Rainer Wendt, CDU, Vorsitzender der Bundespolizeigewerkschaft "Deutsche Polizei-Gewerkschaft (DPolG)" ist stets zum medialen Auftritt bereit, zuletzt aufgrund von Diebstahldelikten und systematischen, massenhaften sexuellen Übergriffen und Gewalt gegen Frauen während der Silvesternacht in Köln. Anlässlich dieser kriminellen Taten nahe Hauptbahnhof und Dom vermisse er einen Hashtag #aufschrei der Feministinnen und argwöhnt, man tauche ab, sobald es um Kriminelle mit Migrationshintergrund gehe. Da ist er sich einig mit Frau-"Bluse zu!"-Kelle, CDU, die wortgleich im 'Focus' klagte.
Aha.
Läse der Herr Vorsitzende im Internet die unzähligen Aufschreie, die von "Schwanz ab!" über "Ausländerpack raus!" bis hin zur Forderung nach Wiedereinführung der Todesstrafe, mindestens aber Folter und Prügel reichen, müsste ihm eigentlich klar werden, dass es an Geschrei nicht mangelt.
Vermissen kann man höchstens Besonnenes, vor allem aber Sachkompetentes in gleichem Umfang. Vor allem von Kölner Seite.
Da gibt die Kölner Polizei am Neujahrsmorgen einen Lagebericht heraus, der von Feiern und entspannter Lage in der Silvesternacht spricht, nicht aber von massenhaften Verbrechen.
Kölns Polizeipräsident erklärt nach spät erfolgter Krisensitzung, die Polizei habe keine Fehler gemacht und sei mit genügend Beamten vor Ort gewesen.
Dem widerspricht Kölns oberster Gewerkschafter der Kriminalbeamten und klagt zudem über mangelnde Unterstützung seitens der Justiz, die zu besagter Krisensitzung übrigens nicht eingeladen war.
Und die neue Oberbürgermeisterin -kürzlich selber Opfer eines Attentats- gibt Frauen den unschätzbaren Rat, Abstand zu Fremden zu halten. "Mehr als eine Armlänge".
Supi! Das wird im Karnevalsgedränge sicher prima klappen.
Es soll auch mobile Video-Überwachung von oben geben und einen 'Erziehungsbogen' für ausländische Gäste und Migranten, um ihnen den Charakter des Kölner Karneval zu erklären.
Bleibt zu hoffen, dass man auch einen für all die Inländer formuliert, die Köln seit Langem als Pöbel-Grabsch-Sauf-Pinkel-Kotz-und-Alles-ist-erlaubt-hier-kennt-mich-doch-keiner Stadt betrachten und benutzen.
Und da ich grad dabei bin:
-Warum hat diese Stadt seit Langem den Ruf eines Dorado für Kriminelle?
-Warum gelingt es der Kölner Polizei nicht, die Drogendealer-Szene rund um Dom, Hbf und Philharmonie auszuhebeln?
-Warum kommen so viele so genannte "Antänzer" ungestraft davon?
Fragen, die Kölner Bürger schon seit Jahren stellen, mit und ohne 'Migrationshintergrund' oder 'Aufschrei'-Hashtag.