Ist Opel noch zu retten?

  • Opel geht es schlecht. Die Zulassungen sinken, das Kundenvertrauen sinkt, Bochum wird geschlossen. In diese Zeit kommt die Präsentation eines neuen Kleinwagens: der Opel Adam. Bisher war ich davon ausgegangen, dass Opel ein kleines schickes Auto bauen müsste, für den Massenmarkt. Denn die Masse macht's. Dann habe ich die ersten Interviews gehört, und glaubte meinen Ohren nicht zu trauen: Der Adam soll junge Käufer ansprechen, ein sogenanntes "Life-Style-Auto" sein. Bei dem Wort Life-Style gehen bei mir die Alarmklingeln an. Lifestyle-Produkte für die Masse? Mal sehen, was es da schon gibt auf dem Automarkt. Da wäre der Fiat 500, ein völlig überteuerter Auto-Furz und der Mini, ein angemessen überteuerter "BMW". Und schon wird klar in welche Preisbereiche der Adam angesiedelt wird. Die Preisliste beginnt bei 11.500 Euro und endet ohne aufpreispflichtige Details bei 14.500 Euro. Ein Masseprodukt? Ein Fahrzeug für junge Leute?
    Das wird wohl der letzte Marketingfehler sein, der letzte Sargnagel in der Geschichte von Adam Opel. Ach ja, das Autolein heißt nicht etwa "Adam", sondern "Ädäm". Damit hofft man, die jungen Autofahrer mehr ansprechen zu können. Ich als unbedarfter Konsument, der von Marketing und Betriebswirtschaft keine Ahnung hat, hätte mir ein Auto in der Klasse des C1 von Citöen vorgestellt, wie ich einen habe. Klein, leicht, fast übermotorisiert (was richtig Spaß macht), billig in Versicherung und Steuer, minimaler Verbrauch, Neuwagenpreise so bei 7.500 - 8,500 Euro.
    Tschüss Opel! R.I.P.

  • Opel hat zusätzlich ein grosses strukturelles Problem. Alle deutschen Autobauer leiden unter der stark gesunkenen Nachfrage in Deutschland und Europa. Die anderen Hersteller kompensieren dies durch den gestiegenen Absatz im nichteuropäischen Ausland, insbesondere Asien.


    Und genau das kann Opel nicht. Die Konzernmutter GM verbietet das, da sie in diesen Märkten lieber die Marken von GM verkauft. Braucht GM mal nen vernünftigen Motor, der nicht gleich 20 Liter braucht, nimmt man den gerne von Opel. Die Entwicklungskosten werden natürlich bei der GM-Tochter Opel abgerechnet.


    So kann das nichts geben. Nicht mit GM.


  • Ich sehe das genau so wie Ihr.
    Die "Lifestyle"-Idee is ja an sich OK - was Lifestyle ist, scheint bei Opel jedoch keiner zu wissen..
    Hatte das schon mal dargelegt wie innovatives Auto-produzieren aussehen "Könnte" .
    Vielleicht muss erst "Apple" Autos bauen damit die Idee als HIP und Innovativ angenommen wird.
    :(


    Ich glaube aber das es vor allem politisch nicht gewollt ist die anderen,
    gut verdienenden Deutschen Autohersteller so massiv unter druck zu setzen.

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    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • Vielleicht muss erst "Apple" Autos bauen


    Das wäre das schlimmste, was uns passieren könnte. Denn sobald ein angebissener Apfel ein Auto schmückt, werden alle anderen Hersteller mit Prozessen überzogen, weil sie Autos bauen, die in jeder Ecke des Fahrzeugs je ein Rad haben, ein rundes Lenkrad, und dies auch noch in Erreichbarkeit des Fahrers.

  • Die "Lifestyle"-Idee is ja an sich OK


    Lifestyle-Produkte sind dann ok - als Konsument - wenn man eigentlich alles hat, und sich jetzt um die Dinge kümmern kann, die nicht nur praktisch sind, oder sich in kürzester Zeit rentieren oder amortisieren.


    Lifestyle-Produkte sind dann ok - als Produzent - wenn man fest im Sattel sitzt und keine Absatzsorgen hat. Dann kann man versuchen, dem Kunden zu zeigen, dass man auch schicke Sachen bauen kann mit einigen eingebauten netten Gimmicks, und dafür auch Premiumpreise verlangen kann.


    Lifestil geht gar nicht, wenn man um das Überleben kämpft, und ein Modell braucht, von dem man hunderttausende absetzen kann.

  • Lifestil geht gar nicht, wenn man um das Überleben kämpft, und ein Modell braucht, von dem man hunderttausende absetzen kann.


    [ironie]Aha..
    Apple ging es ja auch so gut als sie den iPod,- später mit dem iPhone herauskamen... ;) [/ironie]


    Nö, ich seh das bisschen anders..
    Lifestyle ist dem "zeitgeist" unterworfen, - der ist eindeutig Öko-Nachhaltig-Umweltschonend...
    Ob das Elektroantriebe wirklich sind ist in dem Opel Kontext mal egal..
    Elektroautos im unteren-mittlerem Preissegment gingen weg wie geschnitten Brot - 1000%


    Ich,- und wie ich meine sehr viele andere, sind das Rumgeeier der Hersteller satt...
    Reichweite, akkutechnik nicht ausgereift, usw...alles bla bla...
    Es ist- vor allem in Deutschland NICHT gewollt den Technologievorsprung
    bei konventioneller Auto-Antriebstechnik aus der Hand zu geben

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    Verrückte ?? Verrückte explodieren nicht wenn das Sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie verrückt sie sind. :pinch:

  • Daimler eiert nit, Daimler baut einfach.


    Nee, is klar. Die schreiben schon mal nichts über Reichweite. Is aber eigentlich eh egal, bei einem Preis von fast einer halben Million Euro wird sich die Klientel in Grenzen halten. Zeigen was machbar ist ist ja ok.
    Aber mir ging es darum, ob ein Lifestyle-Produkt, welches dadurch klar macht, dass es nichts für den Massenmarkt wird, das richtige Instrument ist, den Karren aus dem Dreck zu ziehen, oder ob Opel lieber ein kleines, preiswertes Modell gebaut hätte, von dem man einige 100.000 Stück absetzen kann.

  • Auch bei Opel werden die Marktforschungsanalysen gemacht haben, die weitaus detailierter sind als das Wissen im gesamten Forum.


    Dass sie detaillierter sind als das Forum es könnte, ist klar. Dass die Marktanalysen in der Vergangenheit fehlerhaft waren, spricht nicht unbedingt für diese Mannschaft. Als Beispiel kann man die mehrfachen, erfolglosen Versuche hernehmen, die Marke Opel in der Oberklasse zu etablieren. Kapitän, Admiral, Diplomat, Senator, Monza. Für den Sportlichen Bereich Calibra. Alle sicherlich Ergebnis von Marktanalysen.

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