Leute, die Künstler warten

  • Im Deutschlandfunk hörte ich gestern einen Beitrag, der sich mit
    der Frage beschäftigte, welche Bevölkerungsgruppen in
    Museen oder Theater gehen.


    Eine Gruppe Kulturschaffender diskutierte diese Frage unter dem Titel „Mind
    the Gap. Zugangsbarrieren zu kulturellen Angeboten.“




    Neben der wahrhaft-revolutionären Erkenntnis, dass das
    intellektuell-kosmopolitische "Miljö" dies eher tut
    als der Zeitgenosse, der national empfindet und seine Lebenskraft aus
    dem Gemüt schöpft, wurden aber auch Migranten im Museum
    gesichtet. Bei der Arbeiterschaft muss die ganze Klamotte mit Bier
    und Schnittchen verbunden werden. Klar, der
    intellektuell-kosmopolitische Kulturnutzer findet noch den Weg in ein
    Lokal, wo anschließend die Veranstaltung aufgearbeitet wird.



    Es ist ja erfreulich, dass die Dichter und Denker, deren Werke häufig
    in öffentlich-finanzierten Gebäuden gezeigt werden, sich
    auch um Arbeiter oder Migranten bemühen.




    Aber vielleicht sollten sich die Dichter und Denker mal fragen, warum
    Menschen nicht (mehr) in das Theater gehen. Weil möglicherweise
    Schauspieler, die sich mit italienischen Teigwaren bewerfen, kaum
    noch an Shakespeare erinnern.




    Oder es gibt Menschen, die sich nicht für Kultur interessieren. Ja,
    das soll vorkommen. Erwachsene Menschen können tun was sie
    wollen, solange sie nicht mit dem Gesetz in Konflikt kommen.


    Vielleicht begreifen dass die Kulturschaffenden mal.

  • na, wennde zwei "s" weg gelassen haettest, haette es "da" geheissen :P


    Könnte man den(n)sagen: Vielleicht be(g)freifen dieses die Kulturschaffenden mal? In meinen Augen echter Kanzleistil.


    Vielleicht begreifen das die Kulturschaffenden mal.


    ich bin schon ganz wirr bei vom Korrigieren. gute Nacht. :thumbup:

    bist aba schon frueh uffe long legs. Oder gehste jetzt erst in die Koje ??
    Hast dir wohl wieder die "Kante" gegeben ?? :rolleyes: ;)

  • Nein, mein Lieber. Die Kante gebe ich mir übrigens nie; ich genieße einfach mein Leben. Ich stand sehr früh auf und gehe jetzt zur Arbeit.


    In der Tat: Könnte man denn sagen: Vielleicht begreifen dieses die Kulturschaffenden mal? In meinen Augen echter Kanzleistil.


    Fazit: "das statt dass".


  • Klingt für mich wie "Sinnfrage im Elfenbeinturm" und das im Deutschlandfunk- wo auch sonst, könnte ja jemand zuhören.(...nix für ungut..)


    Wenn es den Mäzen nicht interessiert scheint selbst dem optimistischsten Selbstdarsteller, und das sind Theaterleute prinzipbedingt,so etwas wie existenssorge umzutreiben. Der dumme durchschnitts Proletarier der die Nummern bezahlt geht nicht ins Theater und die intellektuelle Elite versteht also nicht warum. Vielleicht begreifen sie es wenn Stefan Raab es ihnen zur Primetime erklärt. Die Proleten bekommen was zu lachen für ihr Geld und die "Kunstschafenden" einen einblick in normale Denkstrukturen.
    Wäre selbst für mich ein Grund mir den Fleischergesellen mal an zu schauen.

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    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • Ich war früher ein paar mal im Theater, große wie kleine Bühnen. Hat mir aber alles nicht sonderlich gefallen. Das ständige Rumgeschreie lässt sämtliche Figuren immer viel zu distanziert erscheinen. Ich frage mich wofür es, fast 100 Jahre nach Erfindung des Bewegtbildes, überhaupt noch Theater braucht? Filme haben nicht nur mehr Action zu bieten, sie bieten auch Nährboden für komplexere Geschichten und können Emotionen viel intensiver einfangen. Theater halte ich höchstens noch für das Klientel interessant, das sich so intensiv mit Schauspielerei beschäftigt, daß es ein Interesse an Live Performance hat.

  • Ich gehe ab und zu mal in ein Museum; das Theater interessiert mich nicht mehr. Ich lese gern und viel und dass ist meine Art, Kultur zu genießen.

  • Dank an die Hausherren, die ihre Musentempel früh einem sehr jungen Publikum öffnen!
    Denn wer nicht schon in jungen Jahren in irgendwelchen Kulturstätten 'zuhause' war, wird im Erwachsenenalter kaum Zutritt begehren, unabhängig davon, was der kulturbeflissene Bildungsbürger drinnen suchen und evtl. sogar finden mag.


    Vor etlichen Jahren hatte ich ein Theaterabonnement 'Schauspiel'.
    Nach der dritten Inszenierung, bei der Wasser vom Bühnenhimmel pladderte und die SchauspielerInnen sich in nassen Klamotten auf der Bühne wälzten, der zweiten, in der die Darsteller Kunstblut beschmiert und halbnackt über die Bretter, die ihre Welt bedeuten, schwankten und dazu jeweils Geräusche oder Musik aus zugeschalteten Lautsprechern dröhnte -Theater/Kino nie mehr ohne Ohrenstöpsel!- habe ich Hoffnung und Abo aufgegeben.


    Vorbei scheinen die Zeiten, in denen moderne Stücke geschrieben und zeitgenössisch -ohne ewig gleiche Modesperenzchen, bitte!- inszeniert werden und die Klassiker eine Chance haben, als Klassiker wahrgenommen zu werden.
    Weder braucht Shakespeare einen aufgestülpten Hitler noch die von Katharina zitierten fliegenden Spaghetti, um zu wirken.


    In die Philharmonie gehe ich immer noch gern, nicht mal der zuverlässig anwesende 'Ich huste-nur-ganz-leise-und-hole-eben-nur-mein-Zellophan-verpacktes-Hustenbonbönchen-aus-der-Reißverschlusstasche' Besucher kann mich vertreiben.
    Auch nicht Kleinkinder, die gelegentlich ihrer Begeisterung lautstark Ausdruck verleihen oder wütenden Protest rausschreien.


    Wie oft wünschen sich Erwachsene, das ebenso unverblümt zu tun ... ;)

  • In die Philharmonie gehe ich auch sehr gerne. Wo kriegt man auch sonst solch schöne Musik geboten? Die Oper hingegen gefällt mir schon wieder nicht, weil Schauspiel und Erzählungen einfach nicht passen. Das ist für mich nur ein besseres Musical und Musicals an sich finde ich abscheulich ^^

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