Resteverwertung ...

escape · 17. Dezember 2010

... oder wie sich der Sprachgebrauch ändert.

Früher wünschte man noch einen schönen Abend, oder weiterhin einen schönen Geburtstag. Die Zeiten scheinen vorbei zu sein, Endzeitliches schleicht sich ein.

Jetzt gibt es überall nur noch Reste: Restgeburtstage, Restfeiern, Restabende -nächte, Restwochenenden, Restferien ... sogar Restnikolausgrüße. Die Sprache ist geduldig und lässt sich fast alles gefallen ...

Wer bringt solche Trends eigentlich auf? Liegen die in der Luft?

P. S. Ich hab grundsätzlich nichts gegen Reste, ResteEssen kann durchaus schmackhaft sein, aber die vielen Sprachreste stimmen mich doch etwas nachdenklich ...

0paK · 17. Dezember 2010

gebe Dir restlos recht

Gast · 17. Dezember 2010

gast mag Reste!

Wollreste für Flickenteppiche, Stoffreste für Patchworkdecken...

essensreste wieder aufgewärmt

Kerzenreste zum neue machen.....

und nu geb ich mir selbst den REST!

escape · 26. Dezember 2010

Es gibt offensichtlich -speziell zu Weihnachten- auch schöne Resttage ... und restliche Weihnachtsgrüße. Man lernt nie aus

Compikoch · 26. Dezember 2010

Morgen gibt es Restgans(z)

Bin im Moment restlos satt.

Compikoch · 1. Januar 2011

„Aufgrund des vielen Schnees und der vereisten Fahrbahn war es
bisher nicht möglich, hier den Müll abzuholen“, erklärt Elke Brauer von
der Awista. „Aber wir fahren derzeit schon in Extra-Schichten durch
Unterbach. Spätestens zum Silvesterabend wollen wir die Restmülltonnen
geleert und jeglichen Überhangmüll abgeholt haben. Dafür setzen wir
kleinere Wagen ein.“

Aus: Düsseldorfer EXPRESS

escape · 23. März 2011

Jetzt geistern die Restlaufzeiten wieder durch die Medien. Da die Resteverwertung ein baldiges Ende suggeriert, die Restlaufzeiten der AKW aber bis zu 18 Jahre betragen, handelt es sich eher um reines Schönreden.

Und das Restrisiko? Klingt auch so, als sei es verschwindend gering. Nach offizieller Sprachregelung gelten AKW, deren Risiko als gering eingeschätzt wird, als sicher.

agrippinensis · 5. Juli 2013

Zitat von Compikoch

...die Restmülltonnen geleert und jeglichen Überhangmüll abgeholt...

Die restlichen Minuten des gestrigen Donnerstages hab ich vor dem Fernseher zugebracht, einen Film gesehen, den ich im Kino verpasst und der einigen Freunden den Rest gegeben hatte. Seither gibt's bei denen öfter Kulinarisches aus der Reste-Ecke.
Hier ist der Film Taste the Waste:

Zitat

Inhalt
Deutsche Haushalte werfen jährlich Lebensmittel für 20 Milliarden Euro weg - so viel wie der Jahresumsatz von Aldi in Deutschland. Das Essen das wir in Europa wegwerfen, würde zwei Mal reichen, um alle Hungernden der Welt zu ernähren.
Valentin Thurn hat den Umgang mit Lebensmitteln international recherchiert und kommt zu haarsträubenden Ergebnissen.
Jeder zweite Kopfsalat wird aussortiert, jedes fünfte Brot muss ungekauft entsorgt werden. Kartoffeln, die der offiziellen Norm nicht entsprechen, bleiben auf dem Feld liegen und kleine Schönheitsfehler entscheiden über ein Schicksal als Ladenhüter.
In den Abfall-Containern der Supermärkte findet man überwältigende Mengen einwandfreier Nahrungsmittel, original verpackt, mit gültigem Mindesthaltbarkeitsdatum.
Auf der Suche nach den Ursachen und Verantwortlichen deckt er ein weltweites System auf, an dem sich alle beteiligen.

Die Folgen reichen weit, denn die Auswirkungen auf das Weltklima sind verheerend. Die Landwirtschaft verschlingt riesige Mengen an Energie, Wasser, Dünger und Pestiziden, Regenwald wird für Weideflächen gerodet. Mehr als ein Drittel der Treibhausgase entsteht durch die Landwirtschaft. Nicht unbedeutend sind auch die Berge verrottender organischer Stoffe, denn das entstehende Methangas wirkt sich auf die Erderwärmung 25 Mal so stark aus wie Kohlendioxid.

TASTE THE WASTE zeigt dass ein weltweites Umdenken stattfindet und dass es Menschen gibt, die mit Ideenreichtum und Engagement diesem Irrsinn entgegen treten.
Quelle: movieworlds.com

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Wie haltet ihr es denn mit angegebenen Restlaufzeiten und anfallenden Resten ?

Heinz K · 5. Juli 2013

Bin da sehr engstirnig. Fresse auch abgelaufene Sachen. Schneide von Brot die Schimmelecken ab usw.

Also an mir liegts nicht

Mindfreak · 5. Juli 2013

ich kaufe jeden Tag frisch ein. Lange Lagerhaltung gibts bei mir nicht. Bin doch kein Eichhoernchen.

d.h. die Verfallsdaten sind niemals ausgereizt. Insofern mache ich mir keine Gedanken darueber.

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