• Schenken bzw. das "Nichtschenken" ist doch einfach. Ganz nüchtern betrachtet ist es eine Frage der Absprache. So eine Absprache habe ich mit meiner Frau. Wir schenken uns nichts, nur weil die Massendynamik uns dazu zwingen will. Wir haben uns aus diesen Konsumzwängen abgemeldet. Es gibt über das Jahr verteilt genügend Möglichkeiten, das zu schenken, was eben gerade in diesem Moment notwendig ist. Warum sollte ich da bis Weihnachten warten? Warum soll ich warten, wenn meiner Frau ihr Lieblingsparfüm Anfang November ausgeht? Oder die Halskette, an der sie ihren Lieblingsanhänger trägt, im Oktober reißt? Den Bogen kann man weiter spannen, über das Parfüm zum neuen Telefon, und weiter zum festlichen Essen zu Zweit. Ich brauche keine vorgegebenen Zeiten. Es kommt vielmehr aus dem Bauch heraus, von dort, wo die Gefühle herkommen.

  • Gute Einstellung.


    Spontan eine Kette reparieren zu lassen oder das richtige Parfüm zum richtigen Zeitpunkt mitzubringen, das sind schöne "Geschenke".


    Da bleibt für spezielle Anlässe ja kaum was übrig ;)


    Zu speziellen Anlässen mag ich besonders die Geschenke, die nicht berücksichtigen, was mehr oder weniger dringend "notwendig" ist, wenn du verstehst, was ich meine.


    P. S. Mein Lieblingsparfüm geht nie aus :)

  • Schenkungen sind immer gut geeignet um eine moralische Dominanz auszuüben, zumindest dann, wenn man reicher ist als der Beschenkte. Der wird nämlich niemals einem selbst so etwas tolles schenken können wie man ihm geschenkt hat. Also muss er das durch andersartige Gefälligkeiten wieder kompensieren. Zumindest kann man sich einer größeren Loyalität bewusst sein. Wer also gerne Menschen diktiert, der mache ihnen auch viele Geschenke :)


    Andersrum finde ich es von daher auch ziemlich unangenehm, wenn mir Geschenke gemacht werden. Solche Menschen geraten bei mir sofort in den Verdacht mich beherrschen zu wollen. Da lasse ich dann erstmal für einige Zeit die Freundschaft etwas distanzierter angehen.

  • Schenkungen sind immer gut geeignet um eine moralische Dominanz auszuüben, zumindest dann, wenn man reicher ist als der Beschenkte

    Da gebe ich dir recht. Schenken ist und bleibt ein schwieriges Geschäft, denn es passt absolut nicht in unsere Leistungsgesellschaft, in der alles "verdient" sein muss.


    Geschenke kann man sich weder verdienen oder erarbeiten, dann ist es schon "Bezahlung".


    Nicht alles, was sich Geschenk nennt, ist auch ein Geschenk


    Wer allerdings immer aufrechnen muss und sich gar nichts schenken lassen kann, dem geht aus meiner Sicht etwas Wesentliches verloren.

  • Ich kann mir immer etwas schenken lassen. Es muss nur von einer Person kommen bei der ich zumindest temporär willig bin mich zu unterwerfen.


    Dies immer aufzurechnen halte ich für weniger problematisch. Die schenkende Person rechnet genauso, nur macht sie das vielleicht unterbewusst. Mit einer bewussten Rechnung hat man dann schon wieder einen Vorteil. Das ist kein selbstaufgelegter Zwang, sondern lediglich eine Auslotung des eigenen Unterbewusstseins. Den Zwang hat man sowieso.

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