Der Zustand des Profifußballs

  • Ich habe das Geschehen nicht am Bildschirm verfolgt sondern erst im Nachhinein davon gelesen.

    Fragwürdig finde ich allemal, den beiden betroffenen Mannschaften die Entscheidung zuzuschieben, ob man noch am selben Abend oder am nächsten Mittag die Partie fortsetzen wolle.

    So oder so - das kann nicht "gut"gehen...


    https://www.faz.net/aktuell/sp…ht-verletzt-17387078.html


    https://www.spiegel.de/sport/f…5f-4711-ba42-b5ff4dceb2b0

  • Bleibt die Frage, warum das Spiel wieder angepfiffen wurde. :/

    Das war unmenschlich ... The Show must go on, oder so ähnlich :fp

    Nein, es war nicht unmenschlich.

    Es war m.M.n. die richtige Entscheidung. Sind eineinhalb Stunden vergangen, bis man sich entschloss, weiterzuspielen.

    Der Junge lebt ja noch. Nur weil er verletzt aus dem Stadion getragen wird, sehe ich keinen Grund, das Spiel abzusagen ! Passiert ja fast taeglich, dass Spieler schwer beeintraechtigt ins KH gebracht werden und der Ersatzspieler fuer sie weiterspielen !


    Vielmehr interessiert mich, warum dieser junge, durchtrainierte Mann einen Herzstillstand hatte ? War er am Morgen beim Zahnarzt?


    Bei mir werden Erinnerungen wach, in denen etwas Aehnliches passierte.

    Ein befreundeter durchtrainierter Leichtathletiktraeiner fiel beim Zieleinlauf eine 200 m Rennens tot in die Ziellinie. Wurde trotzdem noch Zweiter !

    Und da lag er nun. Tragoedie war, dass ich das zu spaet mitbekam. Erst als ich viele Menschen um ihn herum stehen sah, ging ich hin. Er lag dort mind. 5 Minuten. Ich begann mit einer Herzmassage, die leider oder GsD nicht mehr wirkte. Er war bereits tot.

    ER wurde ins KH gebracht. Nach zwei Stunden teilte uns der Verantstalter dieses Leichtathletikfestes mit, dass er im KH verstorben sei. War zwar ne Luege, aber vollkommen richtig. Denn bis zu der Nachricht, gingen die Wettkaempfe weiter. Spaeter erzaehlte man mir, dass mein Freund am Morgen beim Zahnarzt war und eine Narkosespritze bekam. Tja. DAS koennte der Grund gewesen sein?


    Deshalb: richtige Entscheidung der Mannschaften im Falle des Fussballers.

  • Ich habe das Geschehen nicht am Bildschirm verfolgt sondern erst im Nachhinein davon gelesen.

    Ich habe es gesehen, weinende Spieler, die versuchten Erickson - als er wiederbelebt wurde- vor Blicken abzuschirmen.


    Und einen weinenden Spielführer, der nach erneutem Anpfiff seine Truppe auf's Spielfeld führt ... und sich dann auswechseln lässt.


    Das muss doch nicht sein.

  • Diese Menschen haben es geschafft das Spiel noch zu Ende zu spielen. Es war ebenso der Wunsch des "verstorbenen" Spielers, das weitergespielt wird. Es gibt schlimmeres, was von Menschen verlangt wird. Soll mal ein Soldat nicht weiterkämpfen, sobald der erste Kamerad ins Gras beisst. Dann ist bald seine Familie dran ^^

    Aufopferung ist auch menschlich.


    Und Sportler kriegen nunmal häufiger Herzattacken, nicht obwohl sie ihren Körper dazu trainieren an ihre Grenzen zu gehen, sondern genau deswegen. Das hat vielleicht bei dem ein oder anderen mit einem Zahnarztbesuch zu tuen, es sind aber schon genug junge Profisportler einfach so tot zusammengebrochen. Der dänische Spieler war bestimmt nicht am Tag des ersten EM-Spiels seiner Nationalmannschaft noch vormittags zu einem Zahnarttermin. Herzstillstände passieren im Profifußball alle paar Jahre mal und das gehört dann einfach zum Berufsrisiko eines jeden Sportlers. Selbst wenn man nur hobbymäßig Sport macht kann das jederzeit passieren. So ist das Leben halt. Kann jeden Moment vorbei sein.

  • Es gibt schlimmeres, was von Menschen verlangt wird. Soll mal ein Soldat nicht weiterkämpfen, sobald der erste Kamerad ins Gras beisst. Dann ist bald seine Familie dran ^^

    Aufopferung ist auch menschlich.

    Fußball ist für dich Krieg:fp


    Bei der Fortsetzung ging es nicht um Leben und Tod, nur um die "erzwungene" Fortsetzung einer geldwerten Fußballveranstaltung, die weder für die Spieler noch für die Zuschauer etwas "Spielerisches" hatte.

  • Beschönigenden Zynismus und schräge Vergleiche in einigen Kommentaren (s.o.) halte ich für ....:(:thumbdown:


    Schon wieder gab es einen bewusslosen Spieler, aber kaum jemanden kümmert's.

    Lernt man denn gar nicht hinzu?

    imago1003154956h.jpg

    Pavard geht K.o., macht weiter
    Die UEFA spielt mit Menschenleben

    Benjamin Pavard wird hart am Kopf getroffen, sackt zu Boden und bleibt bewusstlos liegen. Nach einer kurzen Untersuchung und etwas Wasser auf den Kopf spielt der Franzose weiter. Wie kann das sein? In Sachen Protokoll für Gehirnerschütterungen hinkt der Fußball gefährlich weit hinterher.
    ntv


    https://www.spiegel.de/sport/f…bc-400d-8baa-4c7a22729bf2

  • Das gestrige Spiel war schon ein Offenbarungseid. Ich habe immer gepredigt das der Tag kommen möge an dem uns die Söldner ihre Messer in den Rücken rammen. Hummels, Müller, Gnabry, Sane...das sind keine Fußballer sondern vaterlandsloser Abschaum.


    Wo sind eigentlich bei uns diese sagenhaften Fußballtalente, wie sie die Franzosen in ihren Reihen haben? Unser nationaler Fußballverband investiert viel mehr in die Jugendarbeit und Talentförderung als der Französische und trotzdem kommt nur so ein Rotz dabei rum? Liegt aber bestimmt nicht an einem gewissen Scheißverein, der seit Jahrzehnten den deutschen Fußball sabotiert und zur eigenen Gewinnmaximierung aushöhlt.

    Fußball ist für dich Krieg

    Nicht dasselbe, aber es gibt Ähnlichkeiten.


    Warum zieht denn ein Soldat in den Krieg, riskiert seine Gesundheit und sein Leben? Weil er davon überzeugt ist, daß es das wert ist. Weil die Sache, für die er bereit ist alles aufzugeben, für ihn wichtiger ist als er selbst. Für einen Fußballer gibt es doch auch nichts wichtigeres auf der Welt als den Fußball. Auch dafür riskiert er seine Gesundheit, setzt sein Leben, gemäß des bekannten Risikos, immer wieder aufs Spiel. Muss er nicht tuen, aber er will es nunmal so.


    Ich weiß, in unserer lebensbejahenden, vom Christentum definierten Gesellschaft steht das Leben immer über den Tod. Das ist aber ein rein metaphysisches Dogma. Ich sehe das nun einmal anders. Für seine Leidenschaft zu sterben, oder bei etwas zu sterben, was einem immer wieder Vergnügen bereitet, der erlebt einen schönen Tod ohne Reue. Ist mir viel lieber als irgendwann langsam und elendig an Krebs zu sterben, während man noch genügend Zeit hat über all seine Lebensfehler nachzudenken. ^^


    Wisst ihr eigentlich warum Formel 1 so langweilig geworden ist und die Einschaltquoten weltweit seit Jahren rückläufig sind? Ganz recht: Da stirbt niemand mehr.

  • Für seine Leidenschaft zu sterben, oder bei etwas zu sterben, was einem immer wieder Vergnügen bereitet, der erlebt einen schönen Tod ohne Reue. Ist mir viel lieber als irgendwann langsam und elendig an Krebs zu sterben, ...

    Für die Leidenschaft zu sterben mag persönlich kalkuliert sein .... aber auch für die Kasse von Verbänden und Sponsoren?



    Uefa drängt London offenbar zu Corona-Ausnahmeregeln

    Kurz vor den K.-o.-Spielen im Wembley-Stadion macht die Uefa Druck auf die englischen Behörden: Sie sollen die Quarantäneregeln lockern, damit mehr Sponsoren-Vertreter einreisen können. Sonst, so die Drohung, würde das Endspiel nach Ungarn verlegt.


    https://www.spiegel.de/sport/f…cd-466a-a98c-01af604a354b

  • Geld ist das Allerwichtigste auf der Welt. Wer nicht bereit ist dafür zu sterben, der gehört meiner Meinung nach erschossen. Nein sogar 2-3 mal erschossen! Was sind das nur für abartige Querulanten, die ihre Gesundheit nicht gegen Geld eintauschen wollen? Wo wären wir ohne Geld? Was wären wir ohne Geld?


    Egal, zurück zum Zweitwichtigsten: Fußball. Morgen letztes Vorrundenspiel gegen Ungarn. Wenn das wieder ein 8:3 geben sollte, werden wir ausscheiden. Das Spiel gegen Portugal hat allerdings Hoffnung gemacht. Konsequent auf dem Feld die ekelhafte Bayernscheisse ignorieren und das Spiel über ethisch saubere Gesinnungsspieler wie Gosens und Havertz leiten und dann schlägt man auch den Titelverteidiger. Vielleicht reicht es auch Gruppendritter zu werden? Naja ein Sieg wäre schon besser, und ein saftiger Tritt in die Pferdefresse von Müller. Schade das Kevin-Prince mittlerweile lieber als "Experte" arbeitet. Der hatte uns damals mit Ballack super geholfen.

  • Geld ist das Allerwichtigste auf der Welt. Wer nicht bereit ist dafür zu sterben, der gehört meiner Meinung nach erschossen.

    Ja, das wird oft propagiert, aber ich geh davon aus, dass es dir hier um Provokation geht;)


    Für Geld zu sterben hilft bestenfalls den Nachfahren. Auch einer Gesellschaft hilft das Geld nur, solange die Todesmutigen nicht zu zahlreich sind.


    Verstehen kann ich da allenfalls die "Märtyrer", die sterben für eine Idee, die ohne ihren Tod in Vergessenheit geraten könnte.


    Ob die Welt die braucht, weiß ich nicht.


    Fußball-Märtyrer braucht es aber sicher nicht.

    Der Fußball bleibt auch ohne Märtyrer.



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