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A propos Vergleich LINKE und Sozialmodell der Drogeriekette 'dm'. Vielleicht hast du es (Quelle: 'die WELT') überlesen:
Zitat... statt Zahnpasta wird er seine Lieblingsidee verkaufen: die des bedingungslosen Grundeinkommens für jedermann.
In Vorträgen an Unis, in Gesprächen mit Politikern, in Interviews und bei Lesungen aus seinem Grundeinkommens-Buch. Der Staat, so die Idee, soll nur vom Verbrauch seiner Bürger leben. Alle Steuern werden abgeschafft, bis auf die Mehrwertsteuer, die um 50 Prozent erhöht werden soll. Aus diesen Einnahmen zahlt der Staat den Bürgern ein Grundeinkommen, von dem sie gerade leben können soll. Über 1000 Euro sollten es schon sein. Das schaffe Platz für Kreativität, die ein Gewinn für die Gesellschaft sei. Zunehmend beschäftigt sich die Politik mit der ungewöhnlichen These eines Milliardärs. "Die Idee braucht noch Zeit, aber sie wird kommen. Das ist ein wenig wie ein Schwelbrand: Irgendwann wird ein großes Feuer draus. Man weiß nur nicht, wann ..."
Hinzu kommen, neben ökologischen und sozialen Projekten, auch Eigenverantwortung sowie Gewinnbeteiligung für die 'dm'-Angestellten.
Seine Vorstellungen entsprechen also durchaus den 'linken' Ideen, die von dir im Programm der LINKE rot markiert -und verworfen- wurden.
ZitatDie heutige Renditefixierung, die ausschließlich den Eigentümern beziehungsweise Aktionären nützt, muss abgelöst werden durch ein Wirtschaften, das den Unternehmenserfolg am langfristigen Wachstum, an den Interessen der Beschäftigten sowie der ökologischen Nachhaltigkeit misst.
Was du gegen eine "sozial gerechte und ökologische Steuerpolitik, die Reiche und finanzstarke Unternehmen verstärkt heranzieht und den Umweltverbrauch und den Ressourcenverbrauch besonders besteuert," oder gegen ein "Verbot von Massenentlassungen" einzuwenden hast, erschließt sich mir nicht, eine inhaltliche(!) Begründung gibst du nicht.
Nochmals zurück zu den Opferzahlen des Kommunismus, die doch ein wichtiger Faktor in deiner Ablehnung linker Politik darstellen. Du hattest sie mit denen des WKII verglichen und behauptet, sie seien höher als jene, obgleich dafür jeder Beleg fehlt.
Du schreibst,
Zitat"Die Opferzahl des Kommunismus wird in der Tat sehr unterschiedlich eingeschätzt. [....] Da will ich jetzt aber auich nicht drüber streiten. Das führt zu nichts, da wir es beide nicht wissen könnnen. Es ging mir bei meiner Aussage auch nicht um genaue Zahlen."
um gleich darauf -unter Berufung auf denselben Opfervergleich wie zuvor- zu dem Schluss zu kommen:
Zitat.... dass man schon den Zweiten Weltkrieg bemühen muss um die Opferzahlen dieser menschenverachtenden Terrorideologie zu toppen.
[.....]
Und das war jetzt nur Russland. Bezieht man den Rest der Welt noch mit ein, kommt man auf Zahlen bei denen es einem schwindelig wird. Keine andere Ideologie bzw. Staatsform hat mehr Menschen auf dem Gewissen und wird trotzdem noch für harmlos gehalten.
Mein Hinweis auf den Unterschied zwischen linken Ideen und Alternativen zum Bestehenden einerseits und dem Machtanspruch und Machtmissbrauch durch diktatorische Herrscher andererseits -ich hatte Kommunismus und Stalinismus verglichen, könnte Pol Pot u.a.m. ergänzen- wurde von dir als "Wortklaubereien" abgetan.
Das nehme ich mal staunend zur Kenntnis und stelle fest:
- Nachfragen sind eher unerwünscht, Differenzierung und Belegbarkeit wohl auch nicht gefragt,
- Weiterentwicklung und Konsequenzen aus begangenem Unrecht und verübten Verbrechen werden in Abrede gestellt,
- Radikalpositionen Einzelner -pars pro toto- einer ganzen Partei zugeschrieben,
- deren Programm und öffentliche Erklärungen von vornherein als Lügengespinst abgetan.
Und, last but not least,
- eine in die heutige deutsche Demokratie eingebettete Partei wird für Verbrechen und Fehler vergangener Regime -möglichst weltweit- verantwortlich gemacht bzw. mit jenen gleichgesetzt.
Eins muss man dabei konstatieren - mit DER Technik braucht man nicht lästigerweise die eigene Meinung zu reflektieren, man wird im Gegenteil immer recht behalten.
Neue Denkmöglichkeiten und Erkenntnisgewinn ....??
Hab trotzdem Dank für die Diskussion.