Uns fehlt nur vom Balkon ...

  • ... die Aussicht auf den Dom!


    Sommerzeit, Reisezeit.


    Warum verreist der Mensch? Nix wie weg aus den bekannten Gefilden, weg aus dem Alltag ... weg von sich selbst? Man nennt es gern Tapetenwechsel.


    Weg von sich selbst, wird nicht gelingen, man reist ja mit.


    Hin zu neuen Erfahrungen, Blick über den Tellerrand ... dazu müsste man "offen" sein, dürfte die vorgefassten Meinungen nicht im Gepäck haben.


    Schönes Wetter, bezaubernde Landschaft, aber die Hygiene entspricht nicht den eigenen Vorstellungen, es gibt keine Curry Wurst ... und das Bier schmeckt nicht?


    Was bleibt zurück von einer Reise ... ??


    Ach ja, ich hab die Fotos vergessen :D

  • Max Frisch hat die These aufgestellt, dass der Mensch nur deshalb reist, damit er auf Menschen trifft, die ihn noch nicht kennen, noch kein "Bild" von ihm haben.


    Zum Thema "Bild" und Vorurteil siehe auch hier

  • Reisen heißt weglaufen vor sich selbst? Ist es das, was du uns sagen willst, escape?
    Schaut mal, was mir auf meiner Reise nach schlauen Erwiderungen begegnet ist:


    Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage,
    ob man sich anständig benehmen muss
    oder ob schon deutsche Touristen da gewesen sind.

    Kurt Tucholsky (1890 - 1935)

    :D

  • Tex
    Hautärzte haben auch so Konjunktur ob nun Teutonengrill oder Kneipensonne ;) die Wirkung ist dieselbe. Neu wäre nur, dass man sich nun zum Stammkneipenbesuch mit Sonnemilch einschmieren muss ;)





    FERIEN WIE REISEN ;)
    Zum Wegfahren gehören für mich:
    Neugier und Lust: auf Sprachen, andere Kulturen, andere Denke, anderen Alltag, anderes Essen, andere Menschen. Die erlebnisreichsten Ferien sind für mich immer die gewesen, in denen ich wochenlang durch andere (westeuropäische) Länder getrampt, bzw. mit Bus und Bahn gefahren bin, mich unter die Einheimischen gemischt habe. Reisen im geschlossenen eigenen Auto bis ins Touristenghetto und Bändchenparadies, danke sehr, einmal und nie wieder (auch nicht mit Kind ;)).


    Bändchenparadiese sind diese all-inklusiv Hotel-Appartmentfestungen in denen man mindestens 5 Pools hat plus hoteleigenen Strand, sich dem morgendlichen Handtuchkampf mit schattenhungrigen Italienern ergibt, sich mit geschlossenen Augen in die Sonne träumend je nach grade eingespielter Intonation überall auf der Welt wähnen könnte. Die Träumerei wird jäh unterbrochen durch den einsamen ruf zweier verzweifelter Animateure: Booooogggia. Die Sonne sengt weiter, alles dreht sich auf die andere Seite. Schlange stehend vor dem Speisesaal beobachtet man wie völlig ausgehungerte Miturlauber vorwiegend britischer Herkunft sich Essensberge auf den Teller türmen um diese halbvoll zurückzugeben und sich gleich der dreifach Portion Nachtisch zu übergeben. Das Ende des Tages herbeisehnend und mit tip tap toe bespaßt (wir haben Spaß, Spaß, Spaß) übte man nicht zu fallen über umfallende, lallende Mitreisende, die schon am Strand all inclusiv all intus hatten. Das alles auf einer kleinen Insel mit 40 Grad im Schatten, zählt man die Resturlaubstage wie W15 Soldaten ihren verbleibenden Dienst beim Bund. Schnippschnapp am Meterband, jeder Tag weniger ein Grund zum Feiern ;)
    Erwähnte Nationalitäten sind frei zuordenbar, man darf sie im Bedarfsfall auch gerne durch deutsch ersetzen, so ungefähr ließe sich der Blog schreiben. den ich grade grob skizziert habe ;).


    Schöne Ferien ;)

  • Reisen heißt weglaufen vor sich selbst? Ist es das, was du uns sagen willst, escape?

    Nein! Da stand doch ein Fragezeichen.


    Ich hab meine Gedanken schweifen lassen.


    Urlaub, Reise ist ein Thema, das inzwischen auch heftig vermarktet wird.


    Ich bezweifle, dass die Sonnenbank reicht, um Reise "vorzutäuschen". Und wenn das stimmen sollte, ist der Urlaub zum Statussymbol geworden.


    Wenn ich grad nicht ganz blässlich aus der Wäsche schaue, werde ich gefragt, ob ich in Urlaub war, hää?

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