iiiiii bis und GOOGLE

  • Netzfund beim Stöbern auf emarketingplatformen. Worauf sich dich Branche in Zukunft freut und ob sie überhaupt noch in der Lage ist nachzudenken, was das aus unserem Leben macht. Die Menschheit als Konsumtierchen.:


    Zitat

    So kann man auch versuchen Wachstum zu generieren.
    Ja ich habe durchaus eine Idee wie ich in Zukunft online shoppen werde:
    So gut wie gar nicht. Es sei denn, es gäbe auf Dauer keine Geschäfte mehr , die man auch zu Fuß aufsuchen kann, weil die Mehrheit der Menschen bereits so konditioniert ist, dass sie dieser Fremdbestimmung und Bevormundung durch technische Entwicklungen, nichts mehr entgegen zu setzen hat.


    Herr, Himmel, Hirn ..ihr wisst schon was ich meine ...

  • Heinz, du als Spieleebtwickler müsstest doch wissen, dass Software für kommerzielle Zwecke oft Derivate ganz anderer Nutzung sind. Messung von Puls und Emotion über Watches, Glasses etc. Was passiert mit diesen Daten zum Beispiel bei Demos? Wie reagiert man, wenn einem jemand mit solchen Spyglasses gegenüber sitzt und ins Gesicht schaut? Fotografiert der? Scant er? Wird der Gedichtsausdruck analysiert, das ganze gegeotagged?


    Diese Bequemlichkeit mit der man die Leute ködert, schafft nichts als Abhängigkeiten. Mindwatching pur.
    I

  • Schade Grippi, dass du deinen Beitrag eingestampft hast. Ich habe ihn gelesen und ich habe keine wirklichen Antworten darauf. Ich merke nur wie sich unsere Welt schleichend verändert hat, die Entwicklung kam leise und unmerklich, wenige haben hingeschaut. Die Netzcommunity wollte von Zweifeln nichts wissen, Zweifler sind old-fashioned oder Verschwörungstheoretiker, ein großer Teil der "Community" will sich heute noch nicht wirklich mit kritischer Netzbetrachtung beschäftigen. Der Großteil möchte "Nutznießen", bzw. auch ein Ende der versprochenen "Erfolgs"Wurst (die es nebenbei bemerkt für die meisten nicht gibt).
    Ein Treppenwitz der Geschichte, dass sich Ziele und vergemeinschaftende Ideen wie die von "open source" mit seinem Denken in flachen Hierarchien (Bazar <-> versus Cathedral), dem für alle zugänglichen Wissen, "communities" mit angeblichem WinWin-Effekt, gut und gerne auch als kommunistisch und links bezeichnen ließen. Diese, auch einem kommunistischen System (im Sinne des Lernprozesses aller) sicherlich gefallenden Ansätze, haben sich nun inmitten unserer marktwirtschaftlichen Gesellschaften (die alles was "Links" anmutet sonst scheut wie der Teufel das Weihwasser) quasi "von hinten durchs Auge in die Brust" via Internet und technischem Fortschritt" so durchgesetzt, dass das Rad sich nicht wieder zurückdrehen lässt. Genau wie unter diktatorischen Regimen schmelzen unsere persönlichen Freiräume zusammen. Nein noch ist es kaum zu merken, aber wir sind alle Datenlieferanten, freiwillige Spy's, und liefern bereitwillig nicht nur die eigenen sondern auch die Daten derer die uns zufällig begegnen, etc. pp. Das Netz um uns wird immer dichter gewoben, man kann es nicht fühlen, nicht riechen, nicht schmecken, aber man sollte wenigstens darüber reden oder schreiben.


    Was macht das mit einem, wenn man weiß, dass tägliche Gewohnheiten mitgescannt werden? Dein steigender Blutdruck vermerkt wird? Du gerade in der Nähe einer Demo bist (ohne daran teil zu nehmen)? Dass das Gegenüber einen mit Googlebrille im Visier hat, dass Geräte online sind, die es nicht sein sollten ... das alles irgendwo gespeichert und vermerkt und auch nach zig Jahren wieder hervolholbar wird?
    Die Rechte an unseren Daten? Längst vergemeinschaftet ;)



    Ich denke,was wir dieser Entwicklung entgegen setzen können, ist Wachsamkeit und Diskussion, die vlt. eines Tages dazu beiträgt neu zu definieren in was für Gesellschaften Menschen in Zukunft leben wollen.
    Und deswegen hier noch einmal ein Artikel von Frank Schirrmacher dazu, in dem die Unfähigkeit zur Kritik und die Bejubelung jedes technischen Hypes thematisiert wird:

    Zitat

    "Längst tobt die digitale Revolution. Doch unsere politischen Repräsentanten kämpfen nicht für Freiheit und Autonomie, sondern feiern noch die bedenklichsten Gadgets der Datenhändler. Höchste Zeit, sich dem Versuch einer Programmierung der Gesellschaft und des Denkens zu widersetzen." Artikel dazu hier

    und:

    Zitat

    Der digitale Wandel stecke noch in seinen Kinderschuhen, habe die Gesellschaft aber bereits voll erfasst, sagt nun eine Studie der Deutschen Bank. Der „Megatrend“ sei nicht nur die Analyse gewaltiger Datenmengen, sondern unter anderem auch die biometrische Sensorik als „essentielle Schlüsseltechnologie“ und „lukratives Einsatzgebiet“, gerade für die deutsche Wirtschaft. Wenn wir in wenigen Jahren über Bewegungsprofile sprechen werden, wird es dabei auch um Gesundheitsdaten gehen, um detaillierte Protokolle unseres körperlichen Befindens und Verhaltens. Interview zur Big-Datastudie der deutschen Bank.

  • Dann stampf ich nochmal und versuche, das Ganze in etwa zusammen zu bekommen :)


    Thema eCall:


    Gibt's denn noch Wege, die uns ermöglichen, der geballten Überwachungstechnik zu entgehen?
    Selbst wenn man Käufe im Netz, online-Banking, soziale Netzwerke ganz meidet oder mit möglichst wenigen Daten 'füttert' und den zu-Fuß-Einkauf bevorzugt - es gibt Überwachungskameras auf den Wegen zum Laden oder auch an/in den Geschäften selbst.
    Hinzu kommen ggf. Zahlungen per Bankkarte, Speicher-Etiketten in der Kleidung, Versicherungskarte, 'Notfall'-Handy u.a.m., über die unsere Daten abgegriffen und zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden können.
    Neue 'intelligente' Haushaltsgeräte können ihrem Besitzer bereits jetzt mitteilen, was er einkaufen, säubern, erneuern muss. Dein nächstes Auto fährt, ohne dass du selber steuerst und währenddessen chattest oder auch per Knopfdruck die vergessene Beleuchtung zu Hause ausschaltest?


    All das scheint Viele eher zu locken als zu schrecken und findet eine Anhängerschaft, die sich von Technik und Machbarkeiten faszinieren lässt und die Kehrseite in Kauf nimmt.
    Sofern sie diese überhaupt wahrnehmen oder in ihrem Umfang richtig einschätzen.


    Ein Anruf neulich bei der regionalen Tageszeitung wurde durch den Hinweis eingeleitet, dass manche Telefonate 'aufgezeichnet' würden. Immerhin fragte die freundliche Frauenstimme, ob ich damit einverstanden sei.
    Nur wenige Net-Leser werden von digitalen Medien so detailliert über die Verwendung der Konsumentendaten informiert wie hier:


    Übersicht
    1. Erfassung von Daten
    2. Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten
    3. Verwendungszweck
    4. Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte
    5. Cookies
    6. „Skalierbare Zentrale Messverfahren“ (SZM)
    7. Google Analytics und Google Remarketing
    8. Zugriffs- und Berichtigungsrecht
    9. Aufbewahrung von Daten
    10. Kontakt


    Quelle


    Auswege aus dem Glaskäfig?
    Neben der Möglichkeit des reduzierten Konsums und kritischer Überprüfung des Angebots -was brauche ich wirklich und was will ich auch später noch über mich mitgeteilt wissen- was bleibt da?
    Den meisten von uns fehlt darüber hinaus
    wahrscheinlich schlicht das (Fach-)wissen, der Rundumdurchleuchtung entgehen zu können. :(


  • Zitat

    Selbst wenn man Käufe im Netz, online-Banking, soziale Netzwerke ganz meidet oder mit möglichst wenigen Daten 'füttert' und den zu-Fuß-Einkauf bevorzugt - es gibt Überwachungskameras auf den Wegen zum Laden oder auch an/in den Geschäften selbst.
    Hinzu kommen ggf. Zahlungen per Bankkarte, Speicher-Etiketten in der Kleidung, Versicherungskarte, 'Notfall'-Handy u.a.m., über die unsere Daten abgegriffen und zu einem Gesamtbild zusammengefügt werden können.

    Ich denke, solange Daten verteilt auf unterschiedlichste nationale Unternehmen gespeichert werden und diese erst zusammengeführt werden müssen ist dieser Fakt weniger bedenklich, wenn auch nicht aus den Augen zu verlieren. Nein das was Sorgen macht ist die Zentralisierung. Es sind die Internetriesen die alles in einer Hand halten. Eine der Ausgangsideen von Larry Page Googlegründer war die Vorstellung, alles Wissen der Welt, auf einem Computer zu speichern und allen zugänglich zu machen (Genie und Wahnsinn liegen oft dicht beieinander). Das klingt naiv, utopistisch und man würde darüber lachen, würde das ein junger Student hier äußern. Schauen wir uns an was inzwischen daraus geworden ist, ein Konzern, der neben der erfolgreichsten Suchmaschine ein Art Facebook betreibt (google+), Roboterautos entwickelt, in Windenergie investiert, etc. pp, sprich ein moderner Superkonzern dessen Produkte und Dienstleistungen überall auf der Welt genutzt werden, der Ranking und damit wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen weltweit steuert kann. Die Konkurrenz bei Yahoo hat nicht geschlafen, dazu noch Microsoft, Apple, wir kennen sie. Das sind also nicht irgendwelche deutschen bzw. europäischen Versicherungen, das Finanzamt, oder andere Institutionen in Europa, die uns und unsere Rechte zu schützen haben (eher hätten ;)). Das sind ein paar an den Fingern abzählbare Konzerne, die alles bieten, was Datenhungrige gerne hätten. Auch die "neuen " Haushaltsgeräte und Autos hängen am Netz, via ip. Momentan sind es amerikanische Datenmonopolisten, die unsere Zukunft entscheiden. Die europäische Konkurrenz ist kaum nennenswert, wenn überhaupt existent.


    Mir gibt das zu erheblich zu denken. Auch was den Industriestandort Deutschland angeht, wenn google die Technologie für deutsche Autohersteller liefert, wie groß wird dann deren Abhängigkeitsverhältnis sein? Erst hat man die "geistigen" Inhalte zu Allgemeingut gemacht, im Sinne sie für alle zugänglich zu machen, was einer Art von Kommunismus entspricht, geht es nun an die "Hardware" ?




    und ich bin nicht alleine mit diesen Ideen, der Artikel den ich hier zitiere unten verlinke ist sehr lang, aber ich empfehle ihn dringend zu lesen.:


    Quelle
    Der Autor dieses Textes ist Matthias Döpfner und er schreibt einen Brief an Eric Schmidt (Manager Google), der im FAZ Feuilleton veröffentlicht wurde.
    Wenn Briefe schreiben die einzige Option ist die bleibt, haben wir bereits verloren ... dann hast du Recht.




  • Heinz, du als Spieleebtwickler müsstest doch wissen, dass Software für kommerzielle Zwecke oft Derivate ganz anderer Nutzung sind. Messung von Puls und Emotion über Watches, Glasses etc.

    Die Aufzeichnung vom Nutzerverhalten bei Spielen wird nicht zur zentralisierten Datenerfassung benutzt. Jedenfalls noch nicht. Im Grunde machen sie mit diesen Daten sogar noch etwas schlimmeres: Sie konzipieren neue Spiele damit. Deswegen hatten wir in den letzten knapp 10 Jahren auch fast nur noch diesen langweiligen Einheitsbrei vorgesetzt bekommen, weil nicht mehr Kreative am Gamedesign beteiligt waren, sondern Marktanalysten und Datenauswerter. Furchtbar.


    Nein noch ist es kaum zu merken, aber wir sind alle Datenlieferanten, freiwillige Spy's, und liefern bereitwillig nicht nur die eigenen sondern auch die Daten derer die uns zufällig begegnen, etc. pp. Das Netz um uns wird immer dichter gewoben, man kann es nicht fühlen, nicht riechen, nicht schmecken, aber man sollte wenigstens darüber reden oder schreiben.

    Das tuen wir ja auch. Unser geistiger Austausch trägt ebenfalls zu dieser Verdichtung bei. Diese Möglichkeit der globalen Kommunikation trägt wie kein anderes Medium zuvor zur Homogenisierung der Menschheit bei. Das ist nichts was uns aufgezwungen wird, sondern etwas, was wir anscheinend aus tiefstem Herzen wollen.


    Solange dieses Gegengewicht besteht ist es auch noch lange nicht zu spät. Sieht man ja derzeit an der Krise in der Ukraine. Unsere Medien erzählen uns zu 90% transatlantische Lügen, aber die Mehrheit der Bürger fälllt darauf nicht mehr rein. Wie ist das in der Zeit vor dem Internet gewesen, wo die Verbreitung von Meinungen exklusiv den kommerziellen Redaktionen vorbehalten war? Es wird in letzter Zeit oft das Beispiel des ersten Weltkrieges angeführt und die Rolle der freien Medien dabei, die ebenfalls mit ihrem Hurrageschrei zur Kriegslust der Deutschen beigetragen haben. Da gab es keine Möglichkeiten für eine Minderheit von Vernunftsstimmen sich zu organisieren und dagegen anzureden, so daß man auch gehört wird. Wie es endete wissen wir ja alle.


    Das Internet ist ein Medium, daß Kontrolle demokrasiert hat. Natürlich haben auch hier die Reichen immer noch die besten Kontrollmöglichkeiten, aber eben keine exklusive Kontrolle mehr. Stattdessen hat jetzt jeder einzelne Bürger Zugang zu großen Daten und Wissen und kann auch selber große Daten und Wissen erzeugen. Letztendlich kommt es darauf an, was wir als Menschheit aus diesem Medium machen. Vor den Gefahren zu warnen ist absolut richtig und notwendig. Man muss es allerdings nicht so pessimistisch sehen, daß wir auf jeden Fall in einer von wirtschaftsinteressen gesteuerten Totalkontrolle enden. Dafür haben wir mit dem Internet ein Werkzeug bekommen um gegen solche Entwicklungen ein für allemal vorzugehen. Wir müssen es eben nur dementsprechend nutzen :)



    Was macht das mit einem, wenn man weiß, dass tägliche Gewohnheiten mitgescannt werden? Dein steigender Blutdruck vermerkt wird? Du gerade in der Nähe einer Demo bist (ohne daran teil zu nehmen)? Dass das Gegenüber einen mit Googlebrille im Visier hat, dass Geräte online sind, die es nicht sein sollten ... das alles irgendwo gespeichert und vermerkt und auch nach zig Jahren wieder hervolholbar wird?

    Und hier kann man ja schon ein Beispiel für dieses Nutzen nennen. Sollte zB mit der Google-Brille zuviel Schindluder getrieben werden und die meisten Menschen werden gegen die Nutzung dieser Brille sein, dann verbieten wir sie doch einfach.


    Ich sehe das Problem weniger in den neuen technologischen Möglichkeiten der Datenerfassung, sondern im politischen System. Die Daten müssen sozialisiert werden und die Verfügung darüber demokratisiert. Wir sitzen derzeit nur vor unseren Bildschirmen und werden mit haufenweise Daten überflutet, aber rein faktisch dürfen wir kaum etwas damit anfangen. Wir dürfen basierend auf dieser Datenflut keine Entscheidungen treffen. Alle 4 Jahre wird ein Parlament gewählt, daß dann 4 Jahre lang erstmal tuen und lassen kann was es will und sich nicht weiter um den Volkswillen scheren muss, außer um wiedergewählt zu werden. Dann reicht es wieder kurz vor der Wahl den politischen Betrieb einzustellen, um keine Fehler mehr zu produzieren, und wieder viele großzügige Wahlversprechen zu machen, die zwar sowieso nicht eingehalten werden, aber das wird ja gerne vom dummen Volk vergessen. Dieses System reflektiert den Volkswillen viel zu unpräzise. Wir brauchen viel mehr politische Entscheidungsfreiheit um dieses menschheitsprägende Medium in unserem Sinne gestalten zu können.





    Esu, falls die folgenden Quotes falsch zitiert sind, bitte ich das zu entschuldingen. Sie stammen von Matthias Döpfner:

    Google durchsucht mehr als eine halbe Milliarde Internetadressen. Google weiß über jeden digital aktiven Bürger mehr, als sich George Orwell in seinen kühnsten Visionen in „1984“ je vorzustellen wagte.

    Was man pauschal dazu sagen kann: Die meisten 1984-Vergleiche sind völliger Unsinn. Der Autor hat wahrscheinlich weder das Buch gelesen noch einen Film gesehen. In 1984 hatte jeder einen Teleschirm (oder wie auch immer die hiessen) in seiner Wohnung, die zum einen Dauerpropaganda sendeten, aber zum anderen auch die Wohnungen beobachteten. Es gab nur relativ kleine Winkel in den Wohneinheiten, wo man sich unbeobachtet verstecken konnte.


    Da würde ich gerne mal erklärt bekommen, wo Google eine Überwachung hat, die dem ebenbürtig ist oder ja sogar noch schlimmer als sich Orwell in 1984 vorstellte. Solche Aussagen sind erstmal reine Spinnerei. Google hat lediglich die Möglichkeit eine gewaltige Datenmenge zu sammeln und zu speichern. Über die Präzision dieser Daten lässt sich herzlich streiten. Sie wissen über die Vorlieben von den meisten Internetnutzern bescheid, aber bei der persönlichen Zuordnung der Daten gibt es oft Schwierigkeiten. Bei einem Mehrfamilienhaushalt, wo mehrere Personen einen Computer für ihren Internetzugang nutzen, kann Google nur sehr schwierig differenzieren, ob gerade Vati, Mutti oder eines der Kinder vor dem PC sitzt. Das geht manchmal, wenn man eindeutige Seiten aufruft, aber eben nicht immer. Google hat zu dem keine Kamera in unseren Wohnungen. Wer keine Webcam besitzt, wie die meisten, muss sich schonmal keine Sorgen machen, daß von ihm ständig biometrische Daten erfasst werden. Wenn man im Netz fast ausschliesslich anonym unterwegs ist wird es für Google auch schon wieder schwieriger den Datensatz einem amtlich eingetragenen Bürger zuzuordnen. Wenn man seinen Klarnamen vermeidet, wenn man auch die Namen seiner Bekanntschaften nicht ausspricht, wenn man keine Privatfotos im Internet hochlädt, vor allem wenn man seine Familie vor diesem Datenexhibitionismus schützt (wenn ich im Zuge der Edathy-Affäre lese, wieviele Eltern Nacktfotos von ihren Kindern auf Facebook hochladen, kann ich echt nur den Kopf schütteln vor soviel Blödheit), dann ist das mit der Überwachung derzeit alles nicht der Rede wert.


    Und wenn der PC aus ist, dann ist Google sowieso völlig blind :)


    Google ist das Paradebeispiel eines marktbeherrschenden Unternehmens. Google definiert mit siebzig Prozent Weltmarktanteil die Infrastruktur im Internet. Die nächstgrößte Suchmaschine ist mit 16,4 Prozent Baidu in China – und das deshalb, weil China eine Diktatur ist und den freien Zugang zu Google verbietet. Danach kommen Suchmaschinen mit Marktanteilen von maximal sechs Prozent. Es sind Scheinwettbewerber.

    Das ist in zweierlei Hinsicht falsch. Die anderen Konkurrenten sind mitnichten Scheinwettbewerber, höchstens im globalen Umfeld. Aber lokal betrachtet haben die kleineren Suchmaschinen durchaus das Potential Google zu verdrängen...zumindest in Asien!


    Und das beschreibt direkt den zweiten Punkt, wo sich dieser Absatz irrt. Baidu ist nicht aufgrund der chinesischen Diktatur so erfolgreich, sondern weil China so groß ist und die Asiaten, im Gegensatz zu den transatlantikhörigen Europäern, fähig sind eigene Suchsysteme zu programmieren, so daß sie auch massentauglich sind. Es ist nicht nur Baidu, im großen China, sondern es gibt auch viele andere asiatische Suchmaschinen, die regional/national populärer sind als Google. Man soll mir mal ein ostasiatisches Land nennen, wo Google die Nr. 1 ist. Die Vorliebe für rein amerikanische Internetdienstleister ist eher der Unfähigkeit von uns Europäern zuzuschreiben.

  • Ich denke,was wir dieser Entwicklung entgegen setzen können, ist Wachsamkeit und Diskussion, die vlt. eines Tages dazu beiträgt neu zu definieren in was für Gesellschaften Menschen in Zukunft leben wollen.


    Ich stimme dir zu. Da das www aber zweifellos viele positive Möglichkeiten bietet, liegt die Kehrseite der Medaille nicht so auf der Hand. Wer kritisch nachfragt, landet schnell im Kästchen der ewigen "Bedenkenträger". Blödes Wort, mit dem sich auch durchdachte Kritik leicht ins Abseits stellen lässt.


    Google ist für mich ein Moloch. Das Wissen der Welt zu digitalieseiren, damit jeder -ganz demokratisch- darauf Zugriff hat, klingt zunächst gut. Und wenn Google beschließt, bestimmtes Wissen einfach verschwinden zu lassen ... ??
    Da dann ist es futsch und Google beherrscht "die Welt"
    :thumbdown:

    @Heinz
    1984 ist eine Metapher für den fremdbestimmten Menschen. Wenn du da jetzt reagierst mit: So schlimm ist es ja noch nicht, widerlegst du da gar nichts. Orwell ging es um eine Utopie ... und wir sind verdammt nah dran :thumbdown:


  • Bitte les genau was ich geschrieben habe, bzw. die Formulierung des Herrn Döpfners. Er hat behauptet, daß es heutzutage schon viel schlimmer sei als bei "1984". Dem zu widersprechen halte ich nicht für verkehrt.


    Was nützt es dermaßen hysterisch zu werden? Wir sollten schon einen realistischen Blick auf diese Kontrollmöglichkeiten seitens Google und co haben. Wir brauchen keinen revolutionären Systemumbruch um uns von amerikanischen Internetdienstleistern zu emanzipieren.

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