedem Menschen das Wissen über diese Motivation zugänglich gemacht werden (oder eben das Wissen über die Widersprüche, falls ich mit meiner Behauptung unrecht haben sollte ^^). Danach kann der Mensch dann besten Wissens und Gewissens entscheiden was zu tuen ist. Wenn die Mehrheit der Menschheit mit ihrer eigenen Vernichtung einverstanden ist, dann ist das für mich legitim :)

  • Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.