Ich weiß, wovon ich rede
Frau und Kleiderschrank
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Vor einiger Zeit gab's im Auftrag von 'Greenpeace' eine Studie zum Thema Konsumverhalten in Sachen Mode/Kleidung.
Eine Frauenzeitschrift schrieb dazu :ZitatBraucht jede von uns 118 Kleidungsstücke?
Blöde Frage, natürlich nicht! Aber spätestens seit Mode-Discounter wie H&M und Primark den Markt dominieren, sind Klamotten billig und in Massen verfügbar - die Hürde, zu kaufen, ist niedrig geworden. Und die Produktzyklen werden immer kürzer: Ständig gibt es Neues (sprich: Verlockendes). Greenpeace hat jetzt ermittelt, wohin das führt: Frauen besitzen durchschnittlich 118 Kleidungsstücke, Männer 73 Teile - ohne Strümpfe und Unterwäsche. Ein Drittel der Deutschen hat mindestens doppelt so viele Teile im Schrank. Ach ja: Fast die Hälfte unserer Kleidung tragen wir selten oder nie (40 Prozent).Und weil wir viel kaufen, müssen wir auch viel loswerden. Jeder Achte trägt seine Schuhe kürzer als ein Jahr, und kaum jemand lässt seine Sachen noch reparieren: Die Hälfte der Deutschen hat noch nie Kleidung zum Schneider gebracht, über die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen war noch nie beim Schuster. Man wirft lieber weg und kauft neu.
Weil es am bequemsten ist, schieben wir unser schlechtes Gewissen beiseite und stecken ungeliebte Stücke auch mal in den Müll, wenn gerade niemand guckt. Die Greenpeace-Studie besagt:83 Prozent der Deutschen haben noch nie Kleidung getauscht oder weiterverkauft, zwei Drittel noch nie welche verliehen. Kirsten Brodde, Textil-Expertin von Greenpeace: "Mode ist zum Wegwerfartikel verkommen und genauso kurzlebig wie Plastiktüten oder Einweg-Geschirr."
Wir verschwenden massenhaft Ressourcen, wenn wir kaum oder nie getragene Kleidung in die Müllverbrennungsanlage schicken. Und die Wegwerfmentalität geht auch zu Lasten unserer Gesundheit: "Kleidung wird mit Hunderten giftiger Chemikalien produziert", betont Brodde.Was also tun?
- Täglich kommen Migranten aus Krisengebieten zu uns - oft nur mit den Sachen, die sie am Leib tragen. Gerade jetzt im Winter ist warme Kleidung lebensnotwendig!
- Zu H&M mitnehmen (wenn wir eh mal wieder vorbeischauen): Abgegebene Kleidung wird nach eigenen Angaben verwertet. Aus kaputten Klamotten können Teppiche oder Putzlappen entstehen, gut erhaltene Kleidung kann zu neuer Bekleidung recycelt werden.
- Sachen in Oxfam-Shops abgeben: Ehrenamtliche Mitarbeiter der Hilfsorganisation verkaufen die gespendeten Sachen und erwirtschaften Geld für ihre entwicklungspolitische Arbeit.
- Tauschparty feiern: Macht Spaß! Freundinnen einladen, Fläschchen öffnen und gemeinsam Sachen anprobieren. Jede bringt mit, was sie nicht mehr mag (aber vielleicht eine andere). Übrigens eine gute Gelegenheit, Sachen jenseits des Üblichen anzuprobieren - und einen neuen Stil zu entdecken.
- Mühsamer als wegwerfen: Die Sachen auf Flohmärkten oder im Netz bei Ebay oder Kleiderkreisel anbieten. Aber hey: Dafür kriegt man auch Geld dafür.
- Karitative Einrichtungen haben Geschäfte, in denen sie Kleidung an Geringverdiener oder Hartz-IV-Empfänger für wenig Geld verkaufen. Auch Bahnhofsmissionen, Übergangswohnplätze und andere soziale Einrichtungen benötigen Kleiderspenden. Bei den Einrichtungen nachfragen oder bei der Stadtverwaltung.
- Upcycling: Wer ein Händchen dafür hat - was Schickes draus machen!
- Sachen von Upcycling-Labels kaufen, die alte Materialien verwerten – wie schick das sein kann, seht ihr bei diesen Upcycling-Labels.
- Beim Trend Weniger besitzen mitmachen. Ist cool und man hat plötzlich wieder viel mehr Zeit für andere Dinge, wenn man nicht mehr so oft durch die Läden ziehen
Und was lieber nicht?
- Sachen in den Altkleidercontainer werfen: Da stecken oft Geschäftemacher dahinter. Und in armen Ländern verhindert unsere weggeworfene Kleidung die Entwicklung einer eigenen Textilindustrie.
- In den Müll werfen: Weil es Verschwendung ist – und Umweltverschmutzung.
Für die repräsentative Studie befragte das "Institut Nuggets" im Auftrag von Greenpeace 1011 Personen zwischen 18 und 69 Jahren zu ihrem Umgang mit Mode.
('Brigitte')
Wer nun allerdings stolz meint wahre Wohltaten zu vollbringen, wenn er/sie Klamotten spendet, sollte die Sachen vorher einer kritischen Prüfung unterziehen:
- wirklich sauber?
- gebügelt, wenigstens unzerknittert?
- rundum heil?
- Jahreszeit-tauglich?
- Personenkreis-tauglich?Goldene Highheels für die Flüchtlingshilfe führen am 'Kölner Drehkreuz' allenfalls zu lautem Gelächter der Ehrenamtler, den Flüchtlingsfüßen bleiben sie besser erspart ...
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Jo, auch Abgeben erfordert ein wenig Nachdenken.
Gebrauchte Kleidungsstücke abzugeben und sofort den Ersatz kaufen? Das ist noch nicht mal eine "Spende", das ist Entsorgung ...
Umverteilen tät not, ist aber verdammt schwer: Da müsste man ja richtig abgeben. Das tut dann auch weh ...
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Wir haben etwa 12 laufende Meter Kleiderstange in unserem Ankleideraum. Das Meiste, wen wundert das, wird von Klamotten meiner Frau belegt. Während ich - finde ich - für mein Restleben reichlich Hosen, Hemden und Anzüge habe, kann meine Frau nie genug davon haben.
Da habe ich für sie und unsere Hundesitterin eine Reise gebucht- 3 Tage Prag. Und natürlich, hatte sie für Prag nichts passendes. So, jeder kann sich denken, was kommt: Die Reise war (noch) günstig, aber die neue notwendige Gaderobe hat den Reisepreis schnell übertroffen. Zu guter Letzt musste auch noch ein neuer Koffer her, weil die einen zu groß, die anderen zu klein waren.
Da wird Mann doch welk! Und kürzlich verschwand sie für etwa 1 Stunde im Raum, und kam zurück mit einem Arm voll meiner Hosen, Hemden und Anzügen. "Die hast du schon so lange nicht mehr getragen", flötete sie, "das kann doch weg???" Na klar, das gibt Platz. Wofür? Im Mai geht es nach Kroatien für ein paar Tage. Da werden die neu geschaffenen Lücken wieder geschlossen werden, denn für Poreč hat sie garantiert nichts passendes.
Aber eines muss ich eingestehen: Es ist kein Chaos. Sie weiß genau, wo welches meiner Kleiderstücke hängen.
P.S: Ich vergaß: Jetzt kommt ja erst noch Silvester
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na da schwingt aber eine gewisse Bewunderung mit, du wirst sie genauso und auch deswegen geheiratet haben.
Der Thread ist schon etwas älter und ich wohl auch. Da ich gerade einen kompletten Haushalt auflöse, frage ich mich nach dem Sinn dieses ganzen Sammeln und Wegwerfens. Mir macht Kaufen grade gar keinen Spaß mehr. Ich mag es heute lieber praktisch und übersichtlich.
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diese sorgen habe ich nicht. In meinem umverteilungsland venezuela brauche ich nichts auszusortieren. Ich bekomme stets alles geklaut. Natuerlich nur markenartikel. Nonameware, und sei sie noch so huebsch und zweckmaessig, bleibt meist zurueck. Ich brauche mich also nur neu einzukleiden, die entsorgung nehmen stets die malandros und ladrones vor.
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Ich hoffe aber doch, dass man dir die Klamotten nicht vom Leibe reißt
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nur die chicas bisher
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Echt? In Vene stehen die Frauen auf Herrenkleider? Was es alles gibt :))))
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