Die Fußball-WM 2018, das Versagen und der Sündenbock

  • Mit Sinn freien Methusalemspruechen sich bemerkbar zu machen, ist das eine.
    Habe viele Spiele gesehen, nicht nur die von Deutschland. Dabei fiel mir auf, die anderen Mannschaften haben "nachgeruestet". Sie analysierten die deutsche Mannschaft ausgezeichnet und fanden das richtige Mittel.
    Diese deutschen Kicker sind nicht mit der Mannschaft von 21O14 zu vergleichen. Das war ein Jahrhundertteam. Es hat einfach alles gepasst.
    Moechte nicht anfangen die Spielweise zu analysieren, weil das die Aufgabe des Bundestrainers und seiner Mannschaft ist.
    Einen Grund zum Abdanken sehe ich deshalb nicht. Wer fast nur gewonnen hat in den letzten Jahren, muss auch das Recht haben, ungewollt verlieren zu duerfen.
    Es ist eine Situation entstanden, die eine Neuorientierung notwendig macht.
    Ich hoffe, Loew tritt nicht zurueck, sondern stellt sich der Aufgabe, wie Phoenix aus der Asche wieder aufzuerstehen.
    Ein Weltmeister ist diesmal in der Vorrunde untergegangen !


    Na und ??


  • .


    Quelle: 'Twitter'
    .

  • Gary LinekerVerifizierter Account
    vor 18 Stunden
    Football is a simple game.
    Twenty-two men chase a ball for 90 minutes and at the end, the Germans no longer always win.

    Previous version is confined to history.

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    Antwort an @GaryLineker
    09:04 - 27. Juni 2018

    1998: France WIN World Cup 2002: France OUT at Group Stage

    2006: Italy WIN World Cup 2010: Italy OUT at Group Stage
    2010: Spain WIN World Cup 2014: Spain OUT at Group Stage
    2014: Germany WIN World Cup 2018: Germany Out at Group Stage


    Quelle: Twitter


    :rolleyes: ;)

    .

  • Südkorea 2 – Deutschland 0


    Sicher steht Team Südkorea,
    schnell ist klar: heut wird es schwea.

    Jogi cremt nervös Nivea,
    Gegner jubelt: 1:0, yeah!

    Schließlich stürmt Manu Neuea
    und das deutsche Tor ist lea –
    2:0, scheiße, "danke" sea.

    .

    Moritz Hürtgen

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  • Ich gucke jedenfalls weiterhin die Spiele und geniesse guten Fussball, wenn er denn gespielt wird.


    Ein Fanatiker bin ich eh nicht. Mich interessiert Sport, nicht nur das Land, das sich praesentiert.


    Die Berichterstatter in den suedamerikanischen Sportkanaelen sind leidenschaftlich und aufmunternd.
    Hier antworten Journalisten, wenn sie gefragt werden, was mit Deutschland los sei und gleichzeitig Haeme erkennen laesst:


    Sie sollen alle unbesorgt sein, Deutschland wird "zurueck kommen" und sich wieder so praesentieren, wie man es bisher kannte. Erfolgreich.
    Und das sagen auslaendische Reporter, nicht deutsche !!


    Schoenes Wochenende.



  • Ich hoffe, Loew tritt nicht zurueck, sondern stellt sich der Aufgabe, wie Phoenix aus der Asche wieder aufzuerstehen.


    Lukas Podolski teilt deine Meinung, auch für ihn muss Löw Bundestrainer bleiben.

    Hier seine Kolumne im Wortlaut:


    Darum muss Bundestrainer Joachim Löw bleiben
    Köln/Kobe -
    Deutschland ist raus, das tut weh und ist für uns alle eine große Enttäuschung. Die Gründe für das Ausscheiden liegen für mich auf der Hand. Da hat es sportlich und in der Mannschaft irgendwie nicht gestimmt.
    Das war ja schon während der Vorbereitung ein schleichender Prozess. Aber da wurden die Probleme vielleicht einfach vernachlässigt und gesagt: Im Turnier, da sind wir dann da. Das läuft aber eben einfach nicht immer so.


    Der unbedingte Wille fehlte
    Ich hatte einfach das Gefühl, dass da keiner vorangeht. Jeder war mehr oder weniger mit sich selbst beschäftigt, aber der unbedingte Wille am Ende, der fehlte. Nach 2014 sind viele gegangen: Schweini, Lahm, Mertesacker oder ich. Es soll nicht überheblich klingen. Aber ein paar Typen fehlten einfach.
    Da fühle ich mich in meinen Aussagen bestätigt, denn ich sage schon immer: Lasst den jungen Talenten mehr Freiheiten! Die Ausbildung wird doch mittlerweile nur noch darauf ausgelegt, dass wir elf Saubermänner auf dem Platz haben.


    Man braucht besondere Typen
    Jeder muss Abitur und die richtigen Aussagen parat haben. Keiner hat mehr Ecken und Kanten, keiner macht mal etwas Überraschendes. So blöd es vielleicht klingt: Das spiegelt sich auch auf dem Platz wider. Für die besonderen Erfolge braucht man eben auch besondere Typen.
    Das hat sich verändert. Heute denken viele 20-Jährige schon, sie wären es. Aber genau in der Zeit müssen sie Gas geben, ein Typ sein. Heutzutage sind zu früh andere Dinge im Leben dann wichtiger.


    Joachim Löw muss Bundestrainer bleiben
    Aber wenn es schon um Typen geht: Joachim Löw ist für mich ein besonderer Typ. Deswegen sage ich auch: Er muss Bundestrainer bleiben.
    Es gibt derzeit einfach keinen besseren als ihn. Für mich ist es auch viel zu einfach wegen drei Spielen zu sagen: Es geht nicht mehr mit ihm. Wir sollten froh sein, dass wir ihn haben. Löw kann noch mal einen Umbruch einleiten.


    Er muss die Situation jetzt ganz genau beurteilen und analysieren. Das macht er bestimmt schon gerade. Ich kenne ihn seit 14 Jahren, ihn beschäftigen solche Niederlagen extrem. Es muss jetzt ein Schnitt her.
    Löw muss sagen: Du passt zur Nationalmannschaft und du nicht. Gnadenlos.
    Für Löw ist es die erste bittere Niederlage seit 2012, da hat uns Balotelli mit Italien bei der EM rausgeworfen. Damals sind wir mit Löw noch besser zurückgekommen.


    WM-Desaster als Warnschuss nutzen
    Wenn dieses WM-Desaster etwas Gutes haben könnte, dann, weil es ein Warnschuss für alle ist. Aber jetzt müssen alle aus der Komfortzone raus. Im Sport gehören Niederlagen dazu, es kann nicht immer alles gut laufen und planbar sein.
    Was mich persönlich aber auch gewundert hat, waren die Fans. In Deutschland waren die Stadien bei Länderspielen zuletzt selten ausverkauft, auch in Russland waren nicht viele dabei. Jetzt kann man sagen: Es ist der Flug und das Visum.


    DFB braucht mehr Unterstützung - Beispiel Kolumbien
    Aber: Ich habe das Kolumbien-Spiel geschaut, die müssen auch ein Visum beantragen und statt drei Stunden mehr als zehn Stunden fliegen. Da war aber das ganze Stadion gelb. Bei uns war nicht viel los. Da muss der DFB dringend nach den Gründen suchen. Und da wären wir vielleicht schon wieder beim Thema mit den Typen...

    .

    Quelle: 'Express'


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  • Da ich gerade beim 'Copy 'n' Paste' bin, gleich noch ein Dank und zugleich eine Antwort auf Petrus' letzte Bemerkung:


    Kommentar zum WM-Aus
    Danke, Mesut!


    Mesut Özil im Spiel gegen Südkorea.
    Foto: Getty Images


    Köln -
    Von „Untergang“ und „Katastrophe“ ist jetzt aller Orten die Rede, als Hauptverantwortlichen hat das Land seinen mit Abstand besten Fußballspieler ausgemacht.
    Höchste Zeit - bevor er abtritt und manche ihm dann noch spöttisch nachrufen - für eine Verneigung vor Mesut Özil. Warum nicht auch mit einem Superlativ: Mesut Özil ist für mich der begabteste und kreativste Mittelfeldspieler, den die deutsche Nationalelf je hatte. Wenn es dereinst eine deutsche Mannschaft des Jahrhunderts gibt, wird Özil darin bei mir immer spielen. Weil keiner mehr Künstler war als er, weil keiner mehr mit dem Ball anzufangen wusste.


    An seiner Begabung entzündet sich seit Jahren jähe Kritik: Özil sei ein Genie, aber ein schlampiges, launisches, das in den entscheidenden Spielen „keine Leistung“ zeige, sich verstecke. Er verschwende sein Talent. Das ist eine sehr deutsche Kritik. In ihrer Härte ist sie nicht berechtigt.


    Özil wurde nie ganz akzeptiert
    Die Kritik speist sich zumindest in Teilen aus einem in diesen Tagen wieder grassierenden Alltagsrassismus. Sie existierte auch vor Özils Foto mit dem türkischen Ministerpräsidenten Erdogan, das der Mannschaft vermutlich geschadet hat.Viele deutsche Fans haben Mesut Özil nie ganz akzeptiert: Seine Leichtigkeit, die Tänze mit dem Ball, die Pirouetten, die Streicheleinheiten für sein geliebtes Leder, die sanften Chip-Bälle, das lockere Fußgelenk, die baumelnden, schmalen Schultern, der melancholische Blick.


    Özil bewegte sich wie ein Panther durchs Gras, nie wie ein Schäferhund. Wenn er Beute gemacht hatte, einen genialen Pass gespielt, ein Tor erzielt, ruhte er sich schon mal aus und schaute zu, was die anderen so machen. Das alles blieb vielen Fans genauso fremd wie seine Pilgerfahrt nach Mekka oder die Tatsache, dass er die Hymne nicht mitsang.
    .
    Symbol einer neuen Mannschaft
    Mesut Özil spielte nie so, wie deutsche Nationalspieler immer gespielt hatten, nie aggressiv, selten schnell und nur bei seinen genialen Pässen unerbittlich – er war das Symbol einer neuen, multikulturellen Mannschaft, die 2010 bis 2016 zwar geliebt wurde, in der Özil aber in schwächeren Spielen stets als Fremdkörper ausgemacht wurde.
    Viele sagten, die deutsche Nationalmannschaft sei 2014 „trotz Özil“ Weltmeister geworden. Was für ein Schwachsinn. Im Endspiel hat er sogar enorm „deutsch“ gespielt, zumindest ist er gelaufen bis zum Umfallen. Er hieß bloß Özil und nicht Müller. Er spielte nicht 200 einfache Pässe wie Kroos, von denen 198 ankamen, sondern zehn messerscharfe in die Tiefe, von denen zwei oder drei ankamen.


    Kreativer Kern der deutschen Mannschaft
    Tatsächlich ließ sich in den vergangenen Jahren der Eindruck gewinnen, dass Mesut Özil mehr und mehr fremdelt: Mit der Nationalmannschaft, vielleicht auch mit dem Profifußball an sich. Er war mit Anfang 20 bei Real Madrid, er war Multimillionär, er war Nationalspieler. Aber er sollte bitteschön so gut wie Messi und Ronaldo sein. Das war er nur in seinen besten Momenten. Kann sein, dass er nie besser war als bei der WM 2010. Sein Tor gegen Ghana, seine Vorlagen, seine Sprints. Özil war der kreative Kern einer deutschen Mannschaft, die schöner spielte als alle anderen. In die Mikros nuschelte er etwas von der Mannschaftsleistung und dem nächsten Spiel, für die Lacher und Kopfnicker sorgten die Müllers und Hummels‘.


    .Löw erkannte Özils Talent
    Özil ist immer ein Künstler geblieben, der umhegt und umsorgt werden musste – Joachim Löw hat das erkannt und getan. Seine Karriere hätte mit einem härteren, „deutscheren“ Trainer weit weniger geglänzt, ähnlich übrigens wie beim ebenfalls eher einfachen, aber sensiblen Lukas Podolski.
    Kann sein, dass der Künstler Mesut Özil sein Genie mit 29 großen Teils versprüht hat. Es wäre keine Überraschung, träte er jetzt aus der Nationalelf zurück und guckte zu, ob es die Goretzkas und Rudys besser machen.
    Es hätte dann immerhin für 23 Tore und 39 Vorlagen in der Nationalelf gereicht. Es wären 40 geworden, wenn Hummels seine Flanke in der 87. Minute verwertet hätte. Was hätten „Bild“ und Basler dann gesagt? Warum schreibt kaum einer, dass er gegen Südkorea 62 Prozent seiner Zweikämpfe gewann und sieben Torschussvorlagen gab? Warum regt sich niemand darüber auf, dass ein Volltrottel wie Mario Basler beim windelweichen Markus Lanz stundenlang erklären darf, warum er Özil mit einem „toten Frosch“ verglichen hat, während der im Exil lebende Journalist Can Dündar erst in den letzten Sendeminuten etwas zu den Wahlen in der Türkei sagen darf? Man darf annehmen, dass Künstler wie Mesut Özil auf Kritik empfindlich reagieren – mit Rückzug zum Beispiel. Oder mit Rücktritt.


    Trotz oder Einsamkeit
    Den Künstler Mesut Özil gab es immer nur auf dem Platz, da geht es ihm wie Maradona, Messi, Möller und so vielen anderen. Abseits des Spielfelds irren dies Fußballgötter durch die Welt, weggesperrt in Villenvierteln, ausgesogen von Beraterzecken, unsicher, fremdelnd, manchmal wirr. Mesut Özil hat sich sicher auch zurückgezogen, weil er jahrelang von der deutschen Öffentlichkeit und Gegenöffentlichkeit mit Spott und Häme übergossen wurde. Wer weiß, vielleicht hat er sich auch aus Trotz mit Erdogan fotografieren lassen, oder aus Einsamkeit. In Deutschland wirft man ihm mangelnde Integration vor. Warum sagt man das nicht von AfD-Anhängern oder Seehofers, denen Werte wie Weltoffenheit ganz bestimmt fremder sind als Özil? Natürlich hätte man den Künstler Mesut Özil für sein Foto aus der Nationalmannschaft verbannen können, natürlich ist seine Leistung diskutabel. Seine mentale Verbannung hat schon vor Jahren begonnen.


    Ein Symbol für unser Land
    Wenn wir uns dereinst erinnern an die grandiose Mannschaft, die das Land ab 2010 für einige Jahre verzauberte, werden sich hoffentlich viele an Mesut Özil erinnern, diesen schmächtigen, genialen Spieler, der mehr als jeder andere ein Symbol für eine andere, moderne deutsche Nationalmannschaft war. Ein Symbol für ein Land, das mit sich und seinen Werten und dem vermeintlich Fremden rang. Einen Fußballspieler, dem zumindest der Ball nie fremd war..



    (KStA)


    Having to leave the World Cup already after the group stage hurts so much.

    We just weren't good enough.

    I'll need some time to get over it.


    (Twitter)




    P.S.
    (nicht nur) für "Petrus"


    Es war NICHT Mesut Özil, der von Erdoğan als seinem "verehrten Präsidenten" sprach.

  • Noch 'n Gedicht - von gestern :rolleyes:





    Thomas Gsella


    Alles kaputt


    Leer liegt das Land. Die bunten Fahnen weinen.

    So sinnlos itzt das Treiben allumher.

    Entsetzen wiegt wie Blei in müden Beinen,

    Und wer kein Haus hat, baut sich keines mehr.

    Denn nach den, ach, zerbrochnen Fußballseelen

    Bricht nun auch die Regierung ganz entzwei:

    Nach diesem Aus wird umso mehr krakeelen

    Ein Horst aus Bayern namens Adabei.

    Der wird das Kabinett nun ganz vernichten,

    und in der Neuwahl kommt ein Hitler dran.

    Und niemand wird danach noch komisch dichten

    Im Land, das nicht mehr fußballspielen kann.

    FAZ 29.06.2018

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