An anderer Stelle werden die Möglichkeit des Löschens in Internetforen heftig diskutiert.
Was gesagt ist, ist gesagt. Am Stammtisch oder bei der Nachbarin kann man nichts löschen. Man kann allenfalls behaupten ... oder auch meinen, man habe es so nicht sagen wollen, habe etwas ganz anderes gemeint. Im Alltag kann ich auch die mögliche Beleidigung eines anderen nicht löschen. Man kann jede Kritik als Angriff empfinden. Das geschieht reflexhaft und ist menschlich. Aber nur im Netz kann man sie vordergründig quasi ungeschehen machen ... und fühlt sich dann besser??
In Kommentarleisten sind gelöschte Kommentare ärgerlich. Sie verfälschen den Zusammenhang. Zumindest sollten sie als Löschung kenntlich gemacht werden. Futsch und weg ist aber wohl die Kehrseite von copy und paste.
Den Ärger mit der Nachbarin kann ich allerdings begraben. Ich kann mich, wenn nötig, entschuldigen und durch mein Verhalten zeigen, dass ich es ernst meine ... ich kann auch weiterhin mit ihr im Klinch liegen, wenn es mir Spaß macht. Privatsache, die vielleicht noch einige andere Nachbarn mit Tratsch versorgt.
Nicht so, wenn es im Netz geschieht. Das Netz vergisst nichts. Wer die Geschichte von Max Schrems aus Wien verfolgt hat, weiß inzwischen definitiv: Löschen geht gar nicht! Fordert man bei Facebook die Dateien seines Accounts an, bekommt man auch die scheinbar? gelöschten Dateien zurück.
Nun kann man sich fragen, wer den Datenmüll, den die Facebook- und TwitterGesellschaft ins Netz schüttet, tatsächlich auswerten und lesen will/kann ... aber das ändert im Grundsatz nichts an der Sache. Zumindest bei Facebook sind auch gelöschte Dateien gespeichert und wieder abrufbar.
Das Netz ist so durchsichtig, dass man es gar nicht sieht?