Wie eine Schlagzeile entsteht

  • In der Printausgabe des KStA hat Tim Stinauer heute -sicher unbewusst- aus dem Nähkästchen geplaudert.


    In "Ein Stück Köln für Poldi", 23. 3., S. 25 geht es um den Weltkongress der Greenkeeper in Köln. Dazu muss man wissen, dass der Greenkeeper früher Platzwart hieß, er kümmert sich um den Rasen. Nur um den Rasen, aber der ist heilig! Der wird für viel Geld vertikutiert, beleuchtet und geschnitten ... und dann von den Spezialisten begutachtet.


    Jedenfalls war auch der Greenkeeper von Arsenal vor Ort. Da liegt die Frage in der Luft, ob der Londoner Club Podolski verpflichten möchte ... oder es doch schon getan hat. Also Frage an den Angestellten von Arsenal: Hat Podolski unterschrieben, Mr. Bennet??


    Der 24jährige lächelt und sagt spontan: Na klar, ich denke schon.


    Man könnte daraus die Schlagzeile machen: Arsenal bestätigt Podolski-Wechsel, heißt es daraufhin bei Stinauer.


    In diesem Fall hat man darauf verzichtet, aber genau so stell ich mir den Hintergrund von Schlagzeilen vor.

  • „Wir verlassen den traditionellen Weg“


    Erstellt 24.03.12, 15:39h (ksta-online)


    „Als integrierte Nachrichtenorganisation produzieren wir besseren Journalismus“, findet Torry Pedersen, Herausgeber der Norwegischen Zeitung Verdens Gang. Im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger spricht er über neue Chancen durch Multimedia, Newsdesks und Lesernähe.



    Das Kräfteverhältnis zwischen digital und analog hat sich bei der Norwegischen Zeitung Verdens Gang verändert. (Bild: dpa)




    Das Kräfteverhältnis zwischen digital und analog hat sich bei der Norwegischen Zeitung Verdens Gang verändert. (Bild: dpa)Am Mittwoch, 28. März, startet das 20. Forum Lokaljournalismus der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) in Bremerhaven. Thema: „Faszination Lokaljournalismus. Demokratie braucht Leitmedien“. Am Donnerstag wird Torry Pedersen, Herausgeber und Geschäftsführer der Norwegischen Verdens Gang sprechen. In einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagt er vorab: Das Geschäftsmodell der Tageszeitungen wird sich von den zwei großen Töpfen – Anzeigen und Abonnements – hin zu einer Vielzahl von Einnahmequellen entwickeln.
    Auf dem Forum Lokaljournalismus sprechen Sie über innovative Newsdesks und Chancen stärkerer Lesernähe durch Multimedia: Was sollten Verlage mit innovativen Desks verfolgen und welchen Nutzen bieten sie ihnen?
    Torry Pedersen: Traditionell war das Verlegen einer Zeitung eindimensional – sowohl in der Kommunikation mit den Lesern als auch in der Art und Weise wie Geschichten erzählt wurden. Die Digitalisierung hat diese Kommunikationsform dramatisch verändert: Verleger sollten an Newsdesks das geballte Wissen der Leser in Echtzeit einsammeln, es ihnen erleichtern, sich gegenseitig auszutauschen, die entstehenden Geschichten über Soziale Medien verbreiten – und sich einer breiten Palette an Storytelling-Techniken bedienen. Das Wichtigste bei alledem: Digitale Medien machen es möglich, den Journalismus besser zu machen. Es ist genug Raum für Optimismus, nicht aber für Weltuntergangsstimmung.
    Verdens Gang hat Print und Online zehn Jahre lang strikt getrennt, Sie haben beide als zwei komplett verschiedene Disziplinen betrachtet. Im Frühjahr 2011 haben Print und Online redaktionell verschmolzen. Warum?
    Pedersen: Unsere größten Werbekunden haben einen ganzheitlichen Werbeansatz aus unserer Marke heraus erwartet. In dieser Hinsicht war die Fusion ein großer Erfolg. Die Einnahmen aus digitaler Werbung haben die aus analoger in diesem Frühjahr übertroffen. Redaktionell benötigten wir damals immer mehr Ressourcen für Online und sahen das Konzept unseres „Tandem-Newsrooms“ als nicht mehr tragfähig an. Wir sind immer noch in der Phase, das Ganze zu optimieren: Denn auch ein integrierter Newsroom braucht Spezialisten, die mit Leib und Seele für eine der Plattformen arbeiten – Print oder Online.
    Sie verdienen mehr Geld mit Online- als mit Printanzeigen?
    Pedersen: Unsere Online-Aktivitäten haben eine besondere Stellung im norwegischen Markt erreicht. Wir haben über eine Million Online-Leser mehr am Tag als wir Zeitungsleser haben. Gerade vor ein paar Tagen haben wir erlebt, wie in den Morgenstunden mehr Menschen Verdens Gang an ihren Mobiltelefonen als an ihren Computern lasen. Insgesamt können wir also einen sehr attraktiven Marktplatz für Anzeigenkunden im Onlinebereich anbieten, und bisher verzeichnen wir dort dieses Jahr ein nachhaltiges Einkommenswachstum. Gleichzeitig haben sich die Gesamteinnahmen aus dem traditionellen Zeitungsgeschäft in Norwegen um 17 Prozent verringert. Sogar wenn Verdens Gang ein besseres Ergebnis als dieses erzielt hätte: Das Kräfteverhältnis zwischen digital und analog hat sich verändert. Einnahmen aus dem digitalen Anzeigengeschäft machen 53 Prozent unseres Umsatzes aus.
    Bei allen multimedialen Plänen: Verlieren Sie nicht den Bezug zur Herkunft von Verdens Gang die Zeitung als materielles, journalistisches Produkt?
    Pedersen: Unsere Herausforderung besteht darin, dem digitalen Seitenarm genügend Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Der Zeitung widmen wir aber weiterhin die meisten Mitarbeiter und Gelder.
    Wird sich das in Zukunft ändern?
    Pedersen: Es muss sich ändern. In den letzten zehn Jahren hat unsere Zeitung, wie viele andere, an Auflage verloren. Wenn wir es nicht schaffen unseren Ressourcen- und Personaleinsatz zu optimieren, werden wir nicht überleben. Deshalb haben wir angefangen den Newsroom umzustrukturieren und verlassen den traditionellen Weg, unsere Angestellten in Abteilungen zu organisieren. Wir glauben, dass wir besseren Journalismus produzieren werden, wenn wir eine starke, integrierte Nachrichtenorganisation werden. Und können der Zeitung aus Papier dann – hoffentlich – ein längeres Leben bescheren.
    Wohin geht die Reise von Verdens Gang in den nächsten Jahren, haben Sie große Träume?
    Pedersen: Unser größtes Ziel ist es, den Übergang von analog zu digital zu meistern. Das Geschäftsmodell wird sich von den zwei großen Töpfen – Anzeigen und Abonnements – hin zu einer Vielzahl von Einnahmequellen entwickeln.
    Woraus bestehen diese Einnahmequellen konkret?
    Pedersen: Aus sogenannten Klub-Konzepten für Leser, Spiele-Entwicklungen und natürlich aus Paid Content. Wir konnten schon Erfolg verbuchen mit einem Klub-Konzept namens „Vektklubb.no“ (Plattform für Fitness, Training und Diät), in Kürze eröffnen wir einen Klub für Tierbesitzer. Wir planen außerdem ein neues Gaming-Konzept. Aber vor allem schauen wir auf das Problem Paid Content: Daran arbeiten verschiedene Projektgruppen und Entwickler, vor zwei Wochen haben wir zum Beispiel ein einfaches Bezahlsystem fertiggestellt, dass es ermöglicht, kleinere Beträge abzubuchen – funktioniert im Prinzip wie ein App-Store. Jetzt müssen wir herausfinden, wie viel die Leser bereit sind zu zahlen. Ideen haben wir viele...
    Das Gespräch führte Imke Emmerich

  • Beim KölnMarathon wurden auf der Boltensternstraße Radfahrer geblitzt, gemessen angeblich 130 km/h.


    Für einen Lacher ist die Notiz immer gut, offensichtlich aber auch für Aufregung und einen ausführlichen Bericht im Kölner Express.


    Der immer um das Wohl der Stadtkasse besorgte Bürger fragt sich, warum das Messgerät nicht einfach vorher abgeschaltet wurde? Wahrscheinlich nur deshalb, damit wir immer noch was zu lachen haben :thumbsup:


    Dass es einfacher ist, den Film später zu vernichten, als das Gerät rechtzeitig aus- und vor allem wieder anzuschalten, kann ich leicht glauben und die Kosten sind da wohl auch zu vernachlässigen. Jetzt werden aber offizielle Stellungnahmen verlangt. In der Zeit könnten die Betroffenen sich mit den wirklichen Problemen beschäftigen.


    Segler beschwert sich bei den stadtmenschen darüber, dass der KStA ihn nicht umfassend genug informiert?


    Nächtliche Ruhestörung im Villenviertel reicht mir als Notiz einer halbwegs seriösen Tageszeitung völlig. Ich möchte da nicht wissen, wer in der Villa wohnt und schon gar kein Interview mit C-Promis. Das ist Boulevard ... dem nähert sich leider auch der KStA immer mehr an.


    Genaue Täterbeschreibungen sind nur dann seriös, wenn man die Bevölkerung um sachdienliche Hinweise bittet. Größe, Kleidung und Hautfarbe sind absolut nebensächlich, wenn es nur darum geht, über Delikte zu informieren.


    Ich möchte gar nicht über jeden Diebstahl, jeden Verkehrsunfall, jeden Hausbrand ... und jede Ruhestörung informiert werden. Wozu denn eigentlich, hää??


    Inzwischen ist doch bekannt, dass nur bad news eine Schlagzeile wert sind. Da kann man sie doch auch gleich ignorieren.

  • Escape.....Is doch alles quatsch....
    Alle Medien berichten heute groß und breit über
    das Karlsruher Urteil.verschiedene interview,stellungnahmen.... und der ksta...
    Dat neue ei phone is da !!!!!
    ..und anstehen is beim hänneschen kult...aha....
    fassungslos offener Mund schlisst sich und wächst zu einem breiten grinsen.
    jawoll, von knallköppen für knallköppe .
    Der einzige hinweis das da heut was war ist der launig bis überflüssige kommentar
    von C.Rath :unruheherd verfassungsgericht...wollen
    evt. auch noch die eu-zentralbank beim schulden anhäufen gängeln,
    [ironie]wo wir doch wissen das Banken aus sich heraus immer das beste für die allgemeinheit im sinn haben.[/ironie].

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    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • Genaue Täterbeschreibungen sind nur dann seriös, wenn man die Bevölkerung um sachdienliche Hinweise bittet. Größe, Kleidung und Hautfarbe sind absolut nebensächlich, wenn es nur darum geht, über Delikte zu informieren.

    Das nennt man Political Correcntess. Eine Ausdrucksform erfunden von Feiglingen, für Feiglinge. Wem schadet denn die ganze Wahrheit? Wem nützt diese freiwillige Zensur? Möchte ich eine Meldung lesen, oder lieber die zurecht gestutzte Version, die jemand für besser verdaulich hält? Muss ich nicht annehmen, dass man mich für zu dumm hält, die komplette Meldung zu verstehen bzw. einzuordnen?


    Es geht im KStA sogar noch darüber hinaus. Und zwar mit System. Selbst bei Meldungen, wo Täter mit Beschreibungen
    von der Polizei gesucht werden, werden bewusst alle Merkmale herausgefiltert, wenn sie darauf hindeuten, dass der Täter offensichtlich Ausländer ist. Hiervon wird nur abgewichen, wenn es eine schlimme Straftat war, bei der man nicht mehr anders kann, als bei der Fahndung zu helfen.


    In diesem Kontext kann ich mich escape nur anschließen.
    Anstatt bei einer Meldung zu lügen und zu verfälschen, kann man die gesamte Personenbeschreibung auch gleich ganz weglassen, sofern es sich nicht um eine konkrete Fahndung handelt.


  • Tex
    ..genau diesen Umstand habe ich mehr als einmal in Kommentaren kritisiert.
    Selbst wenn die Polizei nach Gewalttaten ausdrücklich um mithilfe bittet
    veröffentlicht der ksta bewusst keine bzw. nichtsnutzige Täter beschreibungen.


    Ich bin mit Nichten der Law&Order Kerl, der solche Sachen raus sucht um
    sein Weltbild zu festigen, aber wenn ich bei kritischem nachfragen als Antwort
    vom ksta dann noch einen Hinweis auf den "Pressekodex des Deutschen Presserates"
    vorgehalten bekomme, ist das nicht albern sondern empfinde ich das als unverschämt.


    Aber wofür ärgern oder gar aufregen....der ksta is halt aus Köln für Kölner 8)
    Wobei regionales im WDR aktueller und umfassender serviert wird.

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    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

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