Wer arm ist und oben wohnt, hat Pech?

  • Der Großbrand von London war gruselig mitanzusehen. Wie muss es da erst denen gegangen sein, die sich retten konnten und den Zeugen, ganz zu schweigen von denen, die die Gefahr erkannt haben, aber nicht mehr aus dem Inferno herauskamen.


    Die Brandursache ist noch nicht geklärt, da gibt es in Deutschland schon die Beruhigungspille: Bei uns wär das nicht passiert!


    Na ja, im AxaHochhaus würde es sicher nicht passieren, im reichen Teil von Kensington aber sicher auch nicht. Ansonsten: In Köln kann sogar ein Stadtarchiv bei Bauarbeiten einstürzen.


    Großbrände sind kein Nuturereignis, sie könnten verhindert werden.
    Sicherheit steht angesichts von Terroranschlägen grade hoch im Kurs, alles und jedes wird zusätzlich überwacht, obwohl gegen Terror allenfalls die Bekämpfung von Armut helfen würde. Baustellen sicher zu machen, Brandschutzbestimmungen umzusetzen, sind dagegen Peanuts.


    Damit beschäftigt sich aber wohl niemand ...




  • Das mit der Armut und dem Terror moechte ich so nicht stehen lassen. Die Armut erzeugt keinen Terror. Das perfide Ausnutzen der Armut durch terroristische Headhunter ist eher der Grund. Merkwuerdigerweise sind es islamische Arme, die den Terroristen auf den Leim gehen. Ab und zu schleichen sich auch mal paar Christen aus Langeweile ein, die aber nicht wirtschaftlich arm sind. Bei uns in Venezuela ist der groesste Teil der Bevoelkerung sehr bis bitter arm. Konnte aber deshalb noch keinen Terrorismus aumachen.
    Hier geht der inszenierte "Terrorismus" von der wohlhabenden Opposition aus. Das heisst: Sie laesst terrorisieren. Taegliche Strassensperren, so dass keiner mehr zur Arbeit kommt und die Geschaefte nicht oeffnen koennen, sollen helfen, Praesident Maduro aus dem Amt zu jagen ?? Lachhaft !!

    Das zum Thema Armut und Terror.

  • Da war ich wohl leichtfertig ungenau: Organisiert wird meistens von der/einer Elite ... die manipuliert Unterprivilegierte, die sich eine wie auch immer geartete Verbesserung ihrer Lebenssituation erhoffen. Du sagst es ja: Man lässt terrorisieren.


    Mir scheint allerdings, dass der Begriff Terror inzwischen oft für alles und jedes benutzt wird, das "stört".


    Mir ging es mehr darum, dass im Namen von "Terrorgefahr" zunehmend Bürgerrechte eingeschränkt werden, die nicht zu der versprochenen Sicherheit beitragen werden ...

  • Bei uns ist es nicht der "Terror" im herkoemmlichen Sinne, der praktiziert wird, sondern die Ueberfaelle und das krankhafte Klauen gehoeren fast schon zum Terror. Es wird dadurch erleichtert, dass die Taeter fast nie erwischt werden. Und wenn, dann teilen sie brav die Beute mit der korrupten Polizei. Im Grunde lebe ich im Paradies :thumbup: :P
    Das heisst, hier fuehlen sich die Venezols nicht einmal belaestigt. Habe noch keinen wuetenden Einheimischen gesehen, der sich ueber das Beklautwerden geaergert hat. Einfach genial. Versicherungen sind nicht zu bezahlen. Die Beitraege sind meist teurer als das Auto selbst.
    Jau, mittlerweile wird bei euch fast alles als Terror bezeichnet, was nicht seinen rechtstaatlichen Gang geht. Das ist m.A.n. sehr uebertreiben.
    Terror ist fuer mich, wenn eine oder mehrere Personen immer wieder von einer oder mehreren Angreifern "tyrannisiert" werden. Ne einmalige Aktion zaehle ich nicht zum Terror.

  • Für mich ein bisschen viel unter die Themenfrage gepackt :)


    Ich versuche für mich zu sortieren:


    Für die Betroffenen in London war der Großbrand eine Katastrophe.
    Da hilft es auch nichts, dass einige wegen der leichtsinnigen Brandvorsorge ein solches Inferno vorausgesehen haben.


    Offensichtlich sind die Brandschutzmaßnahmen in England nicht so rigoros wie in Deutschland, sodass eine solche Katastrophe vermutlich nicht nur nicht im AXA-Hochhaus, sondern auch in keinem anderen Hochhaus in Köln passiert wäre.
    Die Außenputzschicht des Londoner Hauses war wohl nicht so brandsicher, wie es in Deutschland gefordert ist.
    Wer es besser weiß, belehre mich bitte.


    Was hat der Einsturz des Kölner Stadtarchivs damit zu tun?
    Hier sondieren zurzeit die Gerichte. Es gibt Kläger und Angeklagte.
    Die "allgemeine" Ursache liegt wohl darin, dass einzelne Menschen verantwortungslos, korrupt, oberflächlich, sorglos, unwissend, karrieregeil und vermutlich auch kriminell gehandelt haben.
    Da war niemand von den beklagenswerten Todesopfern "arm" und "wohnte ganz oben".


    "Großbrände" geschehen auch in der Natur und sind oft, aber nicht immer ein Naturereignis. Waldbrände gehen nicht selten auf eine weggeworfene Zigarette zurück oder ein "fröhlich -harmloses Grillfest". Sie hätten verhindert werden können, wenn der Einzelne seine Verantwortung wahrgenommen hätte.
    Das gilt ebenso für Hausbrände. Hier geht es oft auch um Verantwortungslosigkeit, Oberflächlichkeit, Unwissenheit, Sorglosigkeit - manchmal Kriminalität - aber alles hat nichts mit arm und reich zu tun.
    Noch ist die Brandursache in London ungeklärt.


    Du hat recht: "Baustellen sicher zu machen, Brandschutzbestimmungen (wenn sie denn existieren) umzusetzen, sind" "Peanuts", wenn man an den Kampf gegen Armut und Terror denkt.


    Dennoch: Wenn man bei der Überprüfung der "Peanuts" ein "hohles Nüsschen" übersieht oder selbst die "hohle Nuss" ist, dann wird aus aus dem "Nüsschen" eine explosive Kokosnuss.


    Ob "gegen Terror allenfalls die Bekämpfung von Armut helfen würde", wage ich mit mindfreak zu bezweifeln.
    Terror entsteht aus extremen absolutistischen Meinungen.
    Armut bewirkt eher Resignation und Hilflosigkeit.
    Wo beide sich treffen, kann das entstehen, was wir Terrorismus nennen.


    Die Ursachen des Terrors, die ja weltweit nicht die gleichen sind, werden heute intensiv erforscht.
    Die Ursachen der Armut, die ebenso weltweit nicht gleich verstanden wird, werden vermutlich ebenso differenziert von Fachleuten betrachtet.


    Bei uns, was Terror und Armut betrifft, liebe escape...
    ...beschäftigen wir uns immerhin damit... (Ironie bitte nicht übersehen!)


  • Beim Archiveinsturz in Köln starben ein 17-jähriger Bäckerlehrling und der Student Khalil G.. Sie wohnten im Obergeschoss des Nachbarhauses und gehörten sicher keiner "Elite" an. Armutsgrenzen bestimmen zu wollen, ist für mich an dieser Stelle müßig.

    Jo, über die Ursachen des Terrorismus spekulieren zahlreiche "Experten". Was bringt's? Tiefere Einsichten, heiße Luft ... ??

    Der Terrorismus kam für mich an dieser Stelle in Spiel, weil zu seiner "Bekämpfung" grade überall die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt werden und vor lauter Angst momentan die Einschränkung bürgerlicher Freiheiten bereitwillig hingenommen zu werden scheint.

    An anderer Stelle, wenn es zum Beispiel um den vorgeschriebenen Einbau von Rauchmeldern geht, darum Feuerwehrzufahrten nicht zuzuparken, setzt der "mündige Bürger" sich über die Bevormundung hinweg.

    Da verschieben sich die Relationen.

    Am "Bei uns könnte das nicht passieren", stört mich die unterschwellige Überheblichkeit.
    Ich weiß nicht, wie der Brandschutz in Chorweiler organisiert ist und ob er im Ernstfall funktioniert. Ich gehe aber davon aus, wenn es mal Todesfälle bei einem Kölner Hochhausbrand geben sollte, dann eher nicht in Rodenkirchen. In Rodenkirchen lebt man nicht in Silos.




  • Wie ernst soll ich die Terrorbekämpfung nehmen, wenn es für Ausländer noch nicht mal verboten ist, mehrere Identitäten zu haben?


    Für Ausländer!

  • Wer arm ist und oben wohnt, hat Pech?


    So ganz von der Hand zu weisen ist escapes provokante Behauptung jedenfalls nicht.
    Nur zu gut erinnere ich mich all der erschreckenden Berichte einer jungen Notfallärztin, die eine Zeitlang Bereitschaftsdienst im Rettungs-Heli tat.
    Ihr drastisches Fazit: "Zieh niemals höher als in den 6. Stock! Alles was darüber liegt, ist im Not-/Brandfall schlechter zu erreichen, und die Gefahr zu sterben steigt signifikant."


    Ob die Hochhäuser am Kölnberg oder in K-Chorweiler in Sachen Brandschutz schlechter ausgestattet sind, als Axa-Hochhaus oder Uni-Center, ist mir nicht bekannt.

    Wohl aber, dass nach dem Brand des Herkules-Hochhauses in Köln die Brandschutzmaßnahmen für Hochhäuser deutlich verschärft wurden.
    Inwieweit das dann auch "Bestandsbauten" betraf und diese nachgerüstet wurden, oder nur für Neubauten gilt, habe ich bisher nicht herausgefunden.

    Bei den Kranhäusern am Rheinauhafen dürften die neuen strengeren Vorschriften wohl umgesetzt worden sein, wenn man Preise und Klientel berücksichtigt .... :)


    Aber was ist eigentlich mit all den Wärmedämmungen, die mehrheitlich aus Styroporplatten bestehen? Man weiß inzwischen, dass die alles andere als 'sicher' sind. (Siehe hierzu auch Compis Link in Beitrag #6)
    Nur mineralische Wärmedämmung gilt als einigermaßen hitzebeständig. Aber die ist TEUER ...
    Womit wir wieder bei escapes Eingangsfrage sind. ^^

  • Offensichtlich sind die Brandschutzmaßnahmen in England nicht so rigoros wie in Deutschland, sodass eine solche Katastrophe vermutlich nicht nur nicht im AXA-Hochhaus, sondern auch in keinem anderen Hochhaus in Köln passiert wäre.


    Gerade wird in Wuppertal ein Hochhaus geräumt, das eine ähnliche Fassadendämmung hat wie der Glenfell Tower in London.



    Die Brandschutzmängel waren wohl seit 2010  :!:   bekannt ?( X(

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