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Wildbrücke & Treibjagd
Unlängst wurde im Kölner Königsforst die erste Wildbrücke eröffnet. Nun dürfen Reh, Hase und Wildschwein (Bären und Wölfe wurden noch nicht gesichtet) die Autobahn auf einer ca. 80 Meter breiten Brücke, bedeckt mit einer natürlichen, trittsicheren Erdschicht und an den Rändern nett bepflanzt, gefahrlos überqueren. Aber auch Kleintiere
und Insekten sollen sich hier ansiedeln, Naturschutz kann schließlich nicht beim Säugetier enden. Die Kosten der Brücke betragen etwa 8 Millionen Euro, wobei die Europäische Union einen Teil davon übernimmt. Danke EU!
Ein Hoch auch auf die Artenvielfalt (Biodiversität), denn nun kann das Wild aus der Wahner Heide wieder gefahrlos die Verwandten aus dem Königsforst besuchen,- und selbstverständlich auch umgekehrt. Betroffen sind folglich aber nur die Arten, die den Autowahn in Köln bis heute überlebt haben... Ein kleiner Trost mag hierbei sein, daß die Brücken nicht ausschließlich dem Schutz der Tiere dienen, denn auch der genervte Autofahrer ist nun auch vor wilden Wildwechseln
fast perfekt geschützt. Es sei denn, das Wild entscheidet sich, wie die als schlechtes Vorbild dienenden Fußgänger, quer über die Straße und an allen Zäunen vorbei die Fahrbahn zu überqueren.Damit der durch den Wald schleichende Homo Sapiens die Wildbrücke nicht als Abkürzung entdeckt, wurden daher großzügig Bäume gefällt und quer gelegt, ein für diese Gattung undurchdringliches Dickicht geschaffen. Hier hat jemand mitgedacht.
Sicher bedarf es aber auch hier und dort noch einer zusätzlichen Schulung.Bei dem Einsatz von 8 Millionen sollte die auch noch drin sein. Schulung sowohl des uneinsichtigen Wildes durch Einfangen und geläutertes Wiederaussetzen, aber auch ein deftiges Bußgeld für die Angehörigen der uneinsichtigen Menschenspezies, die dieses Dickicht eher für eine Herausforderung als für eine Absperrung halten. Indessen sollte sich das Wild, daß sich nach neuesten
Berichten bereits an die Brücke gewöhnt und diese angenommen hat,nicht allzu sicher fühlen. Letzte Woche war Treibjagd im Königsforst und zwar genau parallel zur Autobahn. Alle hinführenden Wanderwege waren durch Warnschilder perfekt gesichert. Nur die Wildbrücke nicht,- aber nachsehen konnte ich selbstverständlich nicht. Da war soon Dickicht!