Raus! Raus! Die Briten sind raus!

  • Bei der EM sind zwar noch 4 britische Mannschaften dabei (wenn man Irland mitzählt), aber aus der Europäischen Union sind sie nun per Volksabstimmung ausgeschieden.


    Das Pfund und der DAX sind abgestürzt.


    Cameron ist schon zurückgetreten.


    Was in den nächsten Wochen/Monaten/Jahren jetzt passieren wird, kann hier diskutiert werden :)

  • Das Pfund und der DAX sind abgestürzt. Cameron ist schon zurückgetreten.

    Das Pfund, wie auch der Dax sind nach anfänglichem Absturz gerade dabei sich -wenn auch mäßig- zu erholen, und auf Camerons tatsächlichen Rücktritt muss man noch bis Oktober warten.


    Interessant scheint mir der Blick auf das Wählerverhalten
    Jung / Schottisch / Nordirisch => mehrheitlich für Verbleib
    Alt / Englisch => pro Austritt


    und auf die Möglichkeit eines 'Domino-Effekts':
    In Schottland erstarken Stimmen für ein Loslösen von GroßBritannien, in Nordirland diejenigen für eine (Wieder-)Vereinigung mit der Republik Irland.
    Geert Wilders plädiert leidenschaftlich für einen EU-Austritt der Niederlande, aus Frankreich tönt's ähnlich von Marine Le Pen. Von Storch weint vor Freude und Petry nebst AfD-Konsorten nutzen das Votum für ihre deutsch-nationalistische Suppe.


    Was für viele Beobachter feststeht, ist die Folgerung, dass das überregulierende, Pfründe sichernde und auf eigene Vorteile bedachte Weiterwurschteln wie bisher nicht mehr möglich ist, ohne ein endgültiges Scheitern dieser Europäischen "Union" zu riskieren.


    Hoffen wir auf Lernfähigkeit und Einsicht ...


    Thomas Plaßmann (Frankfurter Rundschau)


  • In Fußball-verrückten Zeiten stellt sich natürlich auch die Frage, wie es für Ausländer zukünftig mit der Lizenz zum Spielen in britischen Klubs aussieht.
    Die FAZ versucht einen Überblick.


    Liste der vom 'Brexit' betroffenen Spieler. (Quelle: tora./dpa)




    Aber nicht nur für Fußballer wird es schwieriger in Britannien zu arbeiten oder zu studieren. Umgekehrt ist's auch für britische Bürger auf dem europäischen Festland zukünftig nicht mehr so einfach.
    Ein Beispiel: Verbilligte Studienreisen oder Studienplätze innerhalb Kontinental-Europas werden infolge des Ausscheidens aus dem
    "Erasmus" EU-Stipendiaten-Programm den Briten nicht mehr zur Verfügung stehen. Studierende wissen/wussten diese Förderung sehr zu schätzen und werden sie sicher vermissen.


  • Innehalten? Nachdenken? Sondieren? Neugestalten? Nicht, wenn es nach Juncker und Schulz geht, befindet 'Spiegel'-Kommentator Ralf Neukirch .
    Auch der "Rheinländer" an sich kriegt von ihm sein Fett weg. :rolleyes:



    Da war doch was: Viele Millionen Pfund fürs Nationale Gesundheitssystem - Grenzen dicht - Austritt aus der EU ...
    Doch das große Zurechtrücken seitens
    der Brexit-Politiker hat schon begonnen, und die Karikaturisten legen sich ins Zeug.



    ('The Times' / starecat.com)

  • Interessant scheint mir der Blick auf das Wählerverhalten
    Jung / Schottisch / Nordirisch => mehrheitlich für Verbleib


    Das "Jung" kannst du streichen. Das war eine Propaganda-Ente der Lügenpresse. In Wahrheit sind gerade mal 35% der 18-25 jährigen zur Wahl gegangen.


    http://www.welt.de/politik/aus…ligung-junger-Briten.html


    Also ist es den jungen Briten mehrheitlich egal, ob sie in der EU bleiben, oder nicht.


    Was für viele Beobachter feststeht, ist die Folgerung, dass das überregulierende, Pfründe sichernde und auf eigene Vorteile bedachte Weiterwurschteln wie bisher nicht mehr möglich ist, ohne ein endgültiges Scheitern dieser Europäischen "Union" zu riskieren.


    Hoffen wir auf Lernfähigkeit und Einsicht ...


    Darauf hoffe ich auch. Bisher flüchtet man sich aber nur in den üblichen Phrasen.


    Ich frage mich wie man nach jahrelangen politischen Rückschlägen immer nur "reflexartig" von einem sozialeren Europa sprechen kann, ohne dafür mittlerweile auch mal konkrete Pläne zu haben.


    Zitat von Ralf Neukirch

    Wenn man einen Rheinländer nach dem Weg fragt, dann wird man eine Antwort bekommen - und zwar völlig unabhängig davon, ob der Mann das Ziel überhaupt kennt. Lieber schickt er den Fragenden auf einen falschen Weg, als zuzugeben, dass er nichts weiß. Irgendwo kommt man schließlich immer an.


    Martin Schulz ist durch und durch Rheinländer


    Ab da hab ich schon aufgehört zu lesen. Den einzigen Rheinländer, den Ralf Neukirch wohl kennt, ist Martin Schulz.


    Ich gebe jedenfalls immer direkt zu, wenn ich den Weg nicht kenne.


    Da lügt sich ein Lügenjournalist etwas aus dem Ärmel um sein verlogenes Weltbild zu erklären.

  • Die jungen Briten, vor allem in England, haben den Brexit vermutlich für so unwahrscheinlich gehalten, dass sie sich den Gang zur Wahlurne erspart haben? So ging es vielen Nichtwählern, man hat sich an den Buchmachern orientiert - falsch, ganz falsch ...
    Sofern sich die Jungen aber aufgerafft haben, stimmten sie mehrheitlich gegen den Austritt.


    A propos "Lügenpresse"
    Es muss ja nicht gleich "gelogen" werden, um Stuss zu verbreiten. Manchmal reicht schon allzu eilfertiges Geblubber - Hauptsache, man hat schnellschnell irgendwas gesagt/geschrieben.
    Beispiele gibt's hier:


    (aus: NachDenkSeiten)



    PS
    Hätteste mal die Hürde der "Rheinländer"-Äußerung des Herrn Neukirch genommen, wäre dir der Rest des Artikels vielleicht gar nicht so doof erschienen?
    Die Gefahr des höflich in die Irre geschickt Werdens kenne ich weniger aus Köln, als aus anderen Gegenden. Griechenland und Irland, um nur zwei Beispiele zu nennen.
    Meist wurden noch weitere Passanten zu Rate gezogen und ein lebhafter Meinungsaustausch begann. Spätestens dann weiß man, dass man nix Genaues erfahren wird. :D

  • Danke für den Beitrag.


    Wenn der Hype kommt, schalte ich lieber ab. Zu viel Geblubber :thumbdown:


    P. S. In die Irre wurde ich noch nicht geschickt, aber "just around the corner" sind in Irland mindestens zehn Meilen :D

  • Wenn ein Artikel schon extrem dumm anfängt, kann ich mich auf die Korrektheit des restlichen Inhalts wohl kaum verlassen. Wenn die Redaktionen wollen, daß ich ihre Artikel lese, können sie ja qualifiziertere Journalisten einstellen.


    Der Ton der Lügenpresse ist sowieso wieder an Heuchelei nicht zu überbieten. Seit Jahren beschimpfen Journalisten alle möglichen Menschen, die nicht ihre Meinung vertreten.


    Als dann die Labour-Politikerin Jo Cox getötet wurde, waren diese Schwachköpfe plötzlich am rumheulen, daß das politische Klima vergiftet sei und man weniger Hass schüren sollte. Vermutlich gingen diese Trottel zu dem Zeitpunkt davon aus, daß der Brexit abgewendet werden würde. Als es dann anders kam fing die Lügenpresse wieder das Beschimpfen an: Die Brexit-Wähler sind alt, dumm und fallen auf Lügen rein. EU-hörigen Schafen passiert das natürlich nie. Die sind alle hochbegabt und kennen nur die Wahrheit ^^


    Wenn die Medien also weniger Hass in den politischen Debatten wollen, sollten sie erstmal selber weniger Hass schüren. Aber wer weiß, ob Journalisten intelligent genug sind um das zu begreifen.

  • Ooch, auch "wenn der Hype kommt" gibt es Lohnendes und Nachdenkenswertes zu erfahren und zu debattieren.
    Gerade d
    ieser Beitrag von Navid Kermani bringt für mich die eingangs geäußerten Bedenken und Hoffnungen auf den Punkt, weshalb ich ihn -statt des Links- in voller Länge hierher kopiere.


    Navid Kermani, geboren 1967, ist Schriftsteller und lebt in Köln. Im vergangenen Jahr erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Im September erscheint im Carl Hanser Verlag sein neuer Roman „Sozusagen Paris“.
    Quelle: F.A.Z.

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