Neuauszählung?

  • Wie mögen sich die freiwilligen Wahlhelfer fühlen, die den Wahlkreis 20874 -Rodenkirchen- ausgezählt haben?


    Nach Stunden die sie mit dem Öffnen von Umschlägen, dem groben Vorsortieren der Wahlunterlagen, dem Zählen der Stimmen, der Gegenkontrolle durch den Tischnachbarn verbracht haben, zweifelt man jetzt am einstimmig festgestellten Zählergebnis.


    Ich habe den Stimmbezirk Altstadt-Nord ausgezählt. Zum Glück. Sonst müsste ich jetzt auch an mir selbst zweifeln. Oder wütend werden, weil man mich nachträglich für außerstande hält, die Buchstabenfolge S-P-D von C-D-U zu unterscheiden. Und meine fünf Mitzähler müssten alle auf dem gleichen Auge blind gewesen sein. Oder gar unter einer politischen Decke gesteckt haben! Verrat!!! Verschwörung in den heiligen Messehallen!!!


    Wäre eine solche Manipulation möglich? Ja, das wäre sie. Man kann sich als Wahlhelfer im Team bewerben. Theoretisch könnten also sechs Personen, die sich kennen, und die ein bestimmtes Ziel verfolgen, am gleichen Zähltisch sitzen. Das kann man sich nämlich bei der Bewerbung wünschen. Unser Tisch bestand aus einem Vierer- und einem Zweierteam. Hier sollte das Wahlamt beim nächsten Mal nachbessern und Teambildung möglichst vermeiden.


    Ich wünsche mir, dass der umstrittene Bezirk neu ausgezählt wird. Und sei es nur, um den Zählern wieder zum ruhigen Schlaf zu verhelfen. So oder so...

  • Zur Zeit entsteht der Eindruck, dass die Zähler tatsächlich zu Gunsten der SPD sich "vertan" haben. Die Genossen versuchen aber auch alles, eine Neuauszählung zu verhindern! Liegt es daran, dass es um den Sitz von Herrn Ott geht, der gegen Henk van Benthem in Porz nicht direkt "gezogen" hat und bei einem anderen Ergebnis aus dem Rat fliegen würde? Schon alleine um diesen Eindruck zu entkräften, sollten die SPD-Genossen sich einer Neuauszählung nicht weiter verschließen. Ob nun die gesamten städtischen Ergebnisse neu ausgezählt werden müssen, stelle ich dahin. Wollten die "Grünen" damit nur als besonders progressiv dastehen? Die Grünen fühlten Sich wohl wegen der Medienmeinung, die verbreitet wurde, dazu veranlasst. Vorher nicht! Wie auch immer, eine Neuauszählung ist wohl das Einzige, was die negativen Eindrücke entkräften könnte! Die weitere Frage wäre dann noch, was mit den Beschlüssen ggfls. durch eine nicht tatsächliche Mehrheit im Rat passiert? Im Grunde dürften die alle hinfällig sein, da sie durch eine nicht vorhandene "Mehrheit" beschlossen wurden.
    Würden diese Beschlüsse nicht für Null und nichtig erklärt, könnte jeder vor dem Verwaltungsgericht dagegen klagen und würde vermutlich Recht bekommen.
    Gut, dass ich mit der ganzen Politik aufgehört habe und nur noch parteiloser Bürger bin.

  • Vielleicht überlegen sich die SPD und ganz besonders die Grünen erst mal was sie überhaupt wollen. Kein Konzept, Entscheidungen nach Tagesform, wie ein Hühnerhaufen.


    Zuerst lehnen es die Grünen ab einen Wahlbezirk nochmal neu zu zählen in dem es bei der ersten Auszählung zu auffälligen Ergebnissen kam. Warum? Das hätte ne Stunde gedauert.
    Ein paar Tage später wird dann beantragt alle Wahlbezirke nochmal zu zählen.
    Was soll das? Bei den anderen Bezirken gab es keine Auffälligkeiten. Keiner hat sich beschwert. Wozu dieser teure, zeitaufwendige Unsinn? Es ging doch nur um einen Umschlag aus einem Wahlbezirk.


    Bin mal gespannt was nun passiert. Die Gesamtauszählung ist vom Tisch, da unzulässig. Es bleibt der eine, beanstandete Wahlbezirk. Mal sehen ob die Grünen den nun endlich nachzählen wollen, wie es schon längst hätte geschehen sollen oder ob man wieder dagegen ist.


    Mal wieder eine Karnevalsveranstaltung, die es in dieser planlosen Peinlichkeit nur in der Kölner Politik gibt.

  • ... und eigentlich geht's nur um Macht. Also ganz tierische Instinkte, die kulturell verbrämt werden. Sonst würden ja die Menschen mit dem größten Sachverstand im Stadtrat sitzen. Aber dort sitzen eben nur die mit den größten Ellbogen.

  • Neue Stimmenauszählung - oder nicht?


    Diese Frage beschäftigt Politik wie Presse, seit CDU-Mann Bernd Petelkau das Auszählungsergebnis der letzten Kölner Kommunalwahl in Zweifel zog.
    In einem Rodenkirchener Stadtbezirk sei das Ergebnis "untypisch" ausgefallen - sprich: zu Ungunsten der CDU. Dä!
    8 (acht) Stimmen fehlen den Konservativen, um der SPD einen -entscheidenden- Sitz im Rat der Stadt abzuknöpfen. Da lohnt es sich, ein bisschen Wirbel zu veranstalten.


    Inzwischen ist die Ratsarbeit weitgehend blockiert, denn wie sollen eventuelle Ratsbeschlüsse gewertet werden, falls sich bei einer Neuauszählung in der Tat die Gewichtsverhältnisse verschöben? Gelten lassen, obwohl mit der 'falschen' Mehrheit beschlossen? Alles zurück auf Zero?


    Also Neuauszählung?
    Einzelne Stimmbezirke, wie von der CDU favorisiert, weil ihr dort die Ergebnisse nicht gefallen?
    Komplett, wie zuletzt und nach heftigen Diskussionen von den Grünen vorgeschlagen, weil das städtische Gesamtergebnis zähle? Darin erhalten sie Unterstützung von der FDP.
    Zusammen hätten CDU, Grüne und Liberale die Mehrheit. In Köln müssten dann rund 400.000 Stimmzettel neu gezählt werden.
    Oder lieber doch garnicht, wie von der SPD postuliert, die rechtliche Bedenken geltend macht?


    Was macht Mensch, wenn man sich nicht einigen kann? Er bestellt ein Gutachten. Der Gutachter ist Köln-städtisch. Möglich, dass der geneigte Leser grad Nachtigallen trapsen hört...:D
    Nämlicher Gutachter wie auch das eilends befragte NRW-Innenministerium halten eine komplette Neuauszählung für unzulässig, denn es lägen keine konkreten und begründeten Anhaltspunkte für Verfahrensfehler von Wahlvorständen vor. Für einzelne Bezirke hingegen schon, weil das Ergebnis "untypisch" ist ??
    Schei* Wähler aber auch!
    Wie wird es weitergehen?
    Blöd gelaufen für Herrn Petelkau und die Initiatoren der CDU? Oder kommt nun doch noch eine neuerliche Auszählerei?


    Compi, mach dich schon mal startklar ... ^^


    PS
    Scheint übrigens Schule zu machen:

    Zitat

    Sachsen-Wahl NPD
    Sachsen will Neuauszählung durchsetzen

    Die rechtsextreme Partei will ihr Aus bei der Landtagswahl vorerst nicht hinnehmen. Sie spricht indirekt von Unregelmäßigkeiten. von Tilman Steffen 5 Kommentare
    Quelle: ZEIT.de

  • Meine Überlegungen waren nicht gedacht, Kuddel Schnööf zu verwundern. :)


    Mir war mehr darum zu tun, dieses teils absurde, teils leicht durchschaubare Machtspiel neuester Kölner Bauart zu beleuchten.
    Es stellt sich doch grundsätzlich die Frage, wie leicht Politik(er) manipulierbar wird, wenn Wahlergebnisse, so sie denn von bisherigen Erfahrungen abweichen, als 'untypisch = falsch' bezeichnet werden und man durch das Begehren erneuter Auszählung über Wochen und länger die politischen Entscheidungsgremien lahmlegen kann.


    Klischees und Farbenlehre-Sichtweisen werden bei der Erkenntnisfindung allerdings eher hinderlich sein, denn wie zu sehen ist, bleibt in diesem Hickhack keine Partei außen vor. :thumbdown:

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