• Es stockt, obwohl meine Ware schon auf dem Band liegt und nur noch zwei Käufer vor mir an der Reihe sind. Der, der gerade vor der Dame an der Kasse steht, hält einen Flachmann (Williams Christ?) in der einen Hand und in der anderen Hand, noch gut verdeckt, hat er viele Münzen. „1,99 Euro“, sagt die Dame an der Kasse, und die vielen Münzen wechseln von seiner Hand in die der Kassiererin. Die beginnt zu zählen, und man sieht ihr ihren Unmut schon an.


    „1,99 Euro“, wiederholt sie, „das hier sind nur 1,89 Euro“… Sie schaut den Mann böse an, und wieder wechselt das Geld…diesmal zurück zu dem Mann, der immer kleiner zu werden scheint. Peinlich ist es ihm, sehr peinlich.


    Es ist eine beschämende Situation, wie er da steht und das Fläschchen zurück geben muss.


    „Ich bezahle das, geben Sie dem Mann das Fläschchen“, höre ich die Stimme der jungen Frau vor mir. Sie reicht der Kassiererin ein Zweieurostück. Der Mann schaut völlig irritiert. Er will nun seinerseits der Frau sein Kleingeld geben, aber die sagt: „Nein, stecken sie das nur ein.“


    Der Mann ist baff.


    Die Kassiererin auch, wenngleich ihre Miene Bände spricht und eindeutig zeigt, dass sie mit diesem Verlauf der "Szene" nun gar nicht zufrieden ist.


    Sie kassiert die 1,99 Euro und gibt der Frau 1 Cent zurück.


    Der Mann hat sich wieder gefangen, dankt der Frau mit einem irritierten, aber sehr freundlichen Lächeln und verschwindet.


    Die junge Frau deutet der immer noch sprachlosen Kassiererin, sich nunmehr an das Registrieren ihrer Ware auf dem Band zu machen. Ihre Ausstrahlung ist so klar und sicher, dass die Kassiererin garantiert kein abfälliges oder kritisches Wort über das eben Geschehene verlieren wird.

  • Die Geschichte gefällt mir.


    Ich überlege gerade, wo ich es gesehen habe: Eine kleine Schale neben der Kasse mit dem Hinweis, dort die kleinen Münzen des Wechselgelds hineinzulegen ... oder auch fehlende Münzen zu entnehmen.


    Die Kassiererin muss wohl noch lernen. Nach meiner Einschätzung werden in vielen Betrieben da eigens Schulungen durchgeführt, ich erlebe jedenfalls viele ausgesprochen freundliche Mitarbeiter im Einzelhandel.

  • Ich hörte gestern von einer Berliner Bekannten: sie hat ein Foto bei einer Drogerie-Kette entwickeln und vergrößern lassen. Ungerader Betrag an der Kasse.... 2,29 Euro. Sie frickelt gerade ihr ganzes Kleingeld aus der Geldbörse, als die Kassierin sagt: 2,25... das Kleingeld (1 und 2 Centstücke) nehmen wir nicht mehr an.

  • und mit Schecks.


    Zu Schecks: Gaebe es keine Schecks, waere die amerikanische Post laengst pleite. Taeglich werden ueber 4 Millionen Schecks verschickt


    Ueberweisungen sind unbekannt / kaum gebraeuchlich; also wird Licht - Wasser - Strom , Telefon, monatliche Versicherungsbeitraege ( jaehrlich ist zuviel auf einmal ), TV, Miete , Hypotheken, Autoabzahlungen, Kredite jeglicher Art ( Geschaefte, Bank ) , monatliche Mindestbezahlung der unzaehligen Kreditkarten .......


    ............... alles mit Scheck bezahlt und im Umschlag verschickt

  • Erinnert mich an eine Situation vor Monaten im Lidl gegenüber.


    Ich zahlte gerade meine Ware an der Kasse, als der Mann, der hinter mir seine Sachen aufs Band gelegt hatte, anfing zu fluchen. Alle drehten sich zu ihm um.


    "Mist, mein Geld liegt im Auto auf dem Parkplatz!"


    Das Band lag voll mit seiner Ware.


    "Haben sie wirklich ihre Geldbörse im Auto," fragte ich ihn.


    "Ja, hinten in einem Korb. Da liegt meine Jacke drüber."


    Ich habe seinen Einkauf auf Wert taxiert und das Risiko abgeschätzt. 30 - 40 Euro etwa, dachte ich.


    "OK. Ich zahle ihren Einkauf, wir gehen zusammen zu ihrem Auto, und sie geben mir das Geld?"


    "Ja! Bitte...das wäre super...."


    Ich habe mit 50 Euro bezahlt, das Restgeld nebst Bon in der Hand gehalten, und am Auto des Herren meinen "Fuffi" gegen das Wechselgeld getauscht.


    Man muss manchmal einfach über seinen Schatten springen.


    Ich habe auch schon verzweifelten KVB-Kunden, die entweder gar kein, oder zu wenig Kleingeld hatten, ausgeholfen.


    Ich gehe einfach immer davon aus, dass ich selbst einmal in eine missliche Situation kommen kann.