Führt man damit nicht eine "typisch deutsche" Diskussion?
Ja, es ist unbefriedigend, dass man den Mörder nicht lebend hat fassen können. Stelle ich mir jedoch die Situation der Einsatzkräfte vor, so wurden diese überraschend in einen "scharfen" Einsatz berufen und mussten wissen, dass sie auf eine Person angesetzt waren, die bereits mehrere Menschen getötet hatte und als entsprechend gefährlich und gewaltbereit anzusehen sein musste. Dieser Unbekannte stürzt sich plötzlich aus einer Deckung aus kurzer Entfernung (es heißt in einer Verlautbarung der GdP Berlin - BezGr Dir E, der Abstand habe 3 Armlängen betragen; das wären z. B. bei mir knapp 2,50 m - abzüglich der nicht näher bezeichneten Länge des Axtstiels) und greift (logisch betrachtet wahnwitzig) eine hochspezialisierte Polizeitruppe an. Wie würden wir uns in solcher Lage verhalten, wie verzweifelt knapp ist die zur Verfügung stehende Reaktionszeit?
Der Himmel weiß, was eine derart durchgeknallte Person sonst noch angerichtet hätte. Nach meinem Dafürhalten zeigt die Debatte eine gerüttelt Maß an Praxisferne. Ob erst Beamte hätten getötet oder verletzt werden müssen, um eine Notwehrsituation rechtfertigen zu können?
Man sollte die Kirche auch mal im Dorf lassen können. Ich verließe mich ggf. lieber auf solche zupackenden Einsatzkräfte als auf irgendwelche Psychoheinis, die einen derart Durchgedrehten wohl kaum würden erreichen können. Aber das sei einem Jeden freigestellt.