Kommen wir von der Amateur-Psycho-Annalüse doch nochmal zurück zur Fußball-EM.
Da verbietet die UEFA neuerdings das fröhliche Tollen der Spieler-Pänz mit ihren Papas auf dem Stadionrasen. Begründung: Die EM sei keine Familienveranstaltung und das Stadion kein sicherer Platz für Kinder.
Fußball keine Familienveranstaltung? Ach was? Kann man natürlich so sehen. Bis jetzt habe ich allerdings weniger um die Sicherheit der Spielerkinder, als vielmehr um die der erwachsenen Stadionbesucher gebangt. Beispielsweise, wenn schlagwütige Hools die Zuschauerränge in eine Kampfarena verwandelten.
Vor einiger Zeit echauffierten sich die Leut über einen Cafébetreiber, weil der, neben dem allgemeinen Bereich, auch ein Ruheareal nur für Erwachsene eingerichtet hatte, welcher für umherwuselnde Kinder gesperrt war. Der Mann galt als kinderfeindlich.
Wie ist denn nun eine Maßnahme zu bewerten, die ein paar um den Papa herum hopsende Kleinkinder zu ihrem Schutz vom riesigen Grün verbannt?
So ganz verstanden haben das wohl nur Wenige. Zumal während der Weltmeisterschaft die Klose-Jungs, Boatengs Töchterchen oder auch Poldis kickender Filius auf dem Platz noch selbstverständlich willkommen waren.
Deutschlands bester Torschütze, Thomas Müller, zollte dem Knirps seinen Respekt ('Welt' / Foto: Getty Images)
"Keine Familienveranstaltung": Die Tochter von Gareth Bale wird nach dem Halbfinale wohl nicht mehr zu ihrem Papa auf den Rasen dürfen.
(SZ / Foto: Mike Hewitt)
Nicht nur die Presse-Fotografen dürften diese UEFA Entscheidung bedauern.