Stromsparen im Haushalt

  • Alle Welt spricht vom Energiesparen. Stromsparen ist das Schlagwort. Und es wird immer wieder erwähnt, dass die Großgeräte die Masse des Energieverbrauches eines Haushalts ausmachen.


    Egal, wo man sich bei Elektro-Großgeräten umsieht, wird man benebelt mit dem Zwang, sich neue Geräte mit der Energieeffizienzklasse A+++(n) anzuschaffen, will man seinen Verbrauch drosseln. Ein Beispiel: Ein 300 Liter Gefrierschrank (20 Jahre alt, läuft noch prima) benötigt gemessen im Jahr ca. 370 kWh. Ein neuer, Markengerät, A+++, hat einen Jahresverbrauch von ca. 190 kWh. Also knapp die Hälfte an Verbrauch. Das lohnt sich doch.
    Oder?


    Ich liebe mein Beleuchtungsambiente zuhause. Bestimmte Bereiche sind den ganzen Tag beleuchtet. Eine dieser Leuchten hatte eine Halogenbirne mit 35 W. Ich mache mal folgende Rechnung auf:


    Diese Halogenbirne brannte am Tag 12 Stunden = 0,42 kw am Tag, im Jahr also 153 Kw. Das entspricht knapp 2% meines Jahresverbrauches (8000kw/h). Dieses eine klitzkleine Birnchen brauchte immerhin 41% des Verbrauchs des Großgeräts in meinem Beispiel. Nur diese eine einzelne Birne.
    Diese Halogenbirne habe ich jetzt durch eine LED-Birne mit vergleichbarer Leuchtkraft ersetzt. Sie verbraucht 4 W, das sind 17,5 kw / Jahr. Wenn ich das jetzt mit dem Jahresverbrauch der alten Birne verrechne, ergibt sich eine Einsparung von 135,5 kw/h / Jahr.
    Gehen wir noch einmal zu dem Kühlschrank A+++ zurück. Mit dem würde ich 190 kw/h sparen können, mit dieser einzigen LED-Birne 135,5 kw/h, also ca. 70 % des Einsparpotenzials durch den Kauf des neuen Kühlschrankes.


    Dieses für mich überraschende Ergebnis straft doch all die Lügen, die uns zum Kauf neuer Geräte überreden wollen.


    Wie seht ihr das? Oder seid ihr auch schon dem Konsumzwang verfallen, und werft funktionierende Altgeräte auf den Müll?
    Meine Frau meinte kürzlich: Lass uns doch den alten Kondenstrockner rauswerfen und diesen Wärmepumpentrockner kaufen, da kann man eine Menge sparen. Ich dachte bei dieser Ersparnis sofort an 2 Birnchen, die ich austauschen könnte.


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    Bemerkung am Rande: Sicher kann man noch mehr sparen, wenn man das Licht gar nicht erst anknipst. Aber das will ich nicht. Ich will meinen Lebensstandard so lassen, wie er ist. Ohne dass ich etwas verändere. Und trotzdem habe ich ein enormes Einsparpotenzial nur durch den Austausch ein paar weniger Lampen.

  • Dieses für mich überraschende Ergebnis straft doch all die Lügen, die uns zum Kauf neuer Geräte überreden

    Stimmt.


    Auch wenn die Endverbraucher natürlich immer noch irgendwo Energie einsparen können: Großverbraucher bleiben die Industriebetriebe, die z. B. -für unser aller Wohl?- Aluminium herstellen.


    Für mich geht es um Energieeffizienz. Sparen war schon immer eine "Falle", weil es die Falschen trifft. Wer noch einen energiefressenden Kühlschrank, oder sonst was nutzt, muss grad nicht die "Welt retten".


    Da versagt die Politik, die nicht konsequent auf Effizienz setzt :thumbdown:

  • Also irgendwie klingt "Beleuchtungsambiente" nicht nach einem Lebensstandard, den ich irgendwie brauche. Glaube das geht den meisten so. Deswegen ist also ein energiesparender Kühlschrank für Otto-Normal-Verbraucher schon eher empfehlenswert. Wenn ich vor dem Fernseher oder Computer hocke brauche ich sowieso keine weiteren Lichtquellen mehr. Zum einen überblenden die das Bild zum anderen würde ich mich dann fragen, warum ich die überhaupt anmache. Weil ich es mir sowieso locker leisten kann?

  • .....zum anderen würde ich mich dann fragen, warum ich die überhaupt anmache.....


    Mit akzentuierter Beleuchtung schaffe ich Gemütlichkeit, ein Gefühl, dass es heimelig ist zuhause. Ich weiß, dass das eine ganz persönliche Ansicht ist, wann es gemütlich ist. Da wird hier eine Ecke mit einer Antiquität beleuchtet, dort ein Gemälde mit einem Spot aus der Dunkelheit gerissen. Dinge, die nicht nur mein Auge erfreuen. Aber einem solchen Argument wie deinem entgegenzutreten, ist sinnlos, habe ich auch nicht vor.
    Ich hatte früher berufsbegleitend eine Firma , die nichts anderes machte, als neudeutsch "ambient light". Und ich habe viel Geld damit verdient, dass andere dieser Anschauung folgen konnten.


    Aber um all das geht es nicht in meinem thread. Es geht um den Wahnsinn auf der einen Seite, intakte Geräte hinauszuwerfen und neue A+++++++-Geräte zu kaufen, und auf der anderen Seite erreiche ich die gleiche Einsparung durch den Einsatz von einer handvoll Euro.

  • Energie sparen???


    Zu deiner Kritik bezüglich des A+++ Labels passt prächtig eine Untersuchung, die von Stiftung Warentest durchgeführt wurde und deren Ergebnis gestern im Magazin des KStA bzw. der Kölnischen Rundschau zu lesen war.
    Statt der hohen Energiemenge, die bei alten Waschmaschinen verbraucht wird, ist man auf den 'Ausweg' verfallen, die Waschdauer auf ca. 3 (drei) Stunden zu verlängern, oder wahlweise, die Heizstärke zu drosseln, sodass das eingestellte 60° Programm in Wahrheit lediglich 45°-50° erreicht.
    Da dies unter Umständen bei Kranken zu Hygieneproblemen führen kann, weil bestimmte Krankheitskeime wie Pilzsporen oder das Norovirus bei diesen Temperaturen nicht abgetötet werden, kann der Verbraucher nur mit Einstellen einer höheren Waschtemperatur reagieren.
    Und schwupps, hat sich's was mit Energie sparen..... :thumbdown:


    Waschmaschinen
    Tricksen im 60-Grad-Programm
    Erstellt 24.01.2013
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  • Statt der hohen Energiemenge, die bei alten Waschmaschinen verbraucht wird, ist man auf den 'Ausweg' verfallen, die Waschdauer auf ca. 3 (drei) Stunden zu verlängern, oder wahlweise, die Heizstärke zu drosseln, sodass das eingestellte 60° Programm in Wahrheit lediglich 45°-50° erreicht.


    Diese Feststellung kenne ich. Überall wird nur so produziert, wie die Testverfahren testen. Unsere Autos sind nur in dem speziellen Abgastestbereich so "grün". Das Kennfeld der digitalen Motorelektronik wird genau auf die Prüfkriterien abgestimmt. Drum herum sind sie dreckig wie eh und je. Die Fahrzeuge sind nur an den Stellen sicher, die vom NCAP-Test bewertet werden. So ist z.B. ein Fahrer beim Seitenaufprall im Beckenbereich nicht geschützt, weil der Crashtest nur die Beschleunigungen des Oberkörpers und des Kopfes bewertet, nicht aber die Energie, die auf den Körper in Höhe des Beckens einwirkt, der nicht ausweichen kann, weil festgeschnallt. Nur Audi und Mercedes machen dort mehr, als der Test fordert, gegen extra Kohle, versteht sich. Auf den Rücksitzen sitzen immer nur Kinder in den Kindersitzen, die schon selbst einen hohen Schutz bieten, weil der NCAP-Test genau dieses Kriterium fordert, aber ein Erwachsener hinten ist so geschützt oder ungeschützt wie vor 20 Jahren.
    In Österreich gibt es ein Warnsystem für Feinstaub, welches automatisch die Geschwindigkeiten auf den Autobahnen reduziert, aber die LKW als Hauptproduzent des Feinstaubes können weiter Höchstgeschwindigkeit fahren.
    Und um den Bogen wieder zum Energiesparen zu spannen, sind die sogenannten Energiespar-Leuchtmittel Giftbomben, die Schäden am menschlichen Metabolismus verursachen können, die nicht kalkulierbar sind. Da sind blaue Umweltengel auf diesen Lampen der echte Hohn. Und sie erreichen nie ihre gepriesene Lebensdauer, weil in den Lebensdauertests Einschaltzyklen nicht mit einfliesen.
    Sparen um jeden Preis oder das Verbiegen von Testergebnissen schadet ja nur dem Nutzer, und der ist Massenware. Gott sei Dank kommt jetzt mit der LED-Technik ein unerwartet schnelles Aus für die Energiesparlampen.

  • Thema Nudelwasser: für 1,5 Liter Wasser braucht mein Induktionsfeld (2000W) 10 Minuten, also 333 W/h. Mein Wasserkocher (1700W) braucht dazu gerade mal 4 Minuten, also 133 W/h.


    Hand aufs Herz! Macht das jemand? Das Nudelwasser im Wasserkocher zum Kochen bringen, umschütten, und dann auf dem Herd weiter"köcheln"? :rolleyes:

  • Macht das jemand? Das Nudelwasser im Wasserkocher zum Kochen bringen, umschütten, und dann auf dem Herd weiter"köcheln"? :rolleyes:

    Mittlerweile - jaaaaaaa!:thumbsup:
    Es wurde so oft in diversen Zeitungsartikeln, Radio- und TV-Sendungen auf diesen Spareffekt hingewiesen, dass ich mittlerweile nicht nur Nudelwasser im Wasserkocher 'vorbereite'.
    Allerdings räume ich ein, dass es neben dem geringeren Strom auch die Zeitersparnis ist, die mich so verfahren lässt... ;)

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  • Klar ich mach das auch. Hat mich zwar nie jemand drauf hingewiesen, aber das erschien mir einfach irgendwie logisch. Allein schon weil der Wasserkocher einen geschlossenen Deckel hat und somit weniger Wärme nach außen abgibt, sowie die Tatsache das es ohnehin weitaus mehr Zeit spart.

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