Anfang des Monats wurde publik, dass der FC-Spieler Kevin Pezzoni von einigen Ultras so massiv bedroht wurde, dass er sich in Köln nicht mehr sicher fühlte.
Der Verein spielt in dieser Sache erkennbar falsch. Spontane Reaktionen legten nahe, dass sehr wohl ein Zusammenhang zwischen der Bedrohung und der Vertragsauflösung bestand. Dass sie, wie behauptet, auf Wunsch von Pezzoni stattfand, hatte Jürgen Klopp recht deutlich bezweifelt ... diesen "Vorwurf" aber später abgeschwächt.
Wenn auf Wunsch des FC InternetSeiten gelöscht werden, auf denen die Ultras sich rühmen, Pezzoni aus der Stadt vertrieben zu haben ... und der nächste, der dran sei, stehe schon fest ... dann ist das Problem nicht durch Löschung einer Seite zu lösen! Da muss man Farbe bekennen und nicht verkünden, eine reale Bedrohung Pezzonis sei für den Verein nicht nachvollziehbar gewesen. Den Vertag löst man also auf, weil Pezzoni ein Weichei ist, der sich Bedrohungen einbildet, oder wie?
Dass muss man wóhl annehmen, wenn die Vereinsführung unbeirrt behauptet, alles für Pezzoni getan zu haben und jetzt sogar gerichtlich gegen ihn vorgeht, wenn er in Interviews sagt, der Verein habe ihn im Stich gelassen.
Zuerst Pezzoni zu entlassen und die Spieler anschließend einen Aufruf zu Toleranz und gegen Gewalt verkünden zu lassen, ist bigott! Mit Pezzoni hätte man das tun müssen.
Die Vereine müssen sich entscheiden, wie weit sie ihre gewaltbereiten Ultras -die aus meiner Sicht keine FußballFans sind- weiterhin hofieren wollen. Ja, als Kunden bringen sie Geld und sie sorgen auch für Stimmung im Stadion. Wenn man deshalb allerdings hinnimmt, dass sie auch Flaschen werfen, bengalische Feuer zünden und damit einen Spielabbruch riskieren, wird die Geschichte für mich sehr fragwürdig.
Fouls müssen geahndet werden. Spieler sollten so konsequent sein, sich nach einem Spiel nicht vor der Fankurve zu verneigen, wenn von da Gegenstände aufs Spielfeld geworfen, oder bengalische Feuer gezündet wurden. Ansonsten nimmt man das Verhalten billigend in kauf ... und unterstützt es so.