Ich denke auch, daß Indien einen ziemlich langen Weg bis zur Rechtsstaatlichkeit haben wird, länger noch als viele Diktaturen dieser Welt. Die indische Kultur und Mentalität ist so ziemlich das exakte Gegenteil von unserem Kulturkreis. Ich kenne keine noch-existierende Hochkultur auf diesem Planeten, die mir so fremd erscheint. Von daher finde ich ist Lynchjustiz für Gruppenvergewaltiger ein Fortschritt in unsere Richtung.
Indien demonstriert!
-
-
Da hab ich ja was angestoßen! Mir war weder zum Scherzen, noch wollte ich die Täter schützen.
Besser hätte ich geschrieben, dass es mir graust, wenn Demonstranten jetzt öffentlich die Todesstrafe fordern, die kann in Indien, wenn ich richtig informiert bin, nur bei Mord verhängt werden.
Die höchsten Richter warnten bereits vor einer „Lynch-Mob-Mentalität“. Justiz wie Politiker fürchten , dass diese Rufe nach Vergeltung die indische Praxis bedrohen, die Todesstrafe nur in seltensten Fällen zu verhängen oder gar zu vollstrecken. Allerdings hatte die Justiz bereits im November das inoffizielle Moratorium für Hinrichtungen aufgehoben: Damals wurde der 26-jährige Ajmal Kasab erhängt, der einzig überlebende und verurteilte Attentäter des Anschlags 2008 in Bombay. Es war die erste Hinrichtung seit acht Jahren.
Dass unabhängig davon die Anklage auf Mord lautet, liegt wahrscheinlich an der besonderen Grausamkeit der Tat. Dadurch wird auch in Deutschland aus einem Tötungsdelikt ein Mord. Die Tötungsabsicht reicht dazu nicht aus, Zombijaeger ... bh_roth wies ja schon auf Mordmerkmale hin.
Gerade weil der Mann -und die Frau- auf der Straße in jeder Tötung einen "Mord" sehen und nach solchen Straftaten schnell Wut und Rachegefühle hochkochen, ist eine unabhängige Justiz wichtig für jeden Rechtsstaat.
Dass Vergewaltigungen in Indien bislang als Kavaliersdelikt von der Polizei gedeckt wurden, dass Vergewaltigungsopfer aufgefordert wurden, ihren Vegewaltiger zu heiraten ... für mich ist das schier "undenkbar". Das notwenige Umdenken kann aber kaum darin bestehen, für die Täter die Todesstrafe zu fordern ...
Das "das" in "Wenn das nicht Mord war, was dann." bezog sich auf die Tat als solches nicht auf den vorherigen Satz. Mir ist natürlich klar, dass nicht jede Tötung mit Absicht Mord ist; Totschlag und Notwehr gibt es auch noch. Aber hier liegt der Fall ganz eindeutig, jedenfalls meiner Meinung nach.
-
@ Zombihunter:
Klar ist fuer mich erst dann etwas, wenn ich dabei war und es mit eigenen Augen gesehen und alles unter Vollbesitz meiner Sinne miterlebt habe. Alles, was ich in den Medien hoere, sehe oder lese, behandle ich mit grosser Skepsis. Deshalb werde ich mir kein Urteil erlauben koennen, auch wenn es gerade so schoen "passen" wuerde. -
Bei dem Prozess jetzt scheint ja wohl eher gar nichts klar zu sein. Ein Anwalt, der sich bereit erklärt, die Angeklagten zu verteidigen, wird im Gericht beschimpft, ein Schnellgericht wird extra für diesen Prozess geschaffen??
Den Äußerungen des Verteidigers zufolge, hat die indische Polizei zu unlauteren Methoden gegriffen, um die Ermittlungen voranzubringen. "Ich komme gerade aus dem Tihar-Gefängnis, nachdem ich einen der Beschuldigten getroffen habe", sagte Sharma. "Er ist während des Verhörs brutal gefoltert worden. (...) Viel von dem, was die Polizei sagt, ist frei erfunden." Die Polizei sei unter Druck gewesen, den Fall schnell zu lösen. *
Genau das stimmt, egal, was sonst möglicherweise alles nicht stimmt. -
Mein Mitgefühl hält sich in Grenzen.
-
Mitgefühl
Darum geht es nicht, sondern um einen fairen Prozess.
Jahrelang wurden angezeigte Vergewaltigungen vernachlässigt oder ignoriert, Prozesse nicht vorangetrieben ... und jetzt ein Schnellgericht? Mich erinnert das an den "kurzen Prozess" von Freisler, der als Beispiel für die Rechtsbeugung des NS-Regimes gilt.
Futsch und weg hat noch nie Probleme gelöst.
P. S. Ich möchte nicht wissen, wie der Prozess verlaufen würde, wenn die mutmaßlichen Täter die Söhne angesehner Männer wären und nicht aus den Slums kämen ...
Das ist das Problem ... aber das gibt's bei uns leider auch
-
P. S. Ich möchte nicht wissen, wie der Prozess verlaufen würde, wenn die mutmaßlichen Täter die Söhne angesehner Männer wären und nicht aus den Slums kämen ...
Der würde gar nicht laufen.Hier schon. Natürlich mit gutem Rechtsanwalt.
-
In den letzten Tagen gab es ja einiges über die freundliche, entspannte und liebenswerte indische Kultur zu lesen.
Ein ganz schlimmer Artikel vom Focus:
ZitatDie Szene aus einem indischen Kino sagt mehr als 1000 Worte: Als es in einem Bollywood-Film zu einer Vergewaltigung kommt, springen männliche Kinobesucher auf und klatschen. „Ich war geschockt, als mir das eine Kollegin mehrfach berichtete, die über indische Kinofilme forschte“, sagt Dagmar Hellmann-Rajanayagam, Professorin für Südostasienkunde an der Universität Passau.
Nette Leute
ZitatJedes Jahr werden Zehntausende weibliche Föten abgetrieben, jede Stunde wird eine Frau wegen ihrer Mitgift ermordet, allein in der Hauptstadt Delhi wird alle 18 Stunden eine Frau vergewaltigt.
Das ist wohl das typische indische Lebensgefühl, von dem im Westen immer so geschwärmt wird
Auch sehr interessant als sich ein hinduistischer Guru zu den Taten im Fernsehen äußerte:Zitat"Das Opfer ist genauso schuldig wie ihre Vergewaltiger", sagt Asaram Bapu, 70, selbsternannter Guru und Betreiber eines Ashrams in der nordindischen Stadt Ahmedabad.
Recht hat er. Wieso ist die blöde Kuh auch als Frau auf die Welt gekommen? Obwohl...Kühe sind natürlich nicht blöd. Das sind die einzigen Tiere die klüger sind als der Mensch. Zumindest in Indien.
ZitatIn aller Öffentlichkeit mutmaßt Asaram Bapu zum Beispiel, wie das Vergewaltigungsopfer sich hätte retten können: Die Frau hätte die Täter "als Brüder anreden und sie anflehen sollen aufzuhören", sagt er vor laufender Kamera. "Das hätte ihre Würde und ihr Leben bewahren können."
Also ich finde dermassen frauenverachtend ist nicht einmal der Islam. -
Die letzte Antwort auf dieses Thema liegt mehr als 365 Tage zurück. Das Thema ist womöglich bereits veraltet. Bitte erstellen Sie ggf. ein neues Thema.