Köln - Silvesternacht und 'Aufschrei'

  • Über facebook hatten Frauen zu einem Flashmob gegen Männergewalt auf der Kölner Domtreppe aufgerufen. Die feministische 'Emma' nennt es "Rückeroberung" des Bahnhofvorplatzes. Es war eine friedliche Eroberung.
    Mit Transparenten und Sprechchören bewiesen die Frauen neben aller berechtigten Wut auch Humor und verwandelten einen alten Karnevalsschlager kurzerhand in eine "feministische Hymne". So sind sie, die kölschen Frauen.


    Denn mir sin' Kölsche Mädcher
    Wir haben nach keinem zu fragen
    Wir haben kein Mann und kein Kind.
    Wir haben nach keinem zu fragen
    Weil wir nicht verheiratet sind.


    Refrain:
    Denn mir sin kölsche Mädcher
    Han Spetzebötzjer an
    Mir losse uns nit dran fummele
    Mir losse keinen dran.



    Foto: Tagesschau.de

  • Auch den singenden Frauen dürfte beim Lesen der letzten Nachrichten der Humor abhanden gekommen sein.



    Ein 'Fortsetzung folgt' ist leider zu befürchten.

  • Rekerattentat, Hauptbahnhof und jetzt das. Der deutsche Zentralstaat will unsere friedliche Stadt in ein Schlachtfeld verwandeln. Besser hier als in Berlin. Das wäre zu nah am Reigerungsviertel...


    Feministinnen hüllen sich lieber in Schweigen oder ducken sich weg?
    Den Eindruck kann ich nicht nachvollziehen, da ich hier (#7) und im Thread "Armes Weib" gerade zwei Beispiele gepostet habe, die das Gegenteil belegen.
    Aber vielleicht hätte man(n) gern mehr massive Attacken plus verbale Ausfälle ("Gang Bang Party") à la Alice Schwarzer bei 'Emma'?


    Wegducken ist vielleicht falsch ausgedrückt, aber ausweichen. Der deutsche Feminismus hätte sich schon längst der Islamkritik anschließen sollen. In kaum einer Kultur werden Frauen so stark unterdrückt, wie in den islamischen. Selbst hierzulande haben viele Frauen vehemente Defizite, wenn sie in islamische Familien hineingeboren werden. Es gibt mittlerweile genügend islamische Feministen, die einen harten Kampf führen und sich Unterstützung von westlichen Feministen wünschen. Aber die sind lieber damit beschäftigt ein trigger-freies Neusprech zu erfinden, weil es ja nichts wichtigeres gibt als die zärtlichsten Befindlichkeiten einer fetten, weißen Frau zu schützen (also sich selbst).

  • Warum gönnst du uns dazu nicht ein paar Beispiele und genauere Einblicke?8) Islamische Feminist_innen sind ja nicht gerade Jedem und überall bekannt.


    Mittlerweile gibt's auch den von dir und anderen Männern vermissten, feministischen 'Aufschrei' zu den jüngsten Ereignissen. Er nennt sich #ausnahmslos und wird von islamischen Feministinnen mitgetragen.


    Auch Deniz Baspinar geht in ihrem Beitrag dem Problem sexueller Gewalt nach und beleuchtet insbesondere die spezielle Problematik patriarchalischer Strukturen. Wozu auch -aber eben nicht nur- viele islamisch geprägte Gesellschaften zählen.
    Lesen lohnt.

    Zitat


    Sexuelle Gewalt:
    Tabuisierte Sexualität sucht sich ihren Weg

    Wie kommt es dazu, dass junge Männer sich zusammentun, um Frauen sexuell zu bedrängen? Die Psychotherapeutin Deniz Baspinar über Strategien, Sexualität abzuwehren.

    ('Zeit')



    Der deutsche Zentralstaat will unsere friedliche Stadt in ein Schlachtfeld verwandeln.

    Ooch, die friedliche Stadt zerlegt sich derzeit ganz von allein, wenn wir nicht dagegen halten.


    Noch ein Gedanke: Das Tempo, mit dem 'die Politik' derzeit neue Gesetze etablieren will, statt bestehende endlich konsequent anzuwenden und für ihren Vollzug zu sorgen, zeugt mehr von kurzfristigem Aktionismus, als von langfristiger Verantwortung.
    Nicht gerade das, was man unter 'vertrauensbildende Maßnahme' versteht. :(

  • Ooch, die friedliche Stadt zerlegt sich derzeit ganz von allein, wenn wir nicht dagegen halten.


    Achja? Wir haben die Finanzkrise verursacht und Krieg im Nahen Osten geführt, und somit die Migrationsströme verursacht? Haben wir illegal die Grenzen geöffnet? Haben wir hier Preussen angesiedelt wie Han-Chinesen in Tibet? Oder war das nicht etwa doch alles die Zentralregierung?


    Ein paar Arbeitskollegen haben einen neuen Abteilungsleiter, der nur in berlinerischem Akzent spricht. Uns Rheinländern wurde verboten unseren Dialekt an Schulen zu unterrichten, wir wurden von der Berliner Zentralregierung dazu erzogen brav Hochdeutsch zu sprechen, und dann kommt ausgerechnet ein Berliner vorbei, der kein einziges Wort in Hochdeutsch sprechen kann? Anscheinend werden wohl nur wir drangsaliert. Die preussische Leitkultur darf weiter ihrem Dialekt fröhnen.


    Das Preussentum hat schon einmal dazu geführt, daß unsere Stadt völlig vernichtet wird. Das ist keine 80 Jahre her. Wir sind besetzt und unsere Kultur soll langsam assimiliert werden. Wir sind ein brauchbares Versuchsfeld für die drohenenden innerdeutschen Kulturkämpfe zwischen Migranten und Nationalisten. Die Preussen wurden hier angesiedelt, damit die Zentralregierung auch im Falle unserer toleranten Stadt sagen kann, daß Nazis ein allgemeines Problem seien. Das Rekerattentat schon vergessen?

  • Heinz, was haste genommen? Von DEM Stoff solltest du besser die Finger lassen.^^


    Du kannst dich natürlich fürchterlich über deinen neuen(?) Feind "preußische Zentralregierung" aufregen, aber dabei ein paar Kleinigkeiten nicht völlig aus dem Blick verlieren.


    Ooch, die friedliche Stadt zerlegt sich derzeit ganz von allein,wenn wir nicht dagegen halten.

    Der sprichwörtliche Kölsche Klüngel -läuft anderswo unter 'Korruption'- ist kein Diktat einer "Zentralregierung" sondern hausgemachter Dress. Ebenso wenig ist es die brutale, schon mal als 'Bürgerwehr' auftretende, dem Fremden mit Ablehnung oder wenigstens Misstrauen begegnende kölsche Türsteher- und Kriminellenszene. Wenngleich "Dummse Tünn" und andere Gestalten in manchen Kreisen fast zu Volkshelden stilisiert werden. Nicht einmal der schluffig destruktive Umgang mit den Schönheiten, Bauten und Straßen der Stadt ist es. Der Dom, weltbekanntes Wahrzeichen der Stadt als stinkendes Pissoir - sowas kenne ich aus anderen Metropolen nicht. Da achten die Einheimischen darauf, dass ihre Kostbarkeiten wertgeschätzt werden.


    Zwischen Akzent -also Tonfall- und Dialekt besteht ein gewaltiger Unterschied. Ein Blick ins Lexikon könnte da weiterhelfen.


    Keine Ahnung, was man an deiner Penne gelehrt hat. Logischerweise sollte Hochdeutsch als gemeinsame deutsche Sprachbasis von allen beherrscht werden. Aaaber: 'Kölsch' war und ist in vielen Kölner Schulen ein sorgsam gepflegtes Kulturgut, sogar, wenn die Schule eine hohe Anzahl Migranten betreut. Besuch doch mal die Schulform übergreifende Kölner SchülerKarnevalssitzung! Da staunste.


    Wenn es darum geht, sich mit eigenen Fehlern zu befassen, lügen sich die Einwohner unserer toleranten Stadt ebenso gern, wie gewaltig selbst eins in die Tasche.




    Ich erinnere mich mit Grausen speziell der lange verbreiteten kölschen Legenden, Hitler habe sich in Köln nicht wohlgefühlt, Juden sei man doch eher neutral begegnet - und der Gipfel: Köln habe sich den Nazis verweigert.
    Wie bitte?
    Gut, dass es -übrigens gegen viele städtische Widerstände- die 'Stolpersteine', das EL-De-Haus und einschlägige Bilder zeitgenössischer Karnevalsumzüge gibt.


    Hör mir uff mit "Versuchsfeld", "besetzt" und "preußische Ansiedlung".
    Warst du auf nem Seehofer-Seminar und strebst ne kölsche Variante an?8o


    Die Stadt war immer ein Zuwanderungs'HotSpot', schon im Mittelalter erlebte sie dadurch Wohlstand und kulturelle Blüte. Abschottung und Regionalkultur war damals keine Option und kann es auch heute nicht sein. Allerdings: die Mischung und der Umgang macht's ...


    PS
    Der neue Berliner Kollege ist sicher schwer beeindruckt von der (deiner) Kölschen Toleranz, oder? :D

  • Dieser berliner Kollege ist ein ungebildeter Vollidiot. Der weiß ja nicht mal über die napoleonischen Kriege Bescheid...


    Der sprichwörtliche Kölsche Klüngel -läuft anderswo unter 'Korruption'- ist kein Diktat einer "Zentralregierung" sondern hausgemachter Dress.


    Achnee, und was hat der Klüngel nun mit unserem Nazi- und Flüchtlingsproblem zu tuen? Für die persönlichen Vorwürfe die du mir machst versuchst du aber verdammt schnell vom eigentlichen Thema abzulenken :)


    Der Dom, weltbekanntes Wahrzeichen der Stadt als stinkendes Pissoir - sowas kenne ich aus anderen Metropolen nicht.


    Unfassbar. Du stellst dich hier gerne als Fan der französischen Kultur dar, bist aber noch nie in Paris gewesen? Dann wird es höchste Zeit! Die Metropolen dieser Welt sehen nicht alle aus wie Singapur.


    Keine Ahnung, was man an deiner Penne gelehrt hat. Logischerweise sollte Hochdeutsch als gemeinsame deutsche Sprachbasis von allen beherrscht werden. Aaaber: 'Kölsch' war und ist in vielen Kölner Schulen ein sorgsam gepflegtes Kulturgut, sogar, wenn die Schule eine hohe Anzahl Migranten betreut.


    Das ist in den letzten Jahren wieder verstärkt betrieben worden. Zu meiner Schulzeit war es aber komplett verboten. Ich wurde in der Grundschule sogar wie ein Blockwart darauf abgerichtet meine Mitschüler mit Migrationshintergrund ständig zu ermahnen doch bitte deutsch zu sprechen.


    Die Stadt war immer ein Zuwanderungs'HotSpot', schon im Mittelalter erlebte sie dadurch Wohlstand und kulturelle Blüte. Abschottung und Regionalkultur war damals keine Option und kann es auch heute nicht sein.


    So sollte es auch weiterhin sein. Nur wird das noch möglich sein, wenn Köln weiter für preussische Gesellschaftsexperimente missbraucht wird? Wer sind denn die ganzen ProKöln-Spacken, die uns vehement abschotten wollen? Wie Kölsche kommen die mir jedenfalls nicht vor. Das sind Immis und Kinder von Immis.

  • @Heinz
    Die Antwort poste ich lieber bei "Köln - du ming Stadt". Hier etabliert sich sonst zuviel Lokalkolorit, obgleich das Ursprungsthema alles andere als 'typisch kölsch' ist.


    Zum Thema
    Endlich, endlich kann man(n) ungehemmt Frust rauslassen, seiner Aggression, Großmannssucht, und was der Gefühligkeiten mehr sind, Ausdruck verleihen?
    Ausgerechnet diejenigen, die uns Frauen immer gern erklärten, Männer seien nun mal so, wir sollten uns doch nicht so anstellen, auch mal Fünfe gerade sein lassen, ein Auge zudrücken,
    entdecken plötzlich ihre Kampfbereitschaft für Frauenbelange?
    Seltsame Allianzen tun sich auf und verblüffende Schlussfolgerungen. Manches ist unfreiwillig komisch, einiges einfach nur strunzdoof. Beängstigend wird es dann, wenn Mann "besorgt" das Heft des Handelns in die eigene starke Hand nehmen will. Und weil der MöchtegernSkywalker nicht mit nackter Shatterhand daher kommen mag, greift er zu etwas Wehrhaftem. Pfefferspray ist mehr für weiße! blonde! Frauen und sowieso grad ausverkauft. Da muss schon Härteres her. Notfalls tut's eine Schreckschusspistole.
    Waffenschein? Kein Thema, alles easy und bequem. Die um Wiedererlangung des Vertrauens bemühte Kölner Polizei war doch so nett, das Antragsformular einfachheitshalber ins Netz zu stellen. Wegen "Arbeitsüberlastung". Letzteres glaub
    ich sogar.


    Wie es jetzt weitergeht?
    Ich schaue nicht optimistisch in die Zukunft.

    Sachwissen, Hirn und Denkarbeit haben nicht gerade Hochkonjunktur in diesen Zeiten. :(



    Melanie Reinsch (FR online)

    Rechtspopulisten instrumentalisieren die Ereignisse in Köln und generieren sich seit Neustem als Frauenrechtler.
    Foto: dpa
    Nicht überall, wo Feminismus draufsteht, ist auch Feminismus drin. Rechtspopulisten haben längst begonnen, die Übergriffe in Köln für sich zu instrumentalisieren.
    Bis Männer und Frauen nicht nur per Gesetz gleichgestellt sind, sondern auch in der Praxis, brauchen wir noch 118 Jahre. Das ist das Ergebnis einer Studie des Weltwirtschaftsforums (WEF). Frauenrechte haben es schwer, auf die politische Agenda zu gelangen. Oft sind es einzelne Organisationen, wie die Menschenrechtlerinnen von Terre des Femmes, die sich für Frauen stark machen, oder es sind Feministinnen, die erklären, warum die Geschlechter noch lange nicht gleichgestellt sind. Sonst bräuchten wir keine gesetzliche Frauenquote. Wir bräuchten auch keinen Equal Pay Day, der uns zumindest einmal im Jahr daran erinnert, dass Frauen in Deutschland im Durchschnitt 22 Prozent weniger verdienen als Männer. Auch der „Zornige Kaktus“, ein jährlicher Negativpreis für sexistische Werbung, wäre dann hinfällig. Geht es jetzt plötzlich doch schneller, nach den Übergriffen der Silvesternacht in Köln?
    Viel, was uns heute selbstverständlich erscheint, musste deswegen auch hart erkämpft werden:
    Noch bis 1977 erhielt eine Frau keinen Unterhalt und bekam auch kein Sorgerecht für ihre Kinder, wenn sie ihren Mann verließ. Erst ab 1986 durften Frauen Polizistinnen werden, im Jahr 1980 wurde im Bürgerlichen Gesetzbuch festgeschrieben, dass beide Geschlechter den gleichen Lohn erhalten müssen. Bis 2001 hatten Ehefrauen, die von ihren Männern geschlagen wurden, keine andere Möglichkeit, als aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen. Und noch vor 19 Jahren durften Ehemänner ihre Ehefrauen legal vergewaltigen.

    Das lässt sich heutzutage kaum glauben, doch es ist noch nicht so lange her. Zwar hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan, doch die Lobby für Frauenrechte bleibt immer noch überschaubar.
    [....]
    Vor allem die Konservativen und Rechtspopulisten, die sonst stereotype, patriarchalische Frauenbilder verbreiten, (be)nutzen die aktuellen Ereignisse für sich. Auch die am Montag ins Leben gerufene Kampagne „ausnahmslos“, warnt deshalb davor, Feminismus zu instrumentalisieren, um gegen einzelne Bevölkerungsgruppen zu hetzen.
    Ein paar Beispiele:
    Während die CDU-Abgeordnete Erika Steinbach – übrigens genau wie Unionsfraktionschef Volker Kauder, CSU-Politiker Peter Ramsauer und CSU-Chef Horst Seehofer – 1997 im Bundestag gegen die Strafbarkeit der Vergewaltigung in der Ehe stimmte, verurteilt sie nun zwar die Übergriffe in Köln, scheint aber einer Vergewaltigung in der Ehe immer noch milde gegenüberzustehen. „Ehe ist immer auch eine Sexualgemeinschaft“, twitterte Steinbach vor wenigen Tagen, als sie mit der damaligen Entscheidung konfrontiert wurde. Eine Scheidung könne helfen.
    Oder die AfD. Die links-grünen Frauenrechtler würden schweigen und einer frauenfeindlichen Gesellschaftskultur den Weg ebnen, behauptet AfD-Frontfrau Frauke Petry tollkühn. [....]

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