Jüdisches Leben in Deutschland

  • A propos jüdische Cartoons: Das Jüdische Museum München, das in Frankfurt und auch das JMB haben bereits Ausstellungen zum Themenbereich 'jüdische Comics' gezeigt.

    Helden, Freaks und Superrabbis

    Die jüdische Farbe des Comics

    Die Ausstellung stellte die jüdische Färbung des populärkulturellen Mediums Comic und seiner Geschichte mit ca. 300 Objekten von über 45 Künstler*innen vor. Vertreten waren, mit vielen Originalzeichnungen, Altmeister wie Will Eisner, Joe Shuster, Jerry Siegel und Harvey Kurtzman und zeitgenössische Künstler*innen wie Art Spiegelman, Rutu Modan und Ben Katchor.

    Hintergrund der Ausstellung

    Nicht nur Superman stammt aus der Feder von jüdischen Zeichner*innen – auch Batman, Spiderman und andere Held*innen der Zeit. Bereits seit der Entstehung des Comic-Strips in den Vierteln der Immigrant*innen von New York hatten jüdische Künstler*innen entscheidenden Anteil an der Entwicklung dieses Mediums.

    In der Nachkriegszeit begründete Harvey Kurtzman mit der Zeitschrift MAD einen neuen selbstironischen Stil: Beißende Satiren auf Politik und bürgerlichen Alltag und Persiflagen auf bekannte Comic-Held*innen prägten eine ganze Generation von Comiczeichner*innen.

    In den 1970er-Jahren haben Will Eisner und Art Spiegelman die sequentielle Kunstform erweitert. Sie eröffneten mit ihren Graphic Novels einen neuen Weg zur Erzählung auch historischer Stoffe und autobiografischer Erinnerung und verhalfen dem Comic zu literarischer Anerkennung.

    Skulptur, die Superman zeigt, wie er aus senkrechtem Flug auf dem Boden aufprallt

    Marcus Wittmers, Auch Helden haben schlechte Tage, 2005; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Jens Ziehe



    https://www.jmberlin.de/comic/

    https://www.literaturportal-ba…=lpbtheme.default&id=1333

    https://www.mindthegap-design.de/Superman.html

    https://www.juedische-allgemeine.de/kultur/superman-und-andere-jidelach

  • Jüdische Allgemeine on Twitter:

    (Jüdische Allgemeine auf Facebook)


    Hierzu sollte man natürlich wissen, was "Minjan" bedeutet.

    Minjan

    - Gemeinschaft für jüdische Gebete

    Der Minjan ist eine Gemeinschaft von zehn jüdischen Männern oder Frauen, die zu einer Lesung der Tora und zu besonders wichtigen Gebeten zusammen kommen müssen.

    Die Teilnehmer des Minjan sollten sich möglichst gut mit ihrer Religion auskennen. Denn manche jüdische Gebete enthalten besondere Segnungen und die Heiligung des Namens Gott. Sie sind daher auch besonders wichtig und müssen auf besondere Weise begleitet werden. Früher durften dem Minjan nur Männer angehören. In orthodoxen Gemeinden ist das auch heute noch so. In liberalen jüdischen Gemeinden sind heute auch Frauen in einem Minjan zugelassen.

    Ein Mitglied des Minjan ist der Chasan. Er heißt auch Kantor und ist der Vorbeter und Gesandte der Gemeinde. In ihrem Auftrag wendet sich der Chasan an Gott. Im Gottesdienst liest der Chasan im Wechsel mit den Gemeindemitgliedern aus dem Siddur vor. Das ist das jüdische Gebetbuch. Es enthält Auszüge aus der Tora, den Psalmen und dem Talmud. Siddur bedeutet „Ordnung für die Gebete“. Zu einem Minjan können sich jüdische Männer und Frauen während der Gebetszeiten auch auf einer Wanderung, am Flughafen oder an allen anderen Orten zusammenfinden und gemeinsam beten. Ohne Minjan müssen sie einige Gebete auslassen.

    Von hier


    Für genauere Informationen siehe auch: https://www.juedische-allgemeine.de/glossar/minjan/

  • Ist das wichtig im Bezug auf seinen Platz in der JMB "Hall of Fame"?

    Ja. Ist doch interessant zu wissen, warum das jüdische Museum auch solche als Juden verreinnahmt, die sich garnicht zur jüdischen Religion bekennen. Das jüdische Museum bezeichnet Einstein als Juden gemäß eines Konzeptes was in Deutschland eigentlich seit 76 Jahren überholt ist, aus Rücksichtnahme eben auf diese Juden. Findest du sowas nicht bemerkenswert? :D


    Einstein glaubte an einen Schöpfer, aber nicht an einen persönlichen Gott. Für ihn war das Wort "Gott" die Summe aller Gesetze und Ordnungen, nach denen diese Welt entstand und weiterbesteht. Auf die Frage eines New Yorker Rabbiners "Glauben Sie an Gott?" antwortete er fast ausweichend: "Ich bin kein Atheist… Das Problem ist für unseren begrenzten Geist zu gewaltig."

    Bei so einer Aussage schließe ich mich Mindfreak an. Einstein war wohl Agnostiker, aber sicherlich kein Jude im religiösem Sinne.



    Aber du kennst sie offenbar.

    Vielleicht kannst du ein paar Beispiele bringen, falls möglich auch aus Deutschland?

    Hahahaha aus Deutschland ^^


    Wie du schon in dem anderen Beitrag richtig erkannt hast sind auch Comics stark von Juden geprägt worden. Eventuell wäre auch in Deutschland eine dementsprechende Kultur entstanden, wenn wir damals nicht all die Juden und sonstige Humoristen vertrieben und getötet hätten.


    Aber vergessen wir mal die Superheldengeschichten, es geht ja um schwarzen Humor. Da empfehle ich vor allem die Cartoonserien South Park und Drawn Together.


    In South Park geht es um Grundschulkinder, die immer wieder politsch inkorrekte Abenteuer erleben. Zwei der vier Hauptfiguren der Serie sind Alter Ego der beiden Serienschöpfer Trey Parker (Katholik) und Matt Stone (Jude). Stone stellt sich dort als Kyle Broflovski dar, der immer wieder mit seinem zutiefst antisemitischen Klassenkamerad Eric Cartman aneinandergerät.



    South Park läuft mittlerweile seit über 20 Staffeln, die man sich alle kostenlos und mit deutscher Vertonung auf https://www.southpark.de/ anschauen kann.


    Drawn Together ist zwar mit 4 Staffeln vergleichsweise kurz geraten, aber noch eine Ecke heftiger und vulgärer. Dort werden Cartoonfiguren aus allen möglichen Epochen und Genren zusammen in ein Big Brother Haus gesteckt und müssen zusammenleben. Eine jüdische Figur gibt es in der Serie zwar nicht, aber dafür jede Menge Anspielungen und eine radikal-christliche Disney-Märchenprinzessin.


    Die Serie kann man sich ebenfalls kostenlos und auf deutsch auf dem Youtube-Kanal von Comedy Central Deutschland anschauen.



    Die Produktion von Drawn Together wurde allerdings eingestellt, nachdem die Serienmacher von FOX aufgekauft wurden.



    Eine seiner vielen Weisheiten gefaellt mir besonders:


    "Seit die Mathematiker über die Relativitätstheorie hergefallen sind, verstehe ich sie selbst nicht mehr." (Einstein)

    Hat er sie denn überhaupt jemals gänzlich verstanden? Die Relativitätstheorie hat er ja nicht im Alleingang erdacht. Er hat Hilfe von einigen Mathematikern bekommen, wie Hermann Minkowski. Ohne deren Hilfestellungen wäre die Relativitätstheorie wohl nicht so präzise geworden, daß sie heute noch fast absolute Gültigkeit hätte.


    Dazu fällt mir noch seine Ablehnung schwarzer Löcher ein. Die Idee von schwarzen Löchern kam lediglich aus Ableitungen von Einsteins Gravitationsgleichungen zustande. Einstein hielt die Existenz solcher Singularitäten allerdings für totalen Blödsinn, bis sie eben entdeckt wurden ^^

  • Ist doch interessant zu wissen, warum das jüdische Museum auch solche als Juden verreinnahmt, die sich garnicht zur jüdischen Religion bekennen. Das jüdische Museum bezeichnet Einstein als Juden gemäß eines Konzeptes was in Deutschland eigentlich seit 76 Jahren überholt ist, aus Rücksichtnahme eben auf diese Juden.

    Viel interessanter finde ich, wie gern Einstein von (überwiegend christlich geprägten Bio-)Deutschen als Einer der Ihren vereinnahmt wird, obwohl er aus Deutschland fliehen musste und sich bis zu seinem Tod strikt geweigert hat, jemals wieder in dieses Land zurück zu kehren.


    Hingegen hat er sich immer zu seiner jüdischen Herkunft und Zugehörigkeit bekannt.

    "... das jüdische Volk, zu dem ich gern gehöre und mit dessen Mentalität ich tief verwachsen bin, ..."

    Einstein war wohl Agnostiker, aber sicherlich kein Jude im religiösem Sinne.

    Ja, das ist allgemein bekannt.

    Das Zitat, auf das du dich beziehst und fälschlich agrippinensis zuschreibst, stammt ausgewiesenermaßen von "planet-wissen.de."


    South Park läuft mittlerweile seit über 20 Staffeln, die man sich alle kostenlos und mit deutscher Vertonung auf https://www.southpark.de/ anschauen kann.

    Danke für Hinweis und Link!


    Eine jüdische Figur gibt es in der Serie zwar nicht, aber dafür jede Menge Anspielungen und eine radikal-christliche Disney-Märchenprinzessin.

    Und welchen Bezug sollte diese Serie dann zum Thema "Jüdisches Leben in Deutschland" haben???(

  • Ich dachte die Relativitätstheorie wäre im bei seiner langweiligen Tätigkeit im Postamt eingefallen. Naja, bei der Komplexität der Theorie kann man dahinter wohl kaum nur einen einzelnen Geistesblitz vermuten.


    Hingegen hat er sich immer zu seiner jüdischen Herkunft und Zugehörigkeit bekannt.

    "... das jüdische Volk, zu dem ich gern gehöre und mit dessen Mentalität ich tief verwachsen bin, ..."

    Ich dachte das jüdische Volk gäbe es nicht. OMG! Ist Einstein etwa ein jüdischer Nazi-Rassist gewesen? Würde er heute auch palästinensische Kinder essen? 8|8|8|


    Hehe Spaß beseite. Ich weiß ja welcher Genbasis Einsteins Intelligenz zu Grunde lag und er wusste das wahrscheinlich auch :)



    Und welchen Bezug sollte diese Serie dann zum Thema "Jüdisches Leben in Deutschland" haben??

    Das hat sie genauso wenig wie South Park. Ich habe ja gesagt ich kenne solche Cartoons nicht aus Deutschland. Ich sehe nur das jüdische Leben in den USA gezeichnet, das sicherlich auch etwas aufregender und interessanter ist in der heutigen Zeit. Und in Drawn Together gibt es eben diesen typischen schwarzen Humor, wie man ihn nur von Juden kennt. Eine jüdische Figur gibt es darin nicht permanent, aber hin und wieder darf Wollknäuel eben den Juden spielen und die Märchenprinzessin ist, wie in dem Clip am Anfang zu sehen ist, eben dann die Antisemitin.

  • Nach so viel Einstein mal ein anderes Thema, nämlich Karneval - liegt in diesen Tagen ja nahe - und die jüdischen Karnevalisten.

    Hierzu informiert der LVR.


    "Köln. 12. Februar 2021. Passend zu den tollen Tagen und zum Jubiläumsjahr „321-2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ informiert das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte auch über närrische Bespiele aus dem jüdischen Vereinsleben und dessen wechselvoller Geschichte.

    Jüdische Karnevalsvereine hat es in Köln schon vor hundert Jahren gegeben und jetzt wieder. 1922 gründeten jüdische Karnevalisten den Karnevalsverein Kleiner Kölner Klub (KKK). Die Gründung war zwar bereits eine erste Reaktion auf die zunehmende antisemitische Haltung im Kölner Karneval in den 1920er Jahren, jedoch unterhielt der KKK noch lange gute Beziehungen zu nichtjüdischen Karnevalisten und Gesellschaften.

    In der NS-Zeit fand das gemeinsame Feiern dann ein Ende: Der Kölner Karneval schaltete sich zum großen Teil gleich. Die Vereinsgründer des KKK, Willi und Max Salomon, mussten aus dem nationalsozialistischen Deutschland emigrieren. Andere Mitglieder, denen die Flucht nicht mehr gelang, wurden deportiert und ermordet.

    Nach 1945 feierten jüdische Überlebende wieder Karneval. Doch erst seit November 2017 gibt es mit dem Kölschen Kippa Köpp e.V. wieder einen jüdischen Karnevalsverein in Köln – nach Angaben des Vereins den wohl einzigen in Deutschland.

    Der Vereinsname verbindet Eigensinn und Lebensart der Menschen in Köln („Kölsch“) mit jüdischer Tradition („Kippa“). Die Kippa ist die Bezeichnung für die religiöse Kopfbedeckung jüdischer Männer.

    Mehr Informationen zu den jüdischen Karnevalsvereinen und weitere spannende Geschichten rund um den Karneval veröffentlichen die Landeskundlerinnen und Landeskundler aktuell in ihrem „digitalen Kamellebüggel“ unter http://www.rheinische-landeskunde.lvr.de.

    Dort geben Texte, Bilder und Filme Antworten auf die Fragen: Wer war eigentlich der Lehrer Welsch? Wie sieht inklusiver „Karneval für alle“ aus? Und was steckt eigentlich hinter der Pappnase?

    Jeden Werktag bis Aschermittwoch gibt es neues Narrenwissen zu entdecken. Und damit keine Kamelle verloren geht, können auch alle bisher ausgepackten Beiträge nachgelesen werden.

    Mehr unter www.rheinische-landeskunde.lvr.de


    Ein dreifaches Schalom & Alaaf"