"Wie die EU Flüchtlinge tötet"

  • Schon wieder so ein Dejavu


    Stimmt.
    Compis Link (#11) führt zu einer Fotodokumentation, die mehrere Jahre grausamen Geschehens umfasst.
    Politiker äußern seit Jahren dieselben Betroffenheitsphrasen.


    Und wir selbst? Was tun wir?

    Als 'Misanthrop' das Offensichtliche erkennen und darauf hinweisen.
    Soll's das gewesen sein, oder wäre -daneben, nicht anstatt- auch konkrete Hilfe angebracht?


    Das können Geld- oder Sachspenden, Begleitprogramme, Unterstützung bei der Wohnungsbeschaffung ... nahezu alle Bereiche sein.
    Wer aktiv werden möchte, findet unter dem Stichwort "Flüchtlingshilfe" in seiner jeweiligen Kommune eine ganze Anzahl nützlicher Informationen.
    Auch dieser Artikel gibt konkrete Anregungen:


    (Der Freitag)



  • Ja, jeder kann mehr tun als nur Mitleid in Worte fassen.


    Private Hilfe nimmt zu.


    Auf "die Politik" kann/muss man nicht warten.


    Ralph Sina im WDR2 "Klartext":
    Raus mit den Marine-Schiffen der EU-Staaten vor die Küste Libyens. Um dort zu retten, zu retten und zu retten. Das wäre der einzig menschliche Reflex auf die Flüchtlingskatastrophe im Massengrab Mittelmeer. Doch zu dieser menschlich angemessenen Reaktion war der EU-Flüchtlingsgipfel nicht in der Lage.


    Zwar soll es in Zukunft ein paar mehr Fregatten, Hubschrauber und Schnellboote geben. Doch die patrouillieren weiterhin nicht da, wo die meisten Flüchtlinge ertrinken - nämlich vor Libyen und auf dem offenen Mittelmeer - sondern in typischer EU-Beschränktheit schön nah entlang der italienischen Küste.
    Um der Welt zu demonstrieren: "Die EU tut was" werden jetzt einige Euro mehr in ein Programm gepumpt, das vor allem der Abwehr von Flüchtlingen dient, statt ihrer Rettung aus der Hölle auf Erden. Ganz gleich ob sie Libyen heißt oder Syrien, Somalia oder Eritrea.
    Europas Gerede von der Stabilisierung dieser sogenannten Staaten ist leeres Geschwätz. Und die Vorstellung man könne die Boote der Schleuser versenken um die Flüchtenden zur Rückkehr in das Inferno zu bewegen ist nichts als ein billiges Manöver zur Ablenkung von dem Skandal, dass die meisten EU-Staaten weder bereit sind Kriegsflüchtlinge aufzunehmen, noch politisch Verfolgte.

    Die meisten EU- Staats-und Regierungschefs wollen nur eines: eine europäische Barrikadenunion der Flüchtlingsabschreckung. Doch diese Abschreckungs-Union wird nicht funktionieren. Weil kein Schrecken größer ist als der, dem die Flüchtlinge entkommen wollen.
    Der Flüchtlingsgipfel der EU - er war ein Gipfel des Selbstbetrugs.

  • Als 'Misanthrop' das Offensichtliche erkennen und darauf hinweisen.
    Soll's das gewesen sein, oder wäre -daneben, nicht anstatt- auch konkrete Hilfe angebracht?


    Warum sollte er? Mir ist relativ egal, ob Menschen sterben, die ich nicht persönlich kenne. Würde ich helfen würde ich die humanistische Lüge aufrecht erhalten.


    Ich will endlich das die Gutmenschen, vor allem die aus dem konservativen Ideologiespektrum, endlich zugeben, daß sie noch menschenverachtender sind als ich, der offen dazu steht.


    Warum hast du Misanthrop eigentlich in Anführungszeichen gesetzt?

  • Mir ist relativ egal, ob Menschen sterben, die ich nicht persönlich kenne. Würde ich helfen würde ich die humanistische Lüge aufrecht erhalten.
    Ich will endlich das die Gutmenschen, vor allem die aus dem konservativen Ideologiespektrum, endlich zugeben, daß sie noch menschenverachtender sind als ich, der offen dazu steht.


    Warum hast du Misanthrop eigentlich in Anführungszeichen gesetzt?


    Weil's ein Zitat ist, und weil auch der Philanthrop das Offensichtliche erkennt und darauf hinweist.


    Humanismus und Misanthropie sind nicht unvereinbar, auch schließen Misanthropie und Hilfsbereitschaft einander nicht aus.
    Gutmenschentum - ugs. für gut gemeintes, spontanes Handeln ohne Hirnbeteiligung - findet sich in allen Gruppen. Auch der Misanthrop ist davor nicht gefeit.
    Ebenso wenig wie davor, sich selbst und anderen etwas vorzumachen ...
    ;) :P

  • Das Misanthropie und Philanthropie zusammenpassen bestreite ich nicht. Auch ein Misanthrop ist immer noch ein Mensch, hat Gefühle und lässt sich zu Mitleid hinreissen. Ich würde sogar behaupten der Philanthrop ist dem Misanthropen am liebsten.


    Aber Humanismus? Das ist für den Misanthropen eine irrwitzige, utopische Spinnerei.


    Wieso meinst du das sei nicht unvereinbar?

  • Vielosofische Diskussionen helfen den Flüchtlingen grad nicht so richtig.


    Muss man wirklich grübeln, warum man Menschen in Not hilft ... oder ob man ihnen hilft?


    Ja, der Mensch ist ein "Tier" und in der Natur herrscht ein harter Konkurrenzkampf, wenn es ums Überleben geht. Der satte Mensch kämpft aber für Luxus und Bequemlichkeit. Das als "natürlich" zu bezeichnen ist mir zu einfach.


    Im übrigen scheinen alle Flüchtlingsprobleme gelöst zu sein ... bis zum nächsten Anschlag auf ein Asylantenheim oder den nächsten Schiffsuntergang ...

  • Warum sollte ich denen helfen oder für sie kämpfen? Ich begnüge mich damit ihnen nichts anzutuen. Dem menschlichen Fortschritt sind diese Menschen auch eher unnütz. Gibt sowieso zuviele Menschen auf dem Planeten. Da fühl ich mich ebenfalls überflüssig. Tote Menschen sind nur umweltfreundlich, vor allem tote Reiche. Ich kämpfe ja nicht einmal für mich selbst. Bin Wehrdienstverweigerer :)

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