Deutschland ohne Ausländer?

  • Da fragt man sich, wie es unsere Großeltern nur geschafft zu überleben.


    Die Frage ist fundamental, wenn man bedenkt, dass unsere Großeltern wenigstens einen, schlimmstenfalls zwei Weltkriege zu überleben hatten.


    Was uns der Ejon (grüne Neidpickel wegen deinem Bad :love: ) erzählt, ist sicher nicht alltäglich. Aber sich das Kölner Leben ohne Ausländer vorzustellen? Unmöglich.


    Alles ging hier doch überhaupt erst mit den Ausländern los: Agrippina, sach ich nur. ^^
    Unser Stadtwappen haben wir einer Ausländerin zu verdanken: uns' Ursula mit den vielen Jungfrauen ... alles Engländerinnen!
    Sogar die königlichen Knochen im Domschrein: Ausländer!
    Und der erste suuuuuper Exportartikel, nämlich Wasser, aka 'Eau de Cologne' ... nix als italienisch komponiert, Nas' und Rezeptur: J.M. Farina.
    Der Dom?Bauverein und Domfertigstellung - chancenlos ohne die Sammelei von Johann Sulpiz Melchior Dominikus Boisserée.
    Joost van den Vondel, Dichtersmann, auch so'n Ausländer - nach Köln geflüchtet vor der Gegenreformation im heimatlichen Nederland.

    J. Jaques Offenbach (der mit dem 'Orpheus in der Unterwelt' ) und Carl Franz Guillaume (nicht der Spion! der Carlswerke Gründer, F&G) - Sprösslinge aus französischen Zuwandererfamilien.


    Zur Abwechslung mal e kölsch' Mädsche? Bitte schön:
    Anna Maria von Schürmann, auch van Schu(u)rman, eigentlich Niederländerin, aber eingekölscht. Dat Minsch sprach locker 10 Sprachen und war als Universalwissenschaftlerin auch sonst gut geeignet zum Strunzen.



    Das war jetzt nur eine klitzekleine Auswahl von berühmt gewordenen Immis > dann Imis > dann Kölsche. Man kann man sich leicht vorstellen, wieviele ausländische 'Normalos' in diese Stadt gekommen sind ...


    Wie unsere Großeltern ohne überlebt haben? Gar nicht.



  • Da fragt man sich, wie es unsere Großeltern nur geschafft haben zu überleben.

    Ist schnell beantwortet


    Meine Oma war groß, blond und blauäugig. War aber permanent gefährdet. Sie hatte Glück
    Mein Opa schwarzhaarig, wurde von den Nazis entdeckt. Er hatte aber auch Glück. War gegen Ende des Krieges und er wurde bevor man ihn noch umbringen konnte von den Russen befreit. Ob die damals illegal hier einwanderten kann ich nicht sagen. Waren jedenfalls Ausländer die mir meinen Opa am Leben erhielten

  • Das war jetzt nur eine klitzekleine Auswahl von berühmt gewordenen Immis > dann Imis > dann Kölsche. Man kann man sich leicht vorstellen, wieviele ausländische 'Normalos' in diese Stadt gekommen sind ...




    Wie unsere Großeltern ohne überlebt haben? Gar nicht.


    Das gilt heute auch.


    Anwerben statt ausweisen
    ...
    Das Potenzial der Flüchtlinge ist bisher ungenutzt



    Die HWK hat daher eine neue Zielgruppe entdeckt. Sie will Flüchtlinge
    anwerben. Deren Potenzial ist bisher oft ungenutzt. Aus mehreren
    Gründen: weil es Vorbehalte gibt; weil es aufenthaltsrechtliche
    Hindernisse gibt; und weil Zuwanderung in Deutschland immer noch häufig
    als ein Problem gesehen wird, das es zu kontrollieren oder zu lösen gilt
    - und nicht als eine Chance, die es zu nutzen gilt.

    Quelle

  • Die 'Ausländerfrage' und wie der Zuzug von Ausländern -insbesondere Flüchtlingen- nach Deutschland zu regeln sei, entwickelt sich mehr und mehr zur Frage, wie mit der latenten oder auch offen demonstrierten Fremdenfeindlichkeit in Deutschland umzugehen ist.
    Aufklärung tut not - und die Erkenntnis, dass Schweigen aufseiten der Besonnenen nicht hilft.


    Wir haben an dieser Stelle ausführlich und engagiert diskutiert, Wiederkäuen bringt nichts. Aber sich gelegentlich Informationen und Gedanken zum Thema in Erinnerung zu rufen, schon.
    Ergänzen möchte ich dies durch eine aktuelle Grafik. Sie dokumentiert Übergriffe auf Unterkünfte und Flüchtlinge - allein aus diesem Jahr!


  • Diese Entwicklung haben viele kurz nach der Finanzkrise schon prophezeit. Das kommt also wenig überraschend. Ich denke es ist sogar gewollt. Die Abgehängten unserer Gesellschaft brauchen Prügelknaben um ihr Ego aufzuwerten. Für Politiker und Bänker ist es doch wohl besser, wenn sie sich an Ausländern abreagieren als an ihnen :D

  • Propheten hin oder her, das bringt bei der Frage, wie der Fremdenfeindlichkeit konkret zu begegnen sei, nur begrenzt weiter.
    Zur Unterbringung der Asylanten hat Caroline Fetscher eine eindringliche Bitte, die sie gut zu begründen weiß.


    Zitat


    Feindselige Umgebung. Das brennende Dach des geplanten Ayslbewerberheims in Tröglitz (Sachsen-Anhalt) in der Nacht zum 4. April 2015. - Foto: dpa/Polizei Sachsen-Anhalt


    Unterbringung von Asylbewerbern
    Schickt die Flüchtlinge nicht in die Dörfer!
    Nirgendwo ist der einzelne Mensch der örtlichen Bevölkerung so ausgeliefert wie in der Provinz. Wer von Krieg traumatisiert ist, braucht keine feindselige Umgebung. Sondern Stadtluft und Möglichkeiten. Warum Flüchtlinge ins Zentrum der Gesellschaft gehören – ein Plädoyer. Von Caroline Fetscher mehr29 Kommentare

  • Irgendwo im Netz las ich kürzlich sinngemäß wieder: Armutsflüchtlinge müssen sofort abgeschoben werden. Ich kämpfe für die Heimat. Alles "Fremde" besser raus, oder so ähnlich?


    Kokurrenzkampf zwischen arm und ärmer? Ich weiß es nicht. Ich würde allerdings auch nie für eine wie auch immer geartete Heimat kämpfen, allenfalls für Menschen.


    Auch wenn es oft reflexartig so empfunden wird, Ausländer sind nicht primär bedrohlich, sie sind nur nicht innerhalb unserer Grenzen geboren. Und daran waren sie nicht mal selbst beteiligt.


    Sie suchen eine neue Chance in Deutschland, bringen Wissen und Motivation mit. Warum sollten wir ihnen das verweigern, zumal wir sie brauchen ...?


    Das größte Problem für Deutschland sind die ewig nur "Deutschen", fürchte ich.



  • Wir brauchen die Ausländer.
    So tönt es uns seit geraumer Zeit aus Politikermündern entgegen, so lesen wir es in den Gazetten.
    "Brauchen" - ist das nun das entscheidende Kriterium?
    Und was, wenn die Menschen nicht (mehr) zu "ge-brauchen" sind? Sollen sie dann zurück in ihr Herkunftsland? So wie es einst für die euphemistisch als "GAST-Arbeiter" bezeichneten Malocher in wirtschaftswunderlichen Zeiten vorgesehen war?


    Was macht diese Kosten-Nutzen-Perspektive eigentlich mit uns? Mit unserer Menschlichkeit? Mit dem, was man "humanitär" nennt?
    Eine gefährliche Kategorie, dieses "Brauchen".
    So zu denken birgt -auch- Sklavenhaltermentalität.


    Was wir aber ganz sicher brauchen, ist unsere Empathie, Hilfsbereitschaft, Gastlichkeit. Unsere Lernfähigkeit, Offenheit für Neues, Lust auf Wissenszuwachs.
    Wir sollten sehr darauf achten, dass sie uns nicht verloren gehen ... !


    Was ein Kind braucht


    Wenn ein Kind geboren ist,
    braucht es eine Wohnung.
    Kleider, eine Spielzeugkist,
    Bonbons als Belohung.
    Murmeln und ein eignes Bett,
    einen Kindergarten,
    Bücher und ein Schaukelbrett,
    Tiere aller Arten.
    Wälder, Wiesen, eine Stadt,
    Sommer, Regen, Winter,
    Flieger, Schiffe und ein Rad,
    viele andre Kinder,
    einen Mann, der Arbeit hat,
    eine kluge Mutter,
    Länder, wo es Frieden hat,
    und auch Brot und Butter.


    Wenn ein Kind nichts davon hat,
    kann's nicht menschlich werden.
    Dass ein Kind das alles hat,
    sind wir auf der Erden.


    Peter Maiwald


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