27. Januar - Auschwitz' Befreiung

  • Heute wird wieder der Befreiung Auschwitz' gedacht. Wieder werden Politiker mahnende Worte finden, die Medien wieder mit historischen Filmen und Fotos aufwarten. Und wieder werden Viele sich abwenden, der Wiederholungen und oftmals blutleeren Reden überdrüssig.


    Eine Aktion zieht hingegen viel Aufmerksamkeit auf sich:
    Der Berliner Satiriker
    Shahak Shapira montiert mit spektakulärem Effekt Selfies aus dem Internet in historische Fotos und nennt seine Aktion "Yolocaust" .
    Das Besondere daran: die Selfies sind am, bzw. inmitten des Berliner Holocaust-Mahnmal entstanden, die historischen Aufnahmen stammen aus Auschwitz und anderen Menschen-Vernichtungslagern der Nationalsozialisten.


    Keine Frage, diese Fotomontagen sollen schockieren.
    Werden sie wohl die beabsichtigte Wirkung bei den Besuchern des Mahnmals erzielen - mal darüber nachzudenken, was man
    an diesem besonderen Ort tun kann/darf/sollte ... oder besser unterlässt?
    Peter Eisenman, der Architekt des Holocaust-Mahnmals, hat mit 'Gebrauchsspuren' gerechnet und auch damit, dass dieses Monument als Fotomotiv dienen wird. Ob er allerdings mit solchen Bildern gerechnet hat?



    blogrebellen.de



    nopuedocreer.com

    Nachdenkenswertes auch auf


  • " Die überlebenden Juden gedenken selber gerne mit Humor."


    Ja, das ist wahr, aber dieser Humor bietet ihnen den dringend benötigten 'Schutz', um ihr Leid nicht offen zeigen zu müssen.
    Mir vergeht der Humor bei diesen Erinnerungen.


    Zitat

    Holocaust-Gedenken:
    "So etwas darf nie wieder passieren"


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    Im Bundestag haben die Abgeordneten an den Holocaust erinnert. Die Überlebende Anita Lasker-Wallfisch warnte vor Leugnern des Völkermords – und vor neuem Antisemitismus.

    (Zeit)


  • „Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.“

    (Internationale Allianz für Holocaust-Gedenken; Definition geteilt vom Deutschen Bundestag)





    (antonitercitykirche.de)

  • Es gibt nicht mehr viele, die die Gaskammern überlebt haben, die sich erinnern können.

    Ich kann nur zurückdenken und es gruselt mich immer wieder.

    Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung, der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.

    Davon sind wir noch weit entfernt ... die Hetze geht ja weiter :S ;(

  • Von Gleis 17 am Berliner Bahnhof Grunewald rollten ab 1941 Deportationszüge voller Menschen nach Riga, Warschau und in die Tötungslager Auschwitz-Birkenau und Theresienstadt.

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      © dpa
    • Mahnmal Gleis 17
    • Mahnmal Gleis 17© dpa

    Der erste Deportationszug rollte am 18. Oktober 1941 von den Gleisen des Bahnhofs Grunewald. 1013 Menschen befanden sich in dem Zug in Richtung Osten. Vor hier aus wurden in den Jahren von 1941 bis zum Kriegsende über 50.000 deutsche Juden in Arbeits- und Konzentrationslager deportiert und größtenteils ermordet. Fahrtziele waren neben Riga und Warschau die Lager Auschwitz-Birkenau und Theresienstadt.

    Erste Mahnmale am Bahnhof Grunewald

    Schon vor der Einweihung des Mahnmals Gleis 17 im Jahr 1998 hat es Gedenktafeln am Bahnhof Grunewald gegeben. Doch es wurde nie dauerhaft an den systematischen Abtransport der Juden an diesem Ort erinnert. Das erste beständige Mahnmal schuf der polnische Künstler Karol Broniatowski. Seit 1991 erinnert eine Betonmauer mit Negativabdrücken menschlicher Körper an die langen Wege und Märsche zu den Deportationsbahnhöfen.

    Mahnmal Gleis 17

    Im Zuge der Aufarbeitung ihrer Rolle bei der Deportation lobte die Deutsche Bahn AG einen begrenzten Wettbewerb aus. Den Siegerentwurf lieferten die Architekten Nicolaus Hirsch, Wolfgang Lorch und Andrea Wandel. Das Mahnmal besteht aus in den Bahnschotter eingelassenen Stahlgussplatten. Auf diesen 186 Platten sind in chronologischer Reinfolge Datum, Anzahl der deportierten Juden und deren Bestimmungsort vermerkt. Bestandteil des Mahnmals ist auch die Vegetation, die sich zwischen den Schienen verbreitet hat: sie ist Symbol dafür, das an diesem Gleis nie wieder ein Zug den Bahnhof verlassen wird. Das Mahnmal Gleis 17 wurde am 27. Januar 1998 eingeweiht und ist öffentlich zugänglich.

  • Es hat lange gebraucht, bis sich deutsche Unternehmen zu ihrer Beteiligung am Holocaust bekannten und Verantwortung einräumten. Aber inzwischen ist das Tabu gebrochen -nicht zuletzt aufgrund des medialen Drucks- und man geht offener mit der eigenen Schuld um. Gestern fand teils digital, teilsan Gleis 17 (s.o. #17) ein Gedenken statt, an dem sich Deutsche Bank, Deutsche Bahn, VW, Daimler und Borussia Dortmund beteiligten.

    Unternehmen zum Holocaust-Gedenktag
    „Wir haben uns schuldig gemacht“

    76 Jahre nach der Auschwitz-Befreiung haben dieses Jahr Volkswagen, Daimler, die Deutsche Bahn, die Deutsche Bank und der Fußballclub Borussia Dortmund gemeinsam mit dem Freundeskreis der Shoah-Gedenkstätte Yad Vashem den Opfern des Holocaust gedacht und sich auch zu ihrer eigenen Schuld bekannt.

    Von Sebastian Engelbrecht

    Hören Sie unsere Beiträge in der Dlf AudiothekWachturm und Stacheldrahtzaun am Rande der Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der Befreiung des ehemaligen deutschen Konzentrationslagers Auschwitz. (dpa/picture alliance/dpa-Zentralbild/Britta Pedersen)
    Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das KZ Auschwitz (dpa/picture alliance/dpa-Zentralbild/Britta Pedersen)


    Über „das Haus am Gleis“ singt die Berliner Schauspielerin Ruth Rosenfeld. Eigentlich sollte das Lied am Gleis 17 zu hören sein, am Mahnmal auf dem Bahnhof Berlin-Grunewald, von wo 50.000 Juden in die Todeslager der SS deportiert wurden. Wie so vieles aber findet auch dieses Gedenken in einer Videokonferenz statt.

    Josef Schuster, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden, will die sechs Millionen ermordeten Juden „dem Vergessen entreißen“.

    Schuster sagt: „Wir erinnern heute an die ausgelöschten Leben, die zerstörten Träume von Menschen. Wir erinnern an Männer, Frauen und Kinder, deren Leben auf grausame Weise zerstört und vernichtet wurden. Wir erinnern an die verlorenen Generationen, denen wir es schuldig sind, entschieden zu handeln, wenn Antisemiten wieder ihre Stimme erheben.“


    (Deutschlandfunk)

  • Es gibt nicht mehr viele, die die Gaskammern überlebt haben, die sich erinnern können.

    Lese ich jetzt erst von escape. Hat ueberhaupt ein Mensch, der dorthin verbracht wurde, jemals die Gaskammer lebend verlassen ?

    Das ist kaum vorstellbar. Denn nach dem Vergasen wurden sie verbrannt.


    Was Du meinst, escape, ist, dass nur wenige Menschen vor den Gaskammern verschont blieben und deshalb ueberlebten, weil die Alliierten sie befreiten ?

  • Unternehmen zum Holocaust-Gedenktag

    „Wir haben uns schuldig gemacht“


    Muss ehrlich gestehen, dass mir diese "Erkenntnisse" und Schuldbekenntnisse 75 Jahre nach Kriegsende dermassen aus dem Lamahals haengen, dass ich aufpassen muss, nicht drauf zu treten.

    Das haetten sie mal waehrend der Graeueltaten sagen sollen.

    Selbst bei den Gerichtsverhandlungen nach dem Krieg fuehlte sich niemand schuldig. Jetzt, wo ihnen "rechtlich" nichts mehr passieren kann, reissen sie die Klappe auf. Bevor ich mich jetzt noch staerker ereifere, gehe ich lieber zum Strand.


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